Glory Collision: Oberhausen, are you ready?
Am kommenden Samstag steigt mit Glory 36 nicht nur der letzte Event des Branchenprimus im Jahr 2016, es ist auch gleichzeitig das Deutschland-Debüt von Glory. Wir blicken vor diesem Mega-Event noch einmal auf das Programm, welches am Samstag bereits ab 17 Uhr starten wird.
Glory: Collision
Keine Frage - hier werden alle Augen auf das mit großer Spannung angesetzte Duell zwischen Schwergewichts-Champion Rico Verhoeven und "Golden Boy" Badr Hari gerichtet sein. Kaum ein anderer Kampf hat in den vergangenen Monaten für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie dieses Duell. Dabei geht die Meinung der Fans soweit auseinander, wie es nur kaum vorstellbar ist. Einige gehen wohl auch davon aus, dass Hari seine Nerven womöglich nicht im Griff haben könnte, während andere glauben, dass wenn Hari seinen Gegner in Runde eins nicht effektiv erwischt, es in der Folgezeit äußerst schwer werden wird, diesen Kampf auch zu gewinnen. Wie auch immer der Kampf enden wird, Gesprächsstoff wird es auch danach zur Genüge geben.
Im Weltergewicht ist "The Natural" Nieky Holzken derzeit das Maß aller Dinge. Erst kürzlich verteidige er erfolgreich seinen Titel gegen Murthel Groenhart und gewann auch das dritte Aufeinandertreffen der beiden. Doch ein neuer Herausforderer stand schon vorher parat, da dieser immer mehr mit großspurigen Sprüchen versuchte, sich selbst in Richtung Titelkampf zu bringen. Die Rede ist von Cedric Doumbè aus Frankreich, welcher bei Glory 28 in Paris sein Debüt gab und auch gleich mit einem Sieg gegen Murthel Groenhart auf sich aufmerksam machte. Auch lässt er keinen Zweifel daran aufkommen, dass er zusammen mit dem Titel im Weltergewicht die Heimreise antreten wird. Allerdings sieht die Realität dann doch etwas anders aus.
Im zweiten Schwergewichtskracher der Collision-Show treffen "Mr. Pain" Ismael Londt und Jamal Ben Saddik aufeinander. Londt gewann bei seinem Debüt das Contender-Tournament bei Glory 29 und ließ danach einen Sieg gegen Hesdy Gerges bei Glory 31 folgen. Auf einen Titelkampf wartet dieser aber noch bis heute. Ben Saddik hatte seinen letzten Kampf für Glory im August des vergangenen Jahres und konnte dort Anderson Silva durch T.k.o. besiegen. Der Marokkaner ist immer für einen spektakulären Knockout gut und wenn er erst einmal eine Lücke beim Gegner gefunden hat, dann langt er auch gnadenlos zu. Ob man ihm im Falle eines Sieges einen Titelkampf gewährt, bleibt abzuwarten. Denn da wäre auch noch Benjamin Adegbuyi, welcher bei Glory 35 das Contender-Tournament für sich entscheiden konnte. Eine haarige Situation, die da herrscht.
Tiffany van Soest oder Tiffany van Soest? Die Top-Favoritin für den Sieg im Super-Bantamgewichts Grand Prix stand bei der Ansetzung direkt fest. Das Halbfinale gegen die Kanadierin Jessica Gladstone sollte eigentlich nur eine Formsache sein und dann wäre das Minimalziel bereits erreicht. Das zweite Ticket wird zwischen Isis Verbeek und Amel Dehby vergeben. Zwar zeigte die Französin eine sehr ansprechende Leistung bei Glory 35, dennoch gilt Verbeek als wesentlich härtere Kontrahentin, die alles daran setzen wird, um in das Finale zu kommen. Einen Fehler wie gegen Irina Maizepa sollte sich Verbeek allerdings nicht erlauben, sonst könnte es ein äußerst böses erwachen geben.
Glory 36: Oberhausen
Sitthichai vs. Grigorian IIBei Glory 28 in Paris lieferten sich Sitthichai Sitsongpeenong und Marat Grigorian bereits ein sehr hochklassiges Duell, welches der Thailänder letztendlich einstimmig nach Punkten für sich entscheiden konnte und sich damit einen erneuten Titelkampf gegen Robin van Roosmalen sicherte. Grigorian hingegen hielt sich nicht lange mit der Niederlage auf und feierte zuletzt drei Siege in Serie. Dieser Kampf, und davon kann man ausgehen, wird über die volle Distanz gehen und am Ende werden hier die Punktrichter das letzte Wort haben. Fragt sich nur für wen?
Contender-Tournament im Leichtgewicht
Vier Männer und nur ein Sieger. In Oberhausen wird ein neuer Herausforderer auf den Leichtgewichts-Titel gesucht, welcher derzeit von Sitthichai Sitsongpeenong gehalten wird. Natürlich ist es auch gut möglich, dass nach Oberhausen der Champion Marat Grigorian lautet. Den vier Contendern wird es letztendlich egal sein. Als Favorit dürfte wohl Anantoli Moiseev in das Rennen gehen, welcher in seinem Halbfinale auf Dylan Salvador aus Frankreich treffen wird. Dieser war zwar eigentlich nicht geplant, hat aber nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Davit Kiria nun die Chance dazu bekommen. Im ersten Halbfinale werden sich gleich zwei Debütanten von Glory gegenüberstehen. Der Schweizer Hysni Beqiri sollte eigentlich schon bei Glory 29 in Kopenhagen sein Debüt geben, musste für diesen Event aber leider passen. Am vergangenen Wochenende zeigte er sich am Rande der Mix Fight Gala XX bestens aufgelegt und mehr als nur bereit, um gegen Yodkhunpon Sitmonchai in den