Dort wird einmal darauf aufmerksam gemacht, was
News-Hysterie übersehen lässt - dass die schiitischen Milizen im Irak seit jeher als Bedrohung in mal stärker und mal weniger starken Ausmaß geschildert werden, je nach politischer Lage, und es wird auf den interessanten Punkt verwiesen, dass die schiitischen Milizen vor Kurzem noch Partner im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind, nämlich den IS, waren. Das hat mehr als nur eine Ambivalenz.
Es zeigt an, dass US-Militärs mit schiitischen Milizen zusammenarbeiten können - wenn auch nicht mit den radikalen Fanatikern, die es gibt -, dass Positionen nicht in Stein gemeißelt sind. Dass die schiitischen Milizen, die als PMU, Volksmobilmachungskräfte oder al-Haschd asch-Scha'bī,
in die irakischen Streitkräfte integriert wurden, dass sie offiziell dem irakischen Verteidigungsministerium unterstellt sind und nicht Iran.
Dass die Sache also komplizierter liegt, als dass aus Teheran einfach nur eine Angriffsanweisung kommen müsste und die schiitischen Milizen würden einfach so losschlagen gegen die US-Militärs, die offiziell ebenfalls Partner der irakischen Sicherheit sind, ist auch an der komplizierten Regierungsbildung im Irak zu sehen, bei der Iran wie auch die USA ihre Fäden ziehen. Ein einfaches Hau-Drauf ist in solchen Konstellationen nicht sehr wahrscheinlich.