In welche Richtung geht´s weiter?

Schi-Man-Ski

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Also der Grund für diesen Thread ist, dass ich vorgestern D-Styles in Ulm gesehen hab und der musikalisch abgegangen ist, wie sonst was. Teilweise haben die Leute halt auch bestimmte Parts erkannt. Als er zum Beispiel die Violine ausgepackt hat, ging ein Jubel durch die Zuschauermenge.

Was meint ihr, wie´s weitergeht? Wird es irgendwann so wie im Jazz sein: komponierte Stücke, wo jeder Scratch sich perfekt einreiht und an der Platte Melodien kreiert werden, die das Publikum kennt und zwischendrin improvisiert wird? Wissen die Leute, wann z.B. das Sample losgelassen wird und alle rufen das Fresh mit, als wär´s ne bekannte Zeile von einem Rapper?

Ist nur Spinnerei, da diese kranke Darbietung mein Hirn noch weiter geschrottet hat. :D

Einfach Ideen reinschreiben. Wenn wir´s richtig angehen, könnte es vielleicht mal wieder interessanter werden hier. :)
 
Original geschrieben von Schi-Man-Ski
Wenn wir´s richtig angehen, könnte es vielleicht mal wieder interessanter werden hier. :)

dein wort in gottes ohr....

was deine idee angeht bin ich leider ziemlich pessimistisch,vor allem wenn battles die einzige möglichkeit bleiben sein zeug öffentlich zu präsentieren (von cd´s, tapes, vinyl,mp3 ma abgesehen)... aber im endeffekt sind solche geschichten auch "nur" routines um mal beim vergleich mit battles zu bleiben, nur halt mit nem anderen anspruch,daran hängts ja zum größten teil. die leute die sich vom battlen zurückgezogen haben, haben in der letzten zeit die neuen impulse gegeben....
 
Wenn ein Aussenstehender genau weiss wann das Sample losgelassen wird und alles voraussagen kann, dann hat das doch gerade wenig mit Jazz zu tun. Der Anspruch in der Scratch Musik liegt doch gerade in der Improvisation und nicht im Voraussehbaren. Die fertig komponierten Tracks sind ein anderer Teil des Turntablism und aus diesem Grund würde ich sie auch nicht gegenüberstellen. Ich seh dies auch nicht unbedingt als etwas progressives an. Es ist vielmehr etwas um auch dem "ungeschulten Ohr" zubefriedigen.


peace
 
Das meine ich auch anders. Beim Jazz hast du halt trotzdem halt ein Hauptthema, auf das es zurückgeht, aber trotzdem wird zwischendurch häufig improvisiert, trotzdem kann immer noch das Lied erkannt werden, weil eben eine bestimmte Melodie gespielt wird. Das andere wäre eben irgendwas auf nem Pop-Festival (soll jetzt nicht negativ aufgefasst werden), wo die Lieder immer gleich gespielt werden, aber es muss ja auch nicht so sein wie in den Anfängen des Jazz, als praktisch planlos improvisiert wurde.

Und da stellt sich halt für mich die Frage, ob dass mit Turntablism möglicherweise auch so weiter geht, dass es eben strukturierter wird, ohne das musikalische Genie total abzuschnüren.

Es soll also nicht vorhersehbar sein, sondern einfach, dass es indivudelle Parts gibt, an denen man die Tracks auch z.B. "Acapella" erkennen könnte.
 
Hab mir eben mein Post nochmal durchgelesen. Es liest sich so als wär das Angesprochene von dir etwas negatives. So wars natürlich nicht gemeint.

Aber wenn du vom impovisierten Jazz sprichst (Free Jazz), dann gibt es doch gerade kein "Theme".

