Die israelischen Militärs behaupten, dass die palästinensischen und israelischen Sicherheitskräfte so gut miteinander auskommen, weil sie heute "auf Augenhöhe" miteinander reden und die Palästinenser nicht mehr das Gefühl haben, nur drangsalierte Befehlsempfänger zu sein. Entscheidend sei die Angst vor einem gemeinsamen Feind: der Hamas.
Die Furcht vor den Islamisten ist bei der Autonomiebehörde noch größer als bei den Israelis. Soldaten, die mit Journalisten eigentlich nicht reden dürfen, erzählten unter der Hand, dass die Israelis vom palästinensischen Geheimdienst Hinweise auf Wohnungen von Hamasleuten erhalten, in denen möglicherweise Waffen versteckt seien. Nachts verschwinden die palästinensischen Polizisten und überlassen es israelischen Kommandos, die Häuser zu durchsuchen. Als vor einigen Wochen rechtsradikale Israelis nach Jericho eindrangen, wurde sogar im Fernsehen gezeigt, wie israelische Militärjeeps in die palästinensische Stadt eindrangen, um die israelischen Demonstranten zu vertreiben. Die palästinensischen Sicherheitskräfte hielten gebührende Distanz, um ihre israelischen "Kollegen" nicht zu stören.