Resignation vs Revolution

SUNICA

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17. November 2001
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Es gibt hier ja einige threads zu politischen und sozialen Themen und dabei, aber auch in vielen gesprächen die ich schon geführt habe, wird eines deutlich: die menschen sind resigniert, hoffnungslos und fast noch schlimmer - gleichgültig.

Meine persönlichen erfahrungen zeigen, dass probleme die ich anspreche beantwortet werden mit einem
"so ist das nun mal"
"das betrifft mich nicht"
"daran kann man nix ändern"
"die welt ist halt schlecht" etc.

ich möchte diesen thread -erstmal zweitrangig mit welcher politischen gesinnung oder wie man bestimmte ziele verfolgen will - zur diskussion freigeben,

ob ihr überhaupt noch ziele und ideale habt?
Ob ihr den wunsch verspürt etwas ändern zu wollen?
Ob ihr meint so wie es läuft ist es okay (weil es euch wohlmöglich nicht betrifft)?
oder ob ihr tatsächlich denkt man kann einfach nix ändern?

Bin gespannt auf eure Statements, Sunica
 
Schwieriges Thema, man müsste
1. abwägen, wie die Erfolgschancen sind, und wenn sie = 0 sind vielleicht lieber mit dem ganzen abschließen und es versuchen mit Humor zu sehen,
2. erkennen, wie wichtig das für einen selbst ist, wenns ein absolut lebenswichtiges Anliegen für einen ist, dann vielleicht trotzdem auch ohne Erfolgschancen probieren, dann würde ich sagen: Lieber erfolglos aber mit Würde untergehen, aber das muss jeder selbst wissen;)
 
Der Mensch ist egoistisch und das ist das Problem.
Man selbst kann sich davon garnicht freisprechen, auch du SUNICA kannst nicht sagen, dass nur dir das auffällt. Ich glaube auch du sagst die oben genannten Sätze und auch sehr oft (vll. unbewusst).
Aber ich sag mal so: es kommt auch immer darauf an aus welcher Richtung die Fragen/Themen etc. kommen, die zur Diskussion stehen.
Näheres Umfeld oder "belanglos" weit weg.
Ich bin der Meinung, dass es ist wie es ist.. auch wenn es nicht schön klingt.

Gruß´eleven
 
Schwieriges Thema, man müsste
1. abwägen, wie die Erfolgschancen sind, und wenn sie = 0 sind vielleicht lieber mit dem ganzen abschließen und es versuchen mit Humor zu sehen,
2. erkennen, wie wichtig das für einen selbst ist, wenns ein absolut lebenswichtiges Anliegen für einen ist, dann vielleicht trotzdem auch ohne Erfolgschancen probieren, dann würde ich sagen: Lieber erfolglos aber mit Würde untergehen, aber das muss jeder selbst wissen;)

schön dass du ernsthaft zum thema anwortest..

zu1. würd ich gern sagen, dass ein vorhaben das keine risiken birgt ja auch keines mutes etc bedarf und ich rede ja genau von den themen wo der weg nicht unbedingt absehbar ist..

zu 2. würd ich gern fragen , ist das anliegen eines andern nicht auch mein anliegen, weil wir als menschen alle im selben Boot sitzen??
 
schön dass du ernsthaft zum thema anwortest..

zu1. würd ich gern sagen, dass ein vorhaben das keine risiken birgt ja auch keines mutes etc bedarf und ich rede ja genau von den themen wo der weg nicht unbedingt absehbar ist..

zu 2. würd ich gern fragen , ist das anliegen eines andern nicht auch mein anliegen, weil wir als menschen alle im selben Boot sitzen??

Wenn Du z.B. die buddhistische Revolution hier ausrufen willst, dann hast Du erkennbar 0 Chancen und dann solltest Du vielleicht eher damit leben lernen, dass das System anders ist als es Du gern hättest.
Wenn Du es aber für absolut notwendig empfindest, wenn Du ein anderes Leben total unlebenswert findest, dann solltest Du es versuchen, nach der Devise: lieber mit Würde scheitern.