Das live spielen von ganzen Tracks ist natrülich was tolles.



peace
 
Jo, ich meinte halt mehr so das, was man eben landläufig unter Jazz versteht, also eher den Big-Band-Stil, wo man halt immer noch was festes hat, aber halt trotzdem improvisiert wird.
Im Moment cutten ja viele so, als wären sie eher auf dem Free-Jazz-Trip oder im Jahre 1900 gefangen. ;)
 
Original geschrieben von Schi-Man-Ski
Und da stellt sich halt für mich die Frage, ob dass mit Turntablism möglicherweise auch so weiter geht, dass es eben strukturierter wird, ohne das musikalische Genie total abzuschnüren.

widerspricht sich mMn. improvisieren schön und gut, aber das wahre musikalische genie offenbart sich mMn in perfekt arrangierten tracks mit spannungsbogen und melodien, die es auf den punkt bringen. improvisieren ist zur anregung sehr spannend, aber kann von der musikalischen wertigkeit mMn nur in den seltensten fällen mit durchdachten stücken mithalten.
 
bei dem jazz-zeug kann ich nicht mitreden - ich hab davon so ca 0 ahnung, deswegen lass ichs gleich weg ;)



ich denke turntablism wird immer weiter seinen eigenen weg gehen. weg vom "sturen" hiphop in eher musikalische experimente.

d-styles und toadstyle werdne zusammen mit anderen immer weitere "maßstäbe" setzen, an denen sich andere orientieren - bis sie eingeholt wurden, dann wird sich alles wieder auffächern und neue leute werden maßstäbe setzen.

ich hoffe es geht immer weiter in diesen musikalischen stil über. melodische beats mit harmonischen skratches, keine beatvergewaltigungen mehr, sondern es wird immer mehr gewicht auf die musik an sich gelegt.
es werden wohl auch immer mehr sachen von sehr sehr hohem niveau geben, eigene melodien oder so per toneskratching gemacht, dass schon fast producing leichter wird - aber eben die kleinen "fehler" am tablism sind das, was mich persönlich mehr begeistert.


auf jeden fall wird es jetzt sehr stark ins musikalische gehen, mit album-releases und ich glaube der battle-charakter wird in zukunft etwas zurückgestellt sein, wenn die ganzen leute merken wie viele möglichkeiten es im musikalischen gibt.

gegenmeinungen erwünscht ;)
 
@Weirdlof: Man wird aus den DJs das Improvisieren nicht heraus kriegen. Genauso ist es beim Jazz, was auch den Reiz für mich ausmacht. Die Standards im Jazz halten sich einfach ewig. Hätten alle den A-Train oder Lullaby of Birdland gleich gespielt, dann würde das heute keiner mehr hören wollen, aber eben diese Raffinesse und die Schlitzohrigkeit, die die Großen eben aus ihrem Instrument herausholen, ist doch so faszinierend. Und sie halten sich ja trotzdem an das Stück.

Aber auf jeden Fall schon ein paar interessante Antworten.
Weiter so, Kinners! :D
 
ok, dann reden wir mal über musik....

schimanski hatte schon recht mit der improvisation....auch bei bestimmten free-jazz alben gab es grundlagen, die vor der aufnahme festgelegt wurden....so eben dauer, meinetwegen das hauptthema....da variiert dann bei jedem spiel, es gibt dem künstler eben noch die freiheit der improvisation nebst einer gewissen musikalischen struktur, an der er sich "festhalten" kann...die big bands waren, würde ich meinen, perfekt eingespielt...nichts improvisiertes....
sicher könnte das ein ziel sein, aber wenn ich überlege auf welchem niveau die turntablism musik oder zumindest das verständnis liegt, glaube ich nicht daran, daß es sich so schnell einstellen wird...wobei mir die gedanken in diesem thread doch gefallen mögen...

