drums selber samplen ist weitaus schwieriger und zeitaufwendiger als libaries zu nutzen, dafür klingen wir auch nicht wie jeder der 1394134 heissen newcomer-produzenten! nur: wie genau gehen wir da vor?
worauf achtet ihr beim schneiden in euren wave-editoren, welche editoren nutzt ihr?
Auf ein bisschen Air am Anfang und eine schöne Releasephase (wenn nötig künstlich mit Reverb "hergestellt"
welche effekte sind für euch unabdingbar?
keine. Naja manchmal eben Reverb. Unabdingbar ist natürlich ein EQ
noramlisiert ihr alles was ihr in die finger bekommt oder behaltet ihr die dynamik des ursprünglich gesampelten tracks?
Die Dynamik wird durch das normalisieren nicht beeinträchtigt. Aber um den ersten Teil deiner Frage zu beantworten. Ja ich normalisiere alles da ich nur so den bestmöglichen Rauschabstand hinbekomme und auch nicht ständig am MixerAux rumdrehen muss um ein korrekten Pegel zum samplen zu bekommen. (ich arbeite mit Hardware habe aber sozusagen die "grosse Library" aufm Rechner.
Mit der schier unglaublichen Menge an samplebarem Material klarzukommen. Bei meiner derzeitigen Plattensammlung bräuchte ich alleine ca 120 Tage um alles anzuhören (wenn man dazu noch die Bearbeitungszeit nach dem reinen Aufnehmen auf dem Rechner dazunimmt und dann das raushören und schneiden von Samples dann.......ganz zu Schweigen von der Anzahl der Festplatten die ich bräuchte). Ich hab dann auch noch ca 150 MiniDiscs auf denen auch noch viel samplebares Material (ausm TV und so) drauf sind. Tja und VHS kassetten und Tapes hab ich auch noch ein paar.
Datenmege und Auswahl ist mein Problem und es wird ja nicht weniger im Gegenteil. Das einzige was weniger wird sind die Tage meines Lebens und die Zahl von DD Disketten die es auf der Welt gibt. (Die Preise steigen dementsprechend)
was hält euch davon ab, selbst zu samplen?
Viel zu oft halten mich Internetforen davon ab. Ansonsten nix.
samplet ihr möglichst roh und nutzt effekte später beim produzieren oder designed ihr euch euren sound direkt beim samplen?
Ich nehme so originalgetreu wie möglich in den Rechner auf. Achte auf eine korrekte L/R Balance und RecGain Aussteuerung. Danach ein Locut der Rumpeln rausfiltert. Zum Sounddesign werden dann folgende Sachen benutzt:
EQ und Filter
event. Reverb
LoFi (hochpitchen um es im Hardwaresampler runterzupitchen, Samplerate des Samplers)
Distortion bzw Verzerrung (Aussteuerung mit Rec Gain des Samplers oder aber mit entsprechendem Pegel auf Tape aufnehmen und von dort dann in den Sampler)
manchmal Transientenbearbeitung mit dominion. Wobei ich doch meisstens im Sampler mit ADSR arbeite
habt ihr ne palette vorkonfigurierte drumkits (wiedererkennungswert, schnellere beatproduktion) oder stellt ihr euch eure drumbanks jedes mal neu zuammen (indivdueller, mehr liebe zum detail in jedem beat, abwechslungsreicher)?
jedes mal neu
zuletzt habe ich edison getestet, mir gefiehl das es sehr simpel aufgebaut ist und sich aufs wesentliche bezieht, davor hab ich mit audition geschnitten.
ich fand das samplen am rechner schon immer vorteilhafter, es ist iwie präziser und schneller als auf hardware. harwdaretechnisch konnte ich bisher an einer mpc2k und einem motif 7 schnippeln.
Auch wenn ich FL richtig gut finde (und das schliesst Edison natürlich mit ein) mach ich doch selten etwas damit (und wenn dann hat das eigentlich nie was mit Audio aufnehmen zu tun). Audition ist meine "Weapon of Choice" wenn es ums aufnehmen von Samples oder besser gesagt digitalisieren von Schallplatten (mach das ja nicht nur der Samples wegen sondern auch um die Songs im digitalen Format zu haben) geht. Habe sämtlichen wichtigen Funktionen mit Tastenbefehle belegt sodass ich die Maus eigentlich nur noch zum auswählen und zoomen benutzen muss.
