European Beatdown Battlebericht

solestar

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Hallo!

Für alle nicht anwesende beim Beatdown in München hier ein umfangreicher Report (bisschen spät weg. Magazin-Anfragen.Keiner wollt`s haben (wer nicht will, der hat schon!), dafür dann eben hier!).

*solestar

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4.10.03, Muffathalle München-der Place To Be für alle Turntablisten und
-Fans an diesem Freitag. Die Allies hatten zum European Beatdown geladen -
nach der ITF-WM letztes Jahr (und natürlich den Tourstops) also ein weiterer
Punkt im Thema Turntablism-Standort Deutschland.
Des weiteren war natürlich noch das letzte Wochenende Oktoberfest, und der
eine oder andere verband dann kurzerhand beide Events miteinander (oh ja,
und wie!).Allerdings schien die Wiesn`nicht nur wegen ihrer Größe besser
organisiert zu sein, denn mangels Werbung und anderen Problemchen startete der Abend erst so gegen 21.00 anstatt der bekanntgegebenen 19.00. Des weiteren konnte man nicht unbedingt von einem Besucheransturm reden, doch fanden sich im Vorfeld des Abends zu den funkigen Sets der Breaks`R`us-Mannschaft, die die Battle zünftig einläutete, etwa 150 Leute zu einer eher familäreren Atmosphäre zusammen.Wohin man schaute,bekannte Gesichter:Sämtliche Lords of Fitness, DJ Hype, Grappy, Templer,Double D, Troubl, natürlich Mum`s Best, I-Emerge (der den USA-Beatdown gewann) ,etc.,etc.

Die Allies waren mit Infamous (anstatt Beelow als Host), sowie Klever und
Spiktakular als Judge vertreten, und der Abend lief ohne nennenswerte
Zwischenfälle flüssig über die Bühne. Ganz im Zeichen von Stanton als Beat-
down-Sponsor gab es dieses Jahr dann auch die erste Neuerung: Ähnlich wie
bei der DMC musste der eigens von den Allies mitentwickelte SA-5 Beatdown-
Mixer benutzt werden, der allerdings im Gegensatz zum Technics mehr als den
heutigen Standards entspricht.Dem 07er mit allen Features gleichgestellt,
alle(!) Regler als Fader und mit 3fach P&G-Fadern, stellte der Mixer soweit
keinem der Teilnehmer ein Problem dar.Selbst ausprobieren konnte man das Teil dann samt dem neuen digtalen Stanton STR8-150 Turntable am dortigen
Stanton-Stand.

Insgesamt waren 8 Teilnehmer eingeladen worden: Dare Devil, 2Tall, DJ Muzzle
und  Tigerstyle (alle UK), Phel (FRA) von den frischgebackenen DMC-World-
Teamwinnern Coups 2 Cross, sowie J-Bounce, der für Jey-Key (SPA) einsprang,
und Rasgunyado und Rafik von den Lords of Fitness. Nach der Auslosung ging`s
dann zur Sache:

RUNDE 1

J-Bounce vs. Tigerstyle

1.

J begann mit einem bouncigen, gut aufgebauten HipHop-Juggle aus seinem
DMC-Repertoire, startete mit Diss und zeigte im Juggle Scratches,
Start-Stops,
sowie einhändige open-Fader-Skipping-Loop-Combos inkl. Effenberg -Finger.

Tigerstyle startete ebenso mit Diss, scratchte dann kurz und ging in einen
Juggle aus einem Elektrobeat und einem Part aus dem orangen La Foundation-
Tool über, der Scratches, viele Soundvariationen und am Ende schnelle Motor-
Off-Moves à la P-Trix beinhaltete.Das ganze zudem sehr funky und schnell.

2.

J`s Antwort war wiederum ein Juggle-Run mit einem slowen, bouncigen
HipHop-Track aus seinem DMC-Programm, der mit Disses begann, einige Varia-
tionen beinhaltete und mit einem Diss endete.

Tigerstyle brachte einen Scratchpart im Strophe-Refrain-Style mit einem
sloweren Elektrobeat und spacigen Sounds, wobei er sämtliche Fader benutzte
und das ganze mit einem Diss beendete.

