Ich hab 2015 KIZ das erste Mal Live auf einem Festival gesehen und spätestens da beginnt mein Ende mit denen. Jahrelang quatschten alle immer davon, wie geil die doch Live seien. Damals war ich von dem Auftritt dann aber ziemlich enttäuscht. Da haben sie auch schon Lieder aus dem Album gespielt, u.a. mit Henning May der auch anwesend war und es schon damals nicht so richtig gefeiert. Hab dann aber trotzdem das Album als es rauskam gehört, aber es hat mir auch in Gänze nicht zugesagt. Die offensichtliche politische Positionierung die sie in dem Album vorgenommen haben zu Lasten dessen was m.E. nach die vorigen Releases (wobei ich hier sagen muss, dass ich auch von Urlaub fürs Gehirn und Ganz oben schon nicht mehr der größte Fan bin) ausgemacht hat, hat mich massiv gestört. Auch der Kontext der Flüchtlingskrise war mir viel zu präsent auf dem Album. Kann jetzt natürlich jeder sagen, dass er gerade das geil findet. Und wie unfassbar wichtig das in Rapmusik ja wäre und wer sich das sonst trauen würde. Schön. Ich feier es nicht. Natürlich blitzt da manchmal noch was feierbares auf, wir reden hier ja nicht von einem Release von Sinan G oder Konsorten was man einfach in Gänze in die Tonne treten kann. Generell ist mir spätestens mit diesem Album KIZ auserzählt gewesen. Wahrscheinlich würde ich ein neues Album in dem Stil der vorher auch nicht feiern. Diesen Liebestrack von Tarek ging mir überhaupt nicht rein, auch das Nico Ding fand ich unnötig. Das Soundbild hat mir, wie bei Urlaub fürs Gehirn, auch nicht gefallen. Ich kann dir jetzt hier keine Track by Track Analyse geben, warum ich das so sehe. Ich hab das Album nach den paar Durchläufen kurz nach Release nie wieder gehört.
Aber, was mich auch zu meinem ersten Kommentar bringt, die "Hurra die Welt geht unter" (und ja, Henning May hat ne krasse Stimme - trotzdem feier ich den Song nicht) und "Boom Boom Boom" musste ich gezwungenermaßen eine gefühlt Millionen Mal seitdem hören und ich fand beide, vor allem letzteres, schon beim ersten Mal ziemlich scheiße, das wurde nicht besser dadurch, dass immer irgendein angekiffter Jochen mit langen Haaren, verwildert-ungepflegtem Bartwuchs und dünnen Armen im 17. Bachelor-Semester Soziologie die Songs anmacht, die Musik noch lauter aufdreht und diese beiden Glanzstücke aus voller Kehle mitgröhlt und danach erzählt, wie viel bigger als Hiphop das doch sei. Und ja, da bin ich dann zum Hater aus Prinzip geworden. Und das hat nix damit zu tun, dass die Mainstream geworden sind, waren sie ja meines Erachtens vorher auch schon. Davor waren es halt Schulklassen die Klassenfahrt oder ähnliches mitgegröhlt haben. Aber die haben sich wenigstens nicht erhaben über den doppelten Boden der Mucke gefreut.