Lohnt es sich als guter Mensch durchs Leben zu gehen?

Stimmoph

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Das ist die Frage, die ich mir seit ein paar Tagen stelle. Lohnt es sich heutzutage noch korrekt, ehrlich und sozial durchs Leben zu gehen, oder sollte man sich der "asozialen" Allgemeinheit anpassen? So nach dem Motto von Samy Deluxe "Man kommt weiter je dreister man ist!"

Was sagt ihr?
 
Das habe ich eigentlich auch gedacht. Und so bin ich auch durchs Leben gegangen, aber in letzter Zeit passieren so vielen Menschen die sich einfach asozial verhalten so viele gute Sachen oder sie kommen mit ihrem Verhalten immer wieder durch, dass ich mich echt frage wieso scheiße ich nicht einfach auf alle und bin mir selbst der nächste???
 
Ich beziehe sowas gerne auf das Leben eines Christen, aber ich versuche mal, das hier rauszuhalten, sofern das bei so etwas metaphysischem überhaupt möglich ist.

Ich denke auch, dass man auf jeden Fall das zurück kriegt, was man selbst tut. Allerdings ist es so, dass häufig schlechte Menschen auf einen den Eindruck machen, als wenn es Ihnen gut ginge. Und viele Leute, die Gutes tun, müssen strugglen...

So ist es, und so bleibt es. Wer weiß schon, wie die Ordnung aussieht und wie alles geplant ist?!?

@ Stimmoph: Hehe, schön, dass wir dasselbe denken ;)

Aber ich persönlich glaube nicht, dass ich es schaffe, mich allzuweit von meiner Persönlichkeit zu entfernen. Ich glaub, ein Verhalten gegen die eigene Überzeugung ist nicht möglich. Allerdings habe ich auch festgestellt, wie eine solche Überzeugung zu wackeln anfangen kann. Dafür leben wir aber auch. Festzustellen, was richtig und was falsch ist.
 
tbi schrieb:
ich finde, dass es grundsätzlich eine moralische Verantwortung gibt ein "guter mensch" zu sein. Eine Gesellschaft aus Egoisten (selbst wenn Egoismus ja bis zu einem gewissen grad eigentlich jedem zu eigen ist, selbst dem der scheinbar selbtlos handelt) kann nicht funktionieren. Der Mensch ist ein Herdentier und muss sich insofern auch gruppendienlich verhalten.
Egoistisches Verhalten mag insofern eine Person weiterbringen, dies aber auch nur so lange wie die Mehrheit der Menschen sich nicht so verhalten. Solche "A-Sozialen" gehören halt irgendwie auch dazu. Gefährlich wird es nur, wenn ein solches Verhalten zur Norm wird.

Ich glaube auch nicht in einer solchen Überzeugung, dass der Egoismus dem Menschen schadet... Wenn wir mal den Egoismus so definieren, dass jemand nur das Beste für sich will, dann wird er sich dafür auch anstrengen und seine Ziele erreichen. Je mehr Menschen dies tun, desto besser wird es der Gesamtheit gehen.

Problematisch sind vielmehr die Leute, denen ein Standard reicht, der wesentlich darunter liegt, nur um möglichst wenig, wenn nicht nichts tun zu müssen, von mir mal als "Sozialschmarotzer" bezeichnet. Diese leben wirklich auf Kosten der Anderen und stören das gesamte System in einem wesentlich höheren Umfang.

In diesem Sinne hätte ich nichts gegen eine Bestrafung durch Minderung der Sozialhilfe UNTER das sozialstaatliche Mindestmaß, sofern man keine Bemühung zeigt, mitwirken zu wollen. Also Zwang zu sozialem Verhalten.

Im Spiegel habe ich von Untersuchungen gelesen, in denen "bewiesen" wurde, dass nur eine sanktionierende Gesellschaft wirklich effektiv ist. Denn dadurch wird den "guten" Menschen ein funktionierendes Normgefüge zur Verfügung gestellt, in dem sie für Mühen auch belohnt werden, während diejenigen, die die Gesellschaft bremsen, bestraft werden.
 