@weirdlof: komposition vs. improvisation: ich glaube, die ziele sind verschiedene...improvisation hat meiner meinung nach, zum ziel, emotionen freizusetzen...spontane emotionen...spielt sich meiner meinung nach auf einer anderen ebene ab, da man hier relativ losgelöst ist und nicht an vorgaben gerichtet ist...
kompositionen haben, denke ich, auch emotionen "gespeichert", jedoch einfachere....nicht die musik ist einfacher oder simpler, einfach die enthaltenen emotionen...ich hoffe das versteht jetzt jemand..:rolleyes:
improvisation is demnach sehr viel persönlicher und das macht es wahrscheinlich schwieriger, von wirklich allen personen als musikalisches genie (wenn man denn eins ist) akzeptiert zu werden....man mag ja auch nicht jede person gleich gern...
einfache schlagworte oder eben emotionen können da sicher mehr leute erreichen, da die schnittmenge einfach größer ist....
uhh, schwer? ;)
 
@shi+petro: ich wollte nicht kontra improvisation agrumentieren, oder gar improvisation als schlecht darstellen. mir ging es einzig und allein darum, darzulegen, dass konstruierte musik nicht weniger künstlerich und kreativ als improvisierte musik ist. das beide einen anderen anspruch haben, dürfte klar sein. beides bringt emotionen rüber, allerdings auf unterschiedlichen ebenen. improvisation fehlt aber die formulierung, weshalb sie direkter daherkommt, mMn aber auch den anspruch auf vollständige vermittlung der emotionen nicht erfüllen kann.
 
Japp. Vom Schwierigkeitsgrad gings noch. ;)

Naja, bei BigBands ist es halt so, dass einer aufsteht zum Solo und dann vor dem Rest der Band steht und die sich dann zurückhält.
Jetzt wird natürlich nicht mit 17 DJs gearbeitet, aber halt vom System her, dass sich einer ein Improvisationssolo einräumt. Darauf hat sich der Vergleich bezogen und die hinken halt bekanntlich immer ein bisschen, weshalb ich jetzt an dem Absatz des Schuhs ein bisschen herumfeilen muss.
 
Original geschrieben von weirdlof
@shi+petro: ich wollte nicht kontra improvisation agrumentieren, oder gar improvisation als schlecht darstellen. mir ging es einzig und allein darum, darzulegen, dass konstruierte musik nicht weniger künstlerich und kreativ als improvisierte musik ist. das beide einen anderen anspruch haben, dürfte klar sein. beides bringt emotionen rüber, allerdings auf unterschiedlichen ebenen. improvisation fehlt aber die formulierung, weshalb sie direkter daherkommt, mMn aber auch den anspruch auf vollständige vermittlung der emotionen nicht erfüllen kann.

Ich denke, dass das darauf ankommt, wie meisterlich man sein Instrument beherrscht. Wer ein absoluter Meister ist, der ist wohl schon in der Lage seine exakten Gefühle heraus zu lassen. Beim Komponieren muss man halt eher den Gedanken, den man durchlebt hat, als man inspiriert wurde, rekonstruieren, was die Herangehensweise etwas rationeller und kühler macht. Wobei man hier als "Meister" das natürlich praktisch ebenfalls unhörbar machen.
 
Original geschrieben von Schi-Man-Ski
Japp. Vom Schwierigkeitsgrad gings noch. ;)

Naja, bei BigBands ist es halt so, dass einer aufsteht zum Solo und dann vor dem Rest der Band steht und die sich dann zurückhält.
Jetzt wird natürlich nicht mit 17 DJs gearbeitet, aber halt vom System her, dass sich einer ein Improvisationssolo einräumt. Darauf hat sich der Vergleich bezogen und die hinken halt bekanntlich immer ein bisschen, weshalb ich jetzt an dem Absatz des Schuhs ein bisschen herumfeilen muss.

so ähnlich isses doch eh schon bei team routines, wobei ich das nicht besonders toll finde, wenn die sich nur dabei abwchseln, den beat abzuspielen, die sollen schon alle was machen. bei der ITF 2002 fand ichs sehr schade, dass die teams kaum was gemacht haben, was man einzeln nicht auch könnte, da hat immer einer gescratcht und die anderen haben irgend nen beat abgespielt, nichmal beatcutting oder sowas, irgendwie scheiße.
 