Dass das Anliegen der anderen auch mein Anliegen ist, nunja... Ist schwierig, weil das Gemeinwohl erkannt zu haben, haben schon viele behauptet, und haben dabei dann oft gegen den Willen anderer gehandelt
 
hahaa seid ihr schwule streber geht volksmusik hören

Ist Streber nicht die beleidigung der Dummen? halt dich einfach geschlossen wenn du nix zu sagen hast und mach meinen schönen thread nicht kaputt..

_______

@ STOZ: es geht ja nicht darum was ich,als person,hier will, aber ich denke du sprichst mich nur stellvertretend für die position, die ich vertrete, an. Und meine ideale habe ich kalr vor augen..

mir gings eher darum zu erfahren/zu verstehen wie (schon junge) leute ohne irgendetwas versucht zu haben aufzugeben scheinen oder auch gar keine lust haben für etwas einzustehn, zu Kämpfen.

es geht mir auch nicht primär um DIE revolution, sondern auch um die kleinen alltäglichen kämpfe und errungenschaften
(das fängt ja schon bei so kleinen dingen an wie zB das an der uni - ich spreche für Köln - die Wahlbeteiligung zur Studentenvertretung zwischen 10-15% liegt und da geht es ja um die eigenen Belange..)
 
es geht mir auch nicht primär um DIE revolution, sondern auch um die kleinen alltäglichen kämpfe und errungenschaften
(das fängt ja schon bei so kleinen dingen an wie zB das an der uni - ich spreche für Köln - die Wahlbeteiligung zur Studentenvertretung zwischen 10-15% liegt und da geht es ja um die eigenen Belange..)

Schlechtes Beispiel. Die Uniwahlen sind in der Regel auch echt dumm. Also bei uns in Hannover habe ich jetzt auch gewählt, aber mehr aus Prinzip als aus wirklicher Überzeugung. Ein völlig undurchsichtiges System. Tausende von Kandidaten statt einer vernünftigen Listenwahl und Gruppen die eigentlich alle das Gleiche Wahlprogramm hatten, von dem aber nichts so wirklich durchsetzbar ist. Das ist aber wohl Off-Topic.
Ansonsten stimmt es wohl, dass die meisten Leute sich lieber kampflos mit ihrer Situation abfinden anstatt zu versuchen was zu ändern.
 
Ich denke, das ist so, weil die meisten im Leben immer die Erfahrung gemacht haben, das es auch ganz ordentlich geht, ohne dass man etwas macht. Man könnte zwar was verändern wollen aber die Anstrengung erscheint nicht lohnend, angesichts dessen, dass auch so das Essen auf dem Tisch steht, der Fernseher läuft usw. Erst wenn es den Leuten richtig schlecht gehen würde, würde dieser Anreiz sinken. Ob man sich deshalb schlechte Zeiten wünschen sollte ist aber auch ein schwieriges Thema;)
 
Ich denke, das ist so, weil die meisten im Leben immer die Erfahrung gemacht haben, das es auch ganz ordentlich geht, ohne dass man etwas macht. Man könnte zwar was verändern wollen aber die Anstrengung erscheint nicht lohnend, angesichts dessen, dass auch so das Essen auf dem Tisch steht, der Fernseher läuft usw. Erst wenn es den Leuten richtig schlecht gehen würde, würde dieser Anreiz sinken. Ob man sich deshalb schlechte Zeiten wünschen sollte ist aber auch ein schwieriges Thema;)

Ich glaube nicht, dass es Leuten erst richtig schlecht gehen muss damit was passiert. Die 68er-Bewegung wurde ja auch nicht von bettelarmen Hungerleidern getragen. Denke eher, dass das ein generelles Problem unserer Generation ist.
 
aint shit changed
was haben den bisherige revulotionen geändert dass sich andere leute in den thron setzen und fett und faul werden

Die Revolution in Frankreich hat dazu geführt, dass sie entweder gleich nen Generalstreik machen oder zumindest kleine Aufstände, wenn ihnen die Politik was reindrücken will. Die mussten sich im Gegensatz zu uns ihre Demokratie erkämpfen und wissen auch was sie wert ist. Und was machen denn wir hier? Wir bekamen damals die Demokratie geschenkt und wollten statt dessen lieber wieder nen Kaiser haben. Statt die Politiker hocken wir faul auf unseren Ärschen rum und lassen uns alles bieten, denn die Politiker selber sind echt flink darin, sich ihre eigenen Vorteile zu verschaffen.

