gedichtinterpretation

panokratin

ist hier aktiv
Registriert
2. März 2002
Beiträge
933
nunja, ich muss das gedicht "wünschelrute" von j. von eichendorff interpretieren und mir fällt nicht sehr viel ein :(
deshalb muss ich mal wieder um eure hilfe bitten
ich poste das gedicht mal hier rein und wenn jemandem was konstruktives einfällt, postet der/die es mal, ok?

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.
 
Original geschrieben von panokratin
nunja, ich muss das gedicht "wünschelrute" von j. von eichendorff interpretieren und mir fällt nicht sehr viel ein :(
deshalb muss ich mal wieder um eure hilfe bitten
ich poste das gedicht mal hier rein und wenn jemandem was konstruktives einfällt, postet der/die es mal, ok?

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

ist das das ganze gedicht?

also erstmal kreuzreim
-1.zeile ''schläft ein lied'' ist ne personifikation
-3.zeile auch eine personifikation
-2.zeile ''fort und fort'' ist ne repetitio(wiederholung)

mach dir über die bedeutung der stilmittel selbst gedanken und dann schrein nochwas über autor und gedichtart. ich hoffe ich konnte wenigstens ein bisschen helfen.

ps: das gedicht ist voll dumm
 
Überleg dir wie der Titel mit dem Inhalt in verbindung steht... darauf stehn Deutschlehrer :)

Des weiteren sollte man sich fragen was er mit Zauberwort meint und begründen können warum er das und nichts anderes damit meint.

greetz iguana
 
Original geschrieben von panokratin
Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

Geht doch um die Romantik oder? Ich weiß nicht, ich würde das Gedicht danach abklopfen, zum Beispiel Wörter wie "träumen", "Zauberwort" etc. passen gut zu dem romantischen Weltbild, zu dem Übersinnlichen. Oder aber auch diese Personifikation von dem schlafendem Lied und der singenden Welt. Das sind so Knackpunkte, denke ich.

„Schläft ein Lied in allen Dingen“: in allem und jedem steckt etwas, das nur darauf wartet, geweckt zu werden

- „Die da träumen fort und fort“: die Dinge werden immer weiter träumen, wenn man sie nicht weckt

- „und die Welt hebt an zu singen“: Bezug auf das Lied, das ertönt, sobald man es weckt; das Bild höchster Vollkommenheit, Glückseeligkeit => Harmonisierung

- „triffst du nur das Zauberwort“: nicht jeder kann die Welt erwecken – mensch benötigt ein Zauberwort.

=> die Welt ist nicht tot und nicht stumm für den, der nicht taub und nicht blind ist. (Zitat von van Rinsum)

H aka N
 
bezieh dich am besten auch auf Schlegels "unendliche Universalpoesie"!
p.s.: welche klasse bist du? weil die antworten z.T. doch schon Oberstufen- bzw. Leistungskurs-mäßig sind! ;)
 
tja sagen wirs so, ich mach die hausaufgaben nicht für mich :oops: :rolleyes:

also eure antworten haben mir schon einigermaßen weitergeholfen, besonders hakan's

nunja es geht hier tatsächlich um die romantik, sprich frühromantik und müsste ich nur dieses gedicht interpretieren, wäre es ja nicht schlimm, denn nebenbei muss ich noch novalis' "wenn nicht mehr zahlen und figuren" interpretieren, was ich vieeel einfacher finde und die beiden dann noch vergleichen
oh du lange nacht

bitte echt um jede hilfe, die ich kregen kann!!!

also bei novalis geht es darum die musik mit der welt in beziehung zu bringen usw. ich denke in diesem gedicht lässt sich sowas auch rausfiltern, wenn man nun den ersten und dritten vers betrachtet... nun aber das schlafen macht mir etwas sorgen, wobei aber zu sagen ist, dass die romantik auch dafür steht, dass man sich vor der damaligen situatiion drücken? wollte bzw, sich dieser nicht aussetzen, oder halt diese verändern
es menschlicher machen... mehr sinn für musik und kunst
weniger den zahlen... or not?
 
in jedem menschen steckt der schlüssel, um aus dem tristen alltag eine schöne "romantische" frohe welt zu machen
jedoch muss man das zauberwort finden - UND es aussprechen


mMn nach wohl ein appell an die damalige weltanschauung, die durch die romantik als imposante darstellung geändert werden soll - dass man nicht nur dem pessimismus verfallen soll, sondern die schönen seiten am leben sehen soll ... und es WOLLEN soll


wäre momentan nur zu gut angebracht bei vielen leuten ;)
 
Original geschrieben von freshhh!
in jedem menschen steckt der schlüssel, um aus dem tristen alltag eine schöne "romantische" frohe welt zu machen
jedoch muss man das zauberwort finden - UND es aussprechen


mMn nach wohl ein appell an die damalige weltanschauung, die durch die romantik als imposante darstellung geändert werden soll - dass man nicht nur dem pessimismus verfallen soll, sondern die schönen seiten am leben sehen soll ... und es WOLLEN soll


wäre momentan nur zu gut angebracht bei vielen leuten ;)

also verbindest du mit der singenden welt optimismus
muss dann mit dem schlafzustand pessimismus als gegenstück gemeint sein, um die wichtigkeit eines denkwandels hervorzuheben?
 