DeezNutz schrieb:
Ich glaube auch nicht in einer solchen Überzeugung, dass der Egoismus dem Menschen schadet... Wenn wir mal den Egoismus so definieren, dass jemand nur das Beste für sich will, dann wird er sich dafür auch anstrengen und seine Ziele erreichen. Je mehr Menschen dies tun, desto besser wird es der Gesamtheit gehen.


was viele nicht erkennen ist, dass soziales Verhalten eigennützig ist
 
Stimmoph schrieb:
Das habe ich eigentlich auch gedacht. Und so bin ich auch durchs Leben gegangen, aber in letzter Zeit passieren so vielen Menschen die sich einfach asozial verhalten so viele gute Sachen oder sie kommen mit ihrem Verhalten immer wieder durch, dass ich mich echt frage wieso scheiße ich nicht einfach auf alle und bin mir selbst der nächste???

gewissen. aber ich bin nun mal so. viel zu gut eigentlich, aber ich nehm den ganzen abschaum, der mich umgibt einfach nicht als maßstab. :)
 
Stimmoph schrieb:
Das ist die Frage, die ich mir seit ein paar Tagen stelle. Lohnt es sich heutzutage noch korrekt, ehrlich und sozial durchs Leben zu gehen, oder sollte man sich der "asozialen" Allgemeinheit anpassen? So nach dem Motto von Samy Deluxe "Man kommt weiter je dreister man ist!"

Was sagt ihr?

naja..das bleibt jedem selbst überlassen, die definition von "gut" zu erfassen und für sich selbst zu definieren! Ist es "gut", was die medien uns versuchen vorzuschreiben, oder sind allgemeingültige, gesellschaftliche und soziale werte "gut"(wobei die anschauung sich verändert, und mit dieser auch werte, moral etc sich verschieben)? Letztendlich muss das, wie schon erwähnt, jeder für sich selbst entscheiden! Ich persönlich ziehe das "ehrliche und rechtschaffene" leben einem leben vor, in dem ich immer irgendwie ein schlechtes gewissen haben müsste und mich verfolgt fühlen würde und möglicherweise sogar angst vor gefängnis, geldstrafen etc. haben müsste! Klaro, jeder baut mal scheisse, lädt sich zB n song runter oder schmeisst ne kippe auf den boden oder was auch immer....das sind halt so die kleinen alltäglichen dinge, die, wenn sie aller-gelegentlichstst passieren, halt nicht weiter ins gewicht fallen! Aber wenn ich hardcore-downloader oder staatsbetrüger o.Ä. wär, da müsste ich mir schon erhebliche sorgen machen! Denn: was bringt es, z.B., wenn ich jeden monat 500 euro arbeitslosengeld beziehen würde, aber nebenbei noch n job hätte? ja, klar, dann hätte ich mehr geld, aber müsste immer in der angst leben, entdeckt zu werden, alles zurückzahlen zu müssen, ne dicke anzeige am hals zu haben und möglicherweise noch in den knast wandern zu müssen...ne, dankem dass muss ja mal echt nicht sein!
also, auch wenn man sich vllt manchmal benachteiligt fühlt, ist das kein grund, in irgendeinerweise kriminell zu werden und krumme dinger zu drehen!!!!

wie gesagt: an gewissen stellen muss man halt dreist sein und die ellenboogen n bisschen einsetzen, aber es sollt sich halt im gesetzlichen rahmen befinden...wer ist schon perfekt..man erwischt halt manchmal tage, wo man gereizt ist, und die arme verkäuferin n bischen schnippisch bahandelt..genauso hat auch mal ne verkäuferin nen schlechten tag...

und letztendlich lohnt es sich, sozial zu sein, denn : alles , was man tut, kommt letztendlich auf einen zurück:)
 
ich hab früher immer versucht, so gut wie möglich zu leben. aber mittlerweile leb ich einfach wie ich bock hab, mal versuch ich ein guter mensch zu sein, mal bin ich einfach ein totales arschloch. ;)
 
Stimmoph schrieb:
Das ist die Frage, die ich mir seit ein paar Tagen stelle. Lohnt es sich heutzutage noch korrekt, ehrlich und sozial durchs Leben zu gehen, oder sollte man sich der "asozialen" Allgemeinheit anpassen? So nach dem Motto von Samy Deluxe "Man kommt weiter je dreister man ist!"

Was sagt ihr?

um es ganz kurz zu machen: nein

freundlichkeit wird stets auf soziologischer basis mit schwäche gleichgesetzt. man kann sich selber seine persönlichen moralischen "grenzen" setzen welche man nicht überschreiten sollte.
 
Kidd_Assem schrieb:
man siehe "manchaster kapitalismus". da es da nicht wirklich so gut klappt, halt ich diese auch für ne gewagte these.



