Neues Kollegah Interview auf Flashmag.de - Deeper als der Ozean, homies.
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auszug:
Es fällt sofort auf, dass „Sommer“ die meisten Reaktionen hervorruft. Du wirst in jedem Interview genau auf diesen Track angesprochen. Hast du damit gerechnet, dass die Leute sich auf das Lied stürzen werden und inwiefern lässt du dich von Resonanz beeinflussen, was deine zukünftigen Veröffentlichungen angeht?
Ich lasse mich generell von Resonanz, sei sie nun positiv oder negativ, relativ wenig beeinflussen und mache im Grunde nur das, was mir persönlich gefällt. Wer versucht, ständig den anderen zu gefallen, und darauf bedacht ist, es der Masse Recht zu machen, wird niemals große innovative Meilensteine setzen. Ein Genie wie Kollegah macht zukunftsweisende Musik, und das geht nicht wenn man sich an aktuellen oder alten Standards orientiert. Ich lenke das Volk, nicht das Volk mich. In „Sommer“ erfährt man ein bisschen was über meine Vergangenheit, wie ich nach vielen riskanten und dreisten Einzelaktionen, um an Geld zu kommen, im Sommer 2002 erstmals anfing, durchgeplant und auf lange Sicht mit Rauschgifthandel Geld zu machen, mit dem klassischen Einstieg als kleiner Dopedealer. Meine Mutter hatte sich gerade von meinem Stiefvater scheiden lassen, wir hatten wirklich absolut kein Geld, ich musste etwas tun, und dieser Sommer war eben der Anfang einer doch zugegeben eindrucksvollen Karriere auf dem angesprochenen Gebiet. In der zweiten Strophe erfährt man dann etwas über den seelischen Konflikt, den ich und viele Kids in solch einen Situation haben bzw. hatten, einerseits wissen wir, dass wir moralisch schlechte Dinge tun und dafür von Gott bestraft werden, andererseits zwingt uns unsere Lage und unser Alltag quasi dazu, diese Dinge zu tun. Den Track habe ich wirklich in erster Linie nur für mich selbst gemacht, da diese anstrengende Zeit zum Glück vorbei ist und ich sie etwas verarbeiten wollte, für mich, da ich eben auch über solche persönlichen Dinge mit so gut wie niemandem reden kann.