nein, es kommt mir nicht auf pessimismus und optimismus an .... es kommt nur auf die ansichtsweise an


anstatt morgens aufzuwachen, graue wolken zu sehen und zu sagen "scheisse ich schlaf weiter" sollte man sich doch auf den neuen tag freuen, ihm ne chance geben und es sich einfach mit besserer laune ansehen

die welt ist so, wie man sie selbst sieht .... und das ist bei jedem einzigartig
man hat den schlüssel, die welt schöner zu sehen als sie einem momentan erscheinen mag - dafür muss man jedoch das zauberwort, das man dafür benötigt, aussprechen wollen, sofern man es kennt


die singende welt lebt, sie gibt signale von sich, freude, sie zeigt aktive impulse, teilt sich anderen mit etc
die schlafende welt ist passiv, bekommt nichts vom umfeld mit, lebt für sich selbst, alleine, einsam, verschlossen ...

man selbst hat den schlüssel, aufzuwachen und mitzusingen ... man muss nur den zugang finden und ihn aktivieren, sofern man es will
 
das mit aktiv und passiv gefällt mir sehr gut
kann man in diesem zusammenhang das fort und fort als aneinanderreihung von ständiger wiederholung eines so tristen aufwachens deuten, wenn man es jetzt auf deine interpretation beziehen würde...
nunja das lied wird hier personifiziert, indem gesagt wird, es würde schlafen... nun, soll damit der mensch gemeint sein, der dann erwacht, oder wie ist das zu verstehen?
ich denke der schlüssel ist das lied selbst, der einen ("du") dann zum singen bringt, d.h. aufzuwachen und zu leben
 
Original geschrieben von panokratin
das mit aktiv und passiv gefällt mir sehr gut
kann man in diesem zusammenhang das fort und fort als aneinanderreihung von ständiger wiederholung eines so tristen aufwachens deuten, wenn man es jetzt auf deine interpretation beziehen würde...
würde ich nicht so sagen - ich würde es eher als einen dauerzustand des passivs sehen
die menschen haben die chance aufzuwachen, jedoch schlafen sie weiter, da sie das zauberwort nicht erkennen
also fort und fort schlafen sie weiter, ohne zu erwachen


Original geschrieben von panokratin
nunja das lied wird hier personifiziert, indem gesagt wird, es würde schlafen... nun, soll damit der mensch gemeint sein, der dann erwacht, oder wie ist das zu verstehen?
die antwort hast du dir schon selbst gegeben ;)
und zwar hiermit:
Original geschrieben von panokratin
ich denke der schlüssel ist das lied selbst, der einen ("du") dann zum singen bringt, d.h. aufzuwachen und zu leben


der mensch wird mit "Dinge" personifiziert, in denen das Lied schläft, jedoch wenn das Zauberwort gefunden wird - entweder der Liedanfang, oder generell das Lied, fängt er an zu singen, erwacht und andere stimmen mit ein -> passiv wird zu aktiv aus eigenem antrieb ;)

hoffe geholfen zu haben
 
@Pano
Beschäftige dich mit den Ansprüchen und Vorstellungen der Frühromantik, sonst kannst du das Gedicht nicht richtig interpretieren. Besonders wichtig ist der entgrenzende Anspruch der Romantik. Es sollen unvereinbare Dinge miteinander vereinbart werden und Grenzen aufgebrochen werden.
Beachte auch den Titel. "Wünschelrute" deutet einen Suchprozess an.
 
Original geschrieben von Sense Sheerin
@Pano
Beschäftige dich mit den Ansprüchen und Vorstellungen der Frühromantik, sonst kannst du das Gedicht nicht richtig interpretieren. Besonders wichtig ist der entgrenzende Anspruch der Romantik. Es sollen unvereinbare Dinge miteinander vereinbart werden und Grenzen aufgebrochen werden.
Beachte auch den Titel. "Wünschelrute" deutet einen Suchprozess an.

dies ließe sich dann auch auf das andere gedicht beziehen, da es da um die vereinbarung von zahlen und der musik geht, aber kann schon erahnen, worauf das hinausläuft
 
Re: Re: gedichtinterpretation

Original geschrieben von H aka N


Geht doch um die Romantik oder? Ich weiß nicht, ich würde das Gedicht danach abklopfen, zum Beispiel Wörter wie "träumen", "Zauberwort" etc. passen gut zu dem romantischen Weltbild, zu dem Übersinnlichen. Oder aber auch diese Personifikation von dem schlafendem Lied und der singenden Welt. Das sind so Knackpunkte, denke ich.

„Schläft ein Lied in allen Dingen“: in allem und jedem steckt etwas, das nur darauf wartet, geweckt zu werden

- „Die da träumen fort und fort“: die Dinge werden immer weiter träumen, wenn man sie nicht weckt

- „und die Welt hebt an zu singen“: Bezug auf das Lied, das ertönt, sobald man es weckt; das Bild höchster Vollkommenheit, Glückseeligkeit => Harmonisierung

- „triffst du nur das Zauberwort“: nicht jeder kann die Welt erwecken – mensch benötigt ein Zauberwort.

=> die Welt ist nicht tot und nicht stumm für den, der nicht taub und nicht blind ist. (Zitat von van Rinsum)

H aka N


gut gemacht türke :D
 
Zurück
Oben Unten