Ich laß, dass mal vorerst unkommentiert dastehen und bin mal gespannt, was Ihr dazu hinpostet:
Aus der WN/OZ vom Samstag den 14.Juli.2001:
Kriminelle Deals, mörderischer Hip-Hop
Rasanter Milieu- „Tatort“ aus Ludwigshafen: SWR auf der Suche nach jüngerem Publikum
„Tatort: Fette Krieger“ (ARD: So., 20.15 Uhr)
Showdown in Ludwigshafen. Die Halle kocht, als der Hip-Hop-Star MC Fett auf die Bühne steigt, um die neue CD seiner Band „Fette Krieger“ vorzustellen. Doch dann kippt die Stimmung: MC Fett will aus dem Kommerzgeschäft aussteigen und mit seinem Bruder Rokko wieder zurück zu den musikalischen Szene-Wurzeln. Das passt seinem gerissenen Manager Thilo überhaupt nicht. Auch Fetts Freundin, Sängerin Mona, ist sauer, als er mit der Managerfreundin Kim verschwindet. Kurz darauf ist der Hip-Hop- Star tot, im Drogenrausch vom Dach gestürzt. Während die Musikfirma den ultimativen Werbe-Coup wittert, sucht Kommissarin Lena Odenthal hinter den Kulissen nach Motiven für einen Mord. Sie freundet sich mit Mona an – eine Zuneigung, die allmählich die beruflichen Grenzen überschreitet.
Regisseur Dominik Reding debütierte 1998 mit dem Skinhead-Drama „Oi! Warnung“. Für seinen „Tatort“ ließ er intensiv in der Szene recherchieren und engagierte einschlägige Namen: Der Berliner Hip-Hop-Sänger Harris von der Band „Spezializtz“ zum Beispiel spielt den hauptverdächtigen DJ Krieger und Viva-Moderator MC Rene gleich sich selbst. Für eine furiose Breakdance-Szene traten Tänzer aus Stuttgart und Berlin an-
Mit dem Subkultur-Milieu, schnellen Videofilm-Rückblenden und Sprüchen wie „Yo, Respect Leute!“ hat es der produzierende SWR auf die junge Videoclip- und Spaßgeneration abgesehen, die die „Tatorte“ bislang eher uncool findet. Dominik Reding wollte nicht nur die „energetische, spielerische, kindliche Seite“ des Hip-Hop zeigen, er versucht sich auch an einer Fundamentalkritik an Geldgier und Macho-Kultur. Außerdem illustriert der junge Regisseur das Drama zweier ungleicher Brüder und zeigt eine gewagte Grenzgängerrolle für Kommissarin Odenthal, die in der aufgeheizten Partyszene selbst fast die Orientierung verliert. Kritiker monierten, der Krimi sei durch die vielen Handlungsstränge überladen. Gastakteur MC Rene fand, „das ist schon sehr kommerziell dargestellt.“ Dennoch wirft derFilm auch neugierige Blicke auf eine Jugendszene, in der es oft mehr um Posen, als um die eigene Persönlichkeit geht.