So, hab das Spiel gestern durchgespielt und auch gleich mal im Multiplayer hochgelevelt...Ich wusste im vorhinein, dass die Kritiken auf amazon und Co. maßlos übertrieben sind, und die Leute mal wieder nur weinen, weil sie nicht CoD-like mit 2 Schrotflinten in der Hand durch den Level marschieren oder 2000 Perks freischalten können. Denn das Spiel macht wirklich rein gar nichts schlechter als ein Call of Duty.
Die Grafik ist vielleicht manchmal etwas unspektakulär, und man findet auch einige kantige Objekte, aber der Gesamteindruck ist passend.
Da gibts einige Levels, die wirklich sehr gut aussehen und für Aha-Effekte sorgen. Die Kampagne ist zwar nur ca. 6 Stunden lang, aber das
ist in Ordnung. Es wird viel Abwechslung geboten (3 Fahrabschnitte mit Boot/Auto, einmal ist sogar eine Art Schleichabschnitt im Wagen zu machen, in Pacman-Art
), dann wieder spielt man das Training aus Sicht eines angehenden "Gotteskriegers". Die Zwischensequenzen
sind auch hochwertig und es sind die Synchronsprecher von Samuel L. Jackson und Wesley Snipes zu hören. Alles in allem ein wirklich
solider Kampagnenmodus.
Multiplayer: Der Multiplayer ist auf einer Art Newsfeed-Seite aufgebaut, wo man Tutorials, Soldateninfos, kürzlich errungene Erfolge und
Spiellisten sowie Server abrufen kann. Das Ganze ist sehr umfangreich und auf der Konsole sogar meiner Meinung nach besser und mit mehr Funktionen als das schlichte Battlefield 3 - Menü:
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Es gibt 6 Klassen, wobei wiederum jede Einheit und Nation eine solche Klasse stellt. Das bedeutet, dass jede Nation 6 Soldaten hat, die die jeweilige Klasse darstellen. Neue Waffen werden nicht direkt freigeschalten, sondern man erhält sie nachdem man einen Soldaten einer anderen Nation durch Rangaufstieg freispielt. Eine neue Einheit ist somit immer mit einer neuen Waffe verbunden. Das Waffenmodding ist
fast oder sogar ebenso aufwendig wie bei Battlefield ausgefallen, man kann Kolben, Magazin, Zielfernrohr, Mündungsfeuerdämpfer, Lauf
und Waffentarnung anpassen, wobei es sicher um die 50 verschiedenen Camos gibt.
Gameplay: Für mich überraschend war, dass man sich sehr oft an Team Fortress 2 erinnert fühlt. Jede Klasse hat eine Spezialisierung,
etwa ein Visier für Schutz gegen Explosionen oder ein Extrmagazin mit panzerbrechenden Kugeln. Die jeweiligen Klassen unterscheiden sich nicht nur durch die Bewaffnung und das Aussehen, sondern auch durch die Schnelligkeit. Der dick gepanzerte Pionier sieht aus wie der Heavy in TF 2, und der Special Ops als leichteste und schnellste Klasse wie der Scout.
Spielmodi: Neben Team Deathmatch und Sektorenkontrolle (Conquest aus Battlefield auf kleineren Karten) gibt es auch noch einen Einsatzmodus, bei dem ein Team 3 Stationen auf der Map gegen die Angreifer verteidigen muss, sowie den Homerun-Modus, der eine
Mischung Capture the Flag und Suchen und Zerstören ist, bei dem jeder Spieler nur ein Leben hat.
Balancing: Das Fireteambuddy-System wurde sehr gut und einfach ins Spiel implementiert: Alle Spieler eines Teams sind immer jeweils
in 2er-Gruppen gesplittet, vor Spielbeginn wird der Name deines Buddys hervorgehoben und im Spiel ist er grün markiert. Man bekommt
massenweise Bonuspunkte, wenn man mit seinem Kollegen zusammenarbeitet und ihn heilt/versorgt. Wenn man ein Headset anschließt,
wird man sogar automatisch per VOIP mit dem jeweiligen Spieler verbunden. Wenn man da ein eingespieltes Team ist oder noch besser mit einem Freund zusammenspielt, der das Spiel auch hat, kann man enorm Punkte sammeln.
Ich würde den Mp-Modus auf jeden Fall erfahreneren Spielern empfehlen, da man vor allem am Anfang sehr oft stirbt und wirklich behutsam vorgehen sollte. Es kommt auf Reflexe und ein gutes Ziel an, sonst zieht man da sofort den Kürzeren. Das hat mich teils
schon an Day of Defeat erinnert. Wenn man dann allerdings die Maps besser kennt und seine Waffe unter Kontrolle hat, gehts einfacher.
Von den überall angeprangerten Bugs im Multiplayer-Modus habe ich in 2 Stunden gar nichts gemerkt, sogar Lags waren keine vorhanden.