Bei der Polizeiführung um Präsident Mörke hat vor allem für Unmut gesorgt, dass die örtliche Polizei nicht von selbst alle Umstände – auch politische Hintergründe – rund um den Unfall geprüft hat und die Vorgänge stattdessen erst von der Schülerin und
am Dienstag von der „Lausitzer Rundschau“ publik gemacht wurden.
Denn in Cottbus ist die Lage mit einer harten rechten Szene aus Neonazis, Hooligans und Kampfsportler ohnehin angespannt. Der Polizeiführung und dem Innenministerium in Potsdam bereiten die jüngsten Entwicklungen in der Stadt Sorgen.
Im Januar waren 120 Rechtsextremisten vermummt und mit Fackeln über den Altmarkt, den zentralen Platz der Stadt, gezogen. Die Sicherheitsbehörden hatten von der aufwändig durchgeplanten Aktion im Vorfeld nichts mitbekommen, die Polizei wurde von dem Aufmarsch überrumpelt und konnte nichts ausrichten.
Hinzu kommt auch ein für die Polizeibehörde selbst unangenehmer Umstand. Seit dem Skandal um die Morde des Neonazi-Terrortrios NSU gibt es eine Anweisung an alle Polizeibeamten, mit der Brandenburg als bundesweites Vorbild gilt. Demnach müssen die Polizeibeamten bei jeglichen Straftaten einen politischen Hintergrund und Hinweise auf politische motivierte Kriminalität prüfen