Klar will ich was bewegen, immer noch, obwohl ich schon über dreißig bin, und auch wenn ich im Endeffekt gar nix bewegen werde, will ich das, und zwar in erster Linie für mich, weil ich geblickt hab warum es heißt "Der Weg is das Ziel" anstatt "das Ziel ist das Ziel".
 
Ich glaube nicht, dass es Leuten erst richtig schlecht gehen muss damit was passiert. Die 68er-Bewegung wurde ja auch nicht von bettelarmen Hungerleidern getragen. Denke eher, dass das ein generelles Problem unserer Generation ist.

Naja die Zahl der Menschen, die damals wirklich zur Tat schritten (wertfrei gesagt), ist auch überschaubar, mit diesen Zahlen können sich Anti-Irakkriegdemos heute gut messen lassen (nur mit den Zahlen, nicht mit der Intensität). Der Erfolg (auch wertfrei gesagt) lag viel eher darin, dass viele das Denken verinnerlichten und damit über die Jahre die "wegsterbenden" alten ersetzten, was aber weniger eine tatkräftige Revolution als vielmehr ein stiller Wertewandel ist.

Aber es ist noch was anderes, wenn Deine Eltern im Krieg waren, in der Schule und im Elternhaus z.T. noch Prügelstrafe herrschten, nur wenige den Zugang zu weiterführender Bildung hatten (<5% Gymn.), und die allermeisten doch sehr früh sehr hart arbeiten mussten, als wenn Du fettgefressen vor 45 Fernsehprogrammen sitzst, von überall mit dem neusten Konsum bombardiert wirst usw.

Insgesamt ist es halt so, dass je mehr Du zu verlieren hast, desto weniger riskierst Du
 
Die Revolution in Frankreich hat dazu geführt, dass sie entweder gleich nen Generalstreik machen oder zumindest kleine Aufstände, wenn ihnen die Politik was reindrücken will. Die mussten sich im Gegensatz zu uns ihre Demokratie erkämpfen und wissen auch was sie wert ist. Und was machen denn wir hier? Wir bekamen damals die Demokratie geschenkt und wollten statt dessen lieber wieder nen Kaiser haben. Statt die Politiker hocken wir faul auf unseren Ärschen rum und lassen uns alles bieten, denn die Politiker selber sind echt flink darin, sich ihre eigenen Vorteile zu verschaffen.

Klar will ich was bewegen, immer noch, obwohl ich schon über dreißig bin, und auch wenn ich im Endeffekt gar nix bewegen werde, will ich das, und zwar in erster Linie für mich, weil ich geblickt hab warum es heißt "Der Weg is das Ziel" anstatt "das Ziel ist das Ziel".

geschenkt ? 48 ?
 
[..]
Insgesamt ist es halt so, dass je mehr Du zu verlieren hast, desto weniger riskierst Du


aber man verliert ja indem sinne nix, wenn man von seinem wahlrecht gebrauch macht, wenn man andere über politische und andere situationen aufmerksam macht, wenn man demonstriert, wenn man sich an unterschriftenaktionen beteiligt, am parteitreffen vor ort teilnimmt, sachspenden abgibt,kleinere betriebe unterstützt, keien KZ-Eier kauft und und und

selbst das was kaum aufwand ist, ist den meisten schon zuvieloder kein bedürfnis..ich weiss es nicht..
 
Ach, meinst du das halbherzig ausgeführte Ding? Ja irgendwann hab ich mal davon gehört...
Ich sprach aber vonner Stimmung "ein paar Jährchen" später.
 
ich bin absolut kein revoluzzertyp, ich nehme die umstände die mir gegeben sind imemr als gegeben an, und versuche dann, wenn mir was nicht passt oder so einfach das beste für mich herrauszuholen, bzw, noch etwas besser abzuschneiden als andere denen der gleiche konflikt im weg steht.
ich bin auch ein mensch der sich gerne anpasst, wenn er dadurch vorteile bekommt.
aber revoluzzermäßig bin ich überhaupt nicht drauf. eher so die spaßorientierte bodenständigkeit,wa?
 
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