1:1, WORD :)

Rick, wieso so negativ? ;)

mein volk ist nunmal so verbittert....;)
 
Kidd_Assem schrieb:
fühlst dich in der opferrole wohl eidneutig wohl wies mir shceint ;):p

ich dachte wir haben uns mittlerweile zum "tätervolk" weiterentwickelt....:confused:

nein im ernst. ich bin nur der meinung dass man für sich seine moralische grenze setzen sollte. aufopfernd bin ich lediglich meiner familie gegenüber.

solche themen sind jedoch so weitläufig dass ich keine lust hatte mehr zu schreiben....:D
 
rickjames schrieb:
ich dachte wir haben uns mittlerweile zum "tätervolk" weiterentwickelt....:confused:

ja klar, der jud wars :D


rickjames schrieb:
nein im ernst. ich bin nur der meinung dass man für sich seine moralische grenze setzen sollte. aufopfernd bin ich lediglich meiner familie gegenüber.

solche themen sind jedoch so weitläufig dass ich keine lust hatte mehr zu schreiben....:D

nee, sit schon verständlich, aber einstellungssache. kann leuten wie dirkeinen vorwurf machen eigentlich.
 
rickjames schrieb:
um es ganz kurz zu machen: nein

freundlichkeit wird stets auf soziologischer basis mit schwäche gleichgesetzt. man kann sich selber seine persönlichen moralischen "grenzen" setzen welche man nicht überschreiten sollte.



:D quatsch!

Also ich bin eigentlich zu jeden freundlich, solange man mit mir auch normal
umgeht! Lass mir halt nicht alles gefallen! Hatte bis jetzt nicht gerade Probleme damit...
 
Hustleröder schrieb:
Ich bau mir ja sogar schon nen Film wenn ich unabsichtlich ne Katze überfahr...:oops:

boah was?! bei sowas würd ich abkacken oO

hab ja slebst ne katze.. das wär echt...hart :/
 
alles kommt auf einen zurück? und das glaubt ihr noch? da könnt ihr auch an schicksal glauben. Oder an Jesus.

Es kommt nichts zurück. Es kommt vielleicht wieder mal was, aber das wäre dann was neues und Zufall. Es kann sich natürlich rächen wenn man böse ist oder man kann belohnt werden wenn man gut ist, aber das ist zufall, es kann aber auch genau umgekehrt sein...
 
es lohnt sich korrekt zu leben und allen den eindruck machen man ist n harmloser ja-sager um dann am ende alle mit der basey krankenhausreif zu schlagen und zu ****en bis sie nicht mehr atmen können und dreckig dabei lachen.


muahahahahahah hahahah hahaha hahaha ah ahh ah hahah haha
 
Oftmals wird einem erst dann klar in wieweit man sozial ist, wenn man beispielweise in einer Wg lebt. Ich ging vor dieser Erfahrunng davon aus, ein sehr aufmerksamer Mensch zu sein und mit anderen im Einklang zu leben.. bis ich in eine großWg zog. Es stellte sich heraus, dass ich noch zu viel mehr in der Lage bin und viel mehr gefordert werde als zuvor. So wurde ich mir meiner Verantwortung, was es bedeutet in einer Gemeinschaft zu leben bewusster. Es sind für mich oft Kleinigkeiten gewesen, desse Achtung das Zusammenleben schöner machten. Ich bin jedoch nie an eine Sache so rangegangen, dass ich mir gedacht habe, es lohnt sich irgendetwas postives zu machen, denn dann kommt es auch zu mir zurück. Ich habe auch nie etwas gutes gemacht, weil ich sonst bestraft werden würde. Ein Glück kam mein Bewusstsein für soziale Momente durch lernen und durch die Erfahrung, was Harmonie bedeuten kann, wenn man bereit ist Verantwortung für sich und sein Handeln in einer Gruppe zu übernehmen. Menschen sind aufeinander angewiesen und genau so wichtig wie die positiven Taten die man vollbringt ist Ehrlichkeit. Meiner Erfahrung nach ist es am fairsten, wenn man seinem Gegenüber die Chance gibt, einen wahrhhaft kennenzulernen. Nicht immer ist es mir gelungen ehrlich zu sein, doch ich geb mir stets Mühe. Authensität ist für mich eine wichtige Eigenschaft. Denn dadruch lerne ich mich immer mehr kennen.
 
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