Die UNIFIL will verhindern, dass die Hisbollah in ihrer Wideraufrüstung behindert wird. Das gibt der Kommandeur der Mission, Alain Pellegrini, freimütig zu (
http://www.israelnetz.de/show.sxp/1...6--8664815r4999623Uu-29817613476460781461030). Sollten die UNO-Truppen aber trotzdem mal nicht umhin kommen, auf Aktivitäten der Terroristen aufmerksam zu werden, sind die Vorschriften, die dann alles weitere klären, komplex und hirnrissig zugleich.
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Waffen werden aus Prinzip nicht eingesammelt, es seiden, die Truppe stolpert im wortwörtlichen Sinne darüber. Mit der Hisbollah an sich will man sich schon gar nicht anlegen, und wenn doch, dann nur nach Rücksprache mit der libanesischen Armee. Soweit so nutzlos also und die Frage drängt sich auf, warum dann überhaupt so viele UNO-Soldaten einen Libanonurlaub bezahlt bekommen.
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Doch es gibt ja noch die andere Kriegspartei und es ist nicht schwer zu erraten, welcher Seite die UNO mehr misstraut. Vielleicht liegt es einfach in der Logik einer antiisraelischen Organisation begründet, dass sie per Definition schlicht nicht anders kann und will, als eine "kritische Meinung" gegenüber dem jüdischen Staat zu haben. Denn, obwohl Israel das Überfallen geworden ist, schätzt der sonst so auf Deeskalation bedachte Pellegrini die Aktivitäten der Israelis für so gefährlich ein, dass er ihnen gegenüber sehr wohl den Einsatz von Gewalt befürworten würde. Grund dafür sind Aufklärungsflüge, die Jerusalem die Informationen über den Feind bringen sollen, die von der UNO nicht zu erwarten sind. „Wenn diplomatische Mittel nicht ausreichen, sollten möglicherweise andere Maßnahmen in Erwägung gezogen werden.“, gab Pellegrini bekannt und möchte dafür sogleich die Rechtsgrundlage für die Mission ändern. Im Anschluss daran könnte er sich dann vorstellen, mit Luftabwehraketen israelische Jets abschießen zu lassen. Diese Flüge würden nämlich die Resolution 1701 verletzen. Man darf gespannt sein, ob der tapfere General auch gegenüber Hisbollah irgendwann die Einhaltung dieser Resolution verlangt.
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Angesichts der Äußerungen des wichtigsten UNO-Generals im Libanon und einer Passivität gegenüber der Hisbollah, die in Israel nur als Verhöhnung der eigenen Sicherheitsbedürfnisse angesehen werden kann, sind diese „Verletzungen“ des Waffenstillstandes absolut nachvollziehbar. Welchen Grund sollte es geben, sein Schicksal in die Hände der UNO zu legen, die doch mehr Energie in gutnachbarschaftliche Beziehungen zu einer Terrororganisation investiert, als in die Ausschaltung dieser Bedrohung?
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Was ist also von einer UNO-Mission zu halten, die die Hisbollah zwar nicht entwaffnen will, aber Drohungen gegen Israel ausspricht? Nicht viel, nichts oder noch weniger? Oder hat sich Pellegrini vielleicht nur deswegen so geäußert, weil er einen Anruf von Nasrallah bekam, der sich über den Fluglärm beschwerte, der beim Bau neuer Raketenabschussrampen stören würde?