Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag bei 0,61 (Datenstand 28.5. 0 Uhr; Dienstag 0,68). Das bedeutet, dass zehn Infizierte im Mittel etwa sechs weitere Personen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Ganz interessante Visualisierung:
Alles gut, gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.
Konzert, Fußballspiel, Zumbakurs: Es sind solche Events, auf denen Einzelne viele anstecken. Die meisten Covid-Patienten infizieren niemanden. Und das ist entscheidend.
Das neue Coronavirus scheint sich ähnlich wie Sars und Mers zu verhalten. Der britische Epidemiologe Adam Kucharski von der London School of Hygiene and Tropical Medicine hat für das neue Virus einen k-Wert von ungefähr 0,1 errechnet. (Endo et al., 2020). "Vermutlich führen zehn Prozent der Fälle zu 80 Prozent der Ausbreitung", sagt er. Eine Studie aus Israel, die jüngst als Vorveröffentlichung erschienen ist, kommt zu einem ähnlichen Urteil. In dem Land hätten vermutlich zwischen ein und neun Prozent der Fälle 80 Prozent der Übertragungen verursacht, schreiben die Autorinnen und Autoren (MedRxiv: Miller et al., 2020). Andere Studien kommen zu einem etwas höheren Wert für k. Die Berner Forscher Julien Riou und Christian Althaus schätzten den k-Wert zu Beginn des Ausbruchs auf etwa 0,58, also höher als für Sars und Mers. Aber auch Althaus ist überzeugt, dass Superspreading bei der Ausbreitung von Sars-CoV-2 eine wichtige Rolle spielt.
Die Fehlerquote (Falsch-Positiv-Rate) der verwendeten PCR-Tests beträgt laut aktuellen Untersuchungen mindestens 1,4 %. Auf 100.000 durchgeführte Tests werden also durchschnittlich mindestens 1.400 Menschen fälschlich als „Corona-Infizierte“ ausgewiesen. Das ist in der aktuellen Situation deshalb dramatisch, da in Kalenderwoche 20, also im Zeitraum vom 11. bis 17. Mai, nur noch 1,7 % der Untersuchten überhaupt positiv getestet wurden, also 1.700 von 100.000 Menschen.
Wenn man diesen 1.700 nun die 1.400 als potenziellen Messfehler gegenüberstellt, wird klar, dass den Zahlen kaum noch Aussagekraft zukommt. Schlimmer noch: Die Ergebnisse lassen sich bei Bedarf leicht manipulieren, je nachdem, wieviele Tests durchgeführt werden – was politisch beeinflusst werden kann. Der von Politikern diskutierte Grenzwert von 35 Infizierten auf 100.000 Einwohner ließe sich beispielsweise auch ganz ohne tatsächlich Infizierte allein schon durch Ausnutzung des Messfehlers erreichen, indem man 2.500 Tests je 100.000 Menschen durchführt. Das entspräche einer Verfünffachung der aktuellen Testanzahl.
We use essential cookies to make this site work, and optional cookies to enhance your experience.