Original geschrieben von Schi-Man-Ski
Japp. Vom Schwierigkeitsgrad gings noch. ;)

Naja, bei BigBands ist es halt so, dass einer aufsteht zum Solo und dann vor dem Rest der Band steht und die sich dann zurückhält.
Jetzt wird natürlich nicht mit 17 DJs gearbeitet, aber halt vom System her, dass sich einer ein Improvisationssolo einräumt. Darauf hat sich der Vergleich bezogen und die hinken halt bekanntlich immer ein bisschen, weshalb ich jetzt an dem Absatz des Schuhs ein bisschen herumfeilen muss.

achso....naja, ich hab das etwas anders verstanden....
waren das nich nur solos? ich glaub nich, daß das improvisationen waren...
ich meinte eher, improvisieren und dann wieder auf ein vorgegebenes thema zurückkommen...also quasi wegmarken, nur ist der weg nicht vorgeschrieben und diese wegmarken könnte dann auch das publikum kennen, wie z.b. der track von der wavetwister, den d und melo-d auch gespielt haben....diese violine kennt halt jeder, auch die art die zu skratchen war gleich, nur zwischen intro und outro war es freestyle....

@weirdlof: emotionen können nie vollständig oder gar ebenbürtig übermittelt werden, das hab ich aber schon an anderer stelle im forum versucht zu erläutern, wenns dich aber interessiert...;)
ich denke der fehler ist, bei einer improvisation, diese als gesamtes zu sehen....hier muß man den moment herausnehmen und annehmen...improvisationen sind wie wege, oft muß man sich entscheiden, wie man weitergeht; oft entscheidet man falsch und man verirrt sich....wobei "verirren" und "falsch" sicherlich die falschen worte sind, denn genau das ist das abenteuer: einer improvisation zuzuhören....
 
Also bei Solos darf natürlich improvisiert werden in solchen Bands. Die stellen sich halt in gewissem Sinne auch auf das Thema ein.

Mit diesem Ausbrechen von einem Einzelnen meine ich halt eher - auf die DJ-Ebene übertragen: Das im Prinzip schon ein Thema da ist, aus dem dann eben ausgebrochen wird. Nur, dass es halt keine Band gibt, sondern nur einen DJ, der eben sein Thema hat und sich aus dem dann etwas ausklinkt.

Schein ich ja ein Thema angeschnitten zu haben, dass einem aufzeigt, wie groß ist der Unterschied zwischen Denken und Sich Ausdrücken ist. Recht so. :D
 
Hi...

wo wir grade bei D-styles sind...(soll nicht vom hauptthema ablenken)

scheinbar hat sich in seinen tour daten einiges geändert zu haben..

ich wollt gestern nach duisburg aber soviel ich rausgekriegt hab wurd das date dort abgesagt...am 15.6.3 sollte er dann in köln auflegen...jetzt hab ich gestern auf MRD gelesen dass er am 15.6.3 aber in wien spielt...welche daten sind jetzt richtig...

weiss jemand wo die nächsten termine sind?

danke peace...
 
aight..peace an shi der n hammer thread aufgemacht hat.

is irgendwie bemerkenswert wie heftig sich hier einige mit musik beschäftigen..und plan haben. bin angenehm überrascht.
das turntablism sich immer weiter entwickeln wird is ja klar, trotzdem sollte man sich dessen bewusst werden das es auch eine grenze gibt.
man ist in gewissermaßen gebunden ans vinyl, bzw. das was drauf ist, türlich gibs millionen arten den sound auf der platte zu flippen.
also wird man nicht immer oder selten auch das 'spielen' können was man grade möchte und fühlt, wie oft sitz ich an nem track und denke mir..fuggit eigentlich wär es doper wenn der ton darauf nicht hoch sondern runter geht, namsayn?

chill
 
das mit ans vinyl gebunden is klar

aber ich denke je weiter das zeug sich entwickelt, desto raffiniertere battlescheiben kommen raus ........ irgendwo wirds dann stocken, aber ich glaube da geht dann doch noch was ...... solange es dirtstyle gibt :D
 
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