Konnte bis jetzt mit folgender Hardware schnippeln:
Emu E64: (ist schon Jahre her und ich kann mich nicht mehr wirklich dran erinnern wie es im vergleich zu anderen Samplern ist. Hatte aber nie Probleme damit)
MPC2000 (ohne XL): man dreht sich halt ein bisschen den Wolf mit dem Teil. Drumbreaks werden eigentlich nur per znEdit geschnippelt, erst grob (mit überhang, dann lässt sich auch die FIX Length funktion gut nutzen) und dann wenn alles einzeln ist wird eben das Sampleende fein eingestellt. Hier fällt einer der grössen Bugs im MPC OS auf. Das Display gibt nicht das wider was man hört. Auf dem Sample sitzt bereits jetzt schon eine feste Hüllkurve die den Lautstärkeverlauf bezeichnet. Die letzten millisekunden werden ausgeblendet. Will man also zB eine Kickdrum komplett bis zum nächsten Drumelement (zB HiHat) schneiden so muss man den Endpunkt einige ms in die HiHat setzen.
Akai s900/s950: Tja kopieren, schneiden, kopieren, schneiden usw. Nicht sehr komfortabel aber man gewöhnt sich dran. Das Ganze läuft über Zahlen und nicht über Grafik was einem zum schneiden nach Gehör zwingt (was meiner Meinung nach eh besser ist und meiner Theorie nach
einen Anteil an dem "Groove" der alten Teile hat). Zum genaueren setzen des Startpunktes hilft zum einen dass man beim schneiden das Sample etwa 3 Oktaven tiefer abspielt und zum anderen die AUTO Funktion die sich den nachsten Transientensprung sucht.
Casio FZ1: Besonderheit ist hier die Art der Kopierfunktion. Ist wie beim Ensoniq EPS. Einen Drumloop samplen und Start und Endpunkt setzen, danach zig mal kopieren und trotzdem keinen weiten Speicherplatz opfern da die Kopien sozusagen "Ghostkopien" sind die nur einen anderen Start bzw Endpunkt angeben. Das ist zwar ein Vorteil kann aber auch ein nachteil sein. Das würde jetzt aber zu weit führen. Schneiden lässt sich per Zahlen oder per Grafik. Beides macht Spass da sich Start und Endpunktzahlen per Fader einstellen lassen (wie beim SP12/1200). Ansonsten suckt das OS balls
aber das Teil hat eben einen ziemlich geilen Sound.
Yamaha TX16W: genau das Gegenteil zum FZ1 OS. Alles sehr logisch aufgebaut und mit "Helferlein" ausgestattet die sämtliche andere Hardwaresampler blas aussehen lasssen. Beispiel: Ich will einen Loop 8 mal kopieren um dann einzelteile rauszuschneiden. Meinen Loop habe ich gleich nach dem samplen "Loop01" genannt. Ich gehe also auf kopieren, wähle "Loop01" und drücke dann 7 mal auf GO. Fertig. Die 7 Kopien wurden automatisch Loop02 - Loop08 benannt.
Beim erneuten samplen wird als Name aauch automatisch der vom letzen samplen + fortlaufender Nummer benutzt.
Desweiteren lässt sich der Sampler fast komplett mit einem MIDI Controller bedienen. Cursortasten und +/- und Enter Tasten lassen sich so komfortabel steuern. Bei mir habe ich die Funktionen auf die Keyboardtasten und das Modulationsrad gelegt. Ich brauche zum schneiden von Samples den Sampler also nicht mehr berühren. Start und Endpunkte des Samples stelle ich per Modulationsrad ein. Geniale Idee von den Programmierern des OS (ist übrigens wie das JJOS nicht das Original OS von Yamaha sondern von Grund auf neu programmiert und kostenlos erhältlich).
So genug Technikgelaber abgehalten
peace