- J-Bounce wie immer sehr sauber und gut aufgebaut, aber Tigerstyles`Runs
waren spannender, technischer und treibender. Winner:Tigerstyle.


Phel vs. Rasgunyado

1.

Phel startete mit einem Jugglepart, der plattenmäßig an Def Jux erinnerte,
aber nicht ganz so rockte, und baute einige kleinere Scratches und
Variationen ein.Technisch très bien, soundmäßig eher weniger.

Rasgunyado startete mit Diss, dann Scratching über Beat mit dem HiFi-Tool
und den College-Jock-Breaks inkl. Jugglepart Drums + Sounds und einem kurzen
mit Pitch und Taps bearbeiteten flächigereren Part.Trotz der
offensichtlichen Sounds gut ausgearbeitet und spannend.

Die beiden 2. Läufe konnte ich leider nicht mitverfolgen, da der Sound auf
dem Klo so schlecht...egal!

- Winner:phel.


Rafik vs. DJ Muzzel

1.

Fitness und kein Ende! Lord No.3 startete mit lockeren Beatcuts und führte
das ganze mit lockeren Jazzsound-Samples über einen smootheren Beat
scratchenderweise weiter, so wie einem kurzen Feedback-Part über den Beat,
wonach wieder Toolcuts folgten.Funky.

Muzzel begann mit einem kilometerlangen, atmosphärischen Eminem-Textdiss,
wonach dann genauso atmosphärisch wie unspektakulär ein kurzer Juggle +
Linefaderclicks folgte und ähnlich endete, wie er begann.Sehr kurz, wenig
drin, erinnerte mehr an eine Einleitung in einem DMC-6 Min.- Run.

2.

Rafik juggelte dann mit einigen Variationen mit einem Jiggy-Beat auf 45 und
deren Drums,wobei sich Scratches und kleinere Variationen einschlichen.
Der Lord beendete seinen ebenso recht kurzen Run mit Beatcuts mit dem
Hauptsample des Tracks und einer Runde Disses.

Muzzel outete sich als Mr. Mathers Cousin und juggelte nach einem Diss aus
dem diesmal treibenderen Eminem-Track weiter beinahe Mixtape-gleich ver-
schiedene Combos mit weiterlaufender Platte inkl. Linefaderclicks und einer
gehörigen Prise Musikalität sowie auch etwas Spannungsmangel.

- Rafik hatte schlichtweg mehr Technik und Detailreichtum vorzuweisen als
Muzzle,also:Winner:Rafik.



Dare Devil vs. 2Tall

1.

2Tall begann die UK-Begegnung mit einem Diss und scratchte mit derben
D&B-Sounds über einen ebenso derben D&B-Beat inkl. Flares und Drills,
nach 8 Takten folgte dann ein kurzer Jugglepart + Diss am Ende. Kurz und
schmerzlos, gut durchdacht.

Dare Devil startete mit Disses, dann der Pop-Juggle des Abends: Timberlake
vs. Britney.Gar nicht popmässig poppte er dann das ganze in einen Linefader-
juggle auf 45 mit Linecuts, dann mit einigen Scratches und kleineren
Variationen. Ein wenig langweilig trotzdem, da fast nur die Drums benutzt wurden.

2.

2Tall lief`s dann ein wenig aus dem Ruder. Hakeliger Diss, dann sehr
popmässig und wackelig Needledrops mit Craze-Bassdrum-und Snare-Loops über
einen D&B-Soundloop,dann folgte ein Jugglepart mit dem selben Sound und
einem Beat inkl. PGM-REV-Cuts plus Diss am Ende.

Dare Devil zeigte daraufhin ein Scratchset mit Loopbeat und gängigeren
Toolsounds, wonach nach 8 Takten ein kurzer Sounds-Beat-Jugglepart folgte.
Danach ging`s wieder wie am Anfang des Runs mit frischen, aber dennoch etwas
unsauberen Scratches weiter.

- 2Tall`s Stuff war irgendwie nicht raffiniert genug, während Dare Devil,
der nach der ITF und der DMC letztes Jahr ziemlich an sich gearbeitet hat,
mit mehr Komplexität und Funkyness aufwartete.Winner:Dare Devil.
 
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