Original geschrieben von M.F. Cologne
Flowrist:
Ich treib im Fluss meiner Tränen, die Wut ist der Sog/
Welcher mich in die Fluten zog/ dessen Kraft mehr wog/
Als die Macht meiner Liebe, die mich über Wasser hält/
Bin ein Dramenheld/ dessen Leid sein’ Verfasser quält/
Da er es selbst kaum begreift/ welches er hier schreibt/
Er hat mir ne Seele verleibt/ so dass alles bei mir bleibt/
All der Schmerz der sticht/ bis des Verfassers Stift bricht/
Wenn sein Herz zu mir spricht/ weshalb nur trifft’s nicht/
Wieso setz er meim Leben/ keine dramatische Sterbeszene/
Sondern pumpt Mut in meine Vene/ verwirft Sterbepläne/
Er muss es doch begründen/ Ich kann ihn nich erfinden/
Wenn Wut un Trauer sich verbünden/ werd ich erblinden/
Mich noch mehr schinden/ werd meine Augen schliessen/
Wenn Tränen nach in’ fliessen/ wird mein Glauben spriessen/
Er wird wachsen und gedeihen/ mir neue Stärke verleihen/
Mir meine Fehler verzeihen/ und mir neue Werke prophezein/
Next:
Der Vorhang geht auf / Die Akteure sind bereit //
In der ersten Szene meine Rolle / wie er aus der Seele um sich schreit //
Es kommt aus dem Loch in seinem inneren / das ewig undicht bleib //
er nimmt die Feder und beschreibt / wie er mit Fehlern um sich schmeißt //
Verzweiflung / weil jeder wien Boomerang zurückkommt //
Er war immer schon anders, fragt sich / wie man auch ohne Gruppenzwang zum Glück kommt //
Er ist alleine mit der Hoffnung / lebt als Einzelkämpfer //
Nur ne Frage der Zeit und er kommt um / macht sich bereit zu kentern //
Seine Liebe verloren / fand die neue mit dem Schreiben //
Zum Stift geführt von den Leiden / mit dem Wunsch wieder zu steigen //
Ein Blick zurück / War die Vergangenheit Lebenswert? //
In einem langen Monolog / betrachtet er sein Lebenswerk //
Er gab Liebe nach aussen / nix kommt zurück, ausser die Frage, wo der Sinn war //
Er gab Frieden nach aussen / bis keiner mehr in ihm drin war //
Der Kampf verloren / man holt ihn von oben daraus //
Doch von der Bühne will er noch nicht gehen / ohne Applaus ////
dreist’n’back:
Tosender applaus, der akteur mitten auf der bühne des lebens
nicht für klamauk, ins eigne fleisch schnitt gezeigte szene
gern gesehn, der autor schrieb bereits geschehenes nieder
sonst verfluchte tragiken, vergnügen publikum in fremden miedern
empörn doch wieder, scheint es doch das eigene leibchen
die gunst des auditoriums, heldenlohn un ziel zu erreichen
und die kunst ist - zuschauer zu narren, ohne dafür zu haften
karriere zu machen mit tricks zu bluffen und das ohne zu lachen
dabei auch beachten, die handlung muss zum drehbuch passen
des autors stift bestimmt requisiten, mitspieler und deren masken
das publikum, scheinbar nur eine masse ohne gesichter
einfältig kind, naiv und unwissend, doch auch henker und richter
stets zwischen den stühlen und stets vor gefüllten rängen
entscheidet tagesform & glück ob mann den held preist oder hängt, denn
wandern auf nem schmalen grat ist das los aller schauspieler
ob der vorhang zum letzten mal fällt, oder nächstes mal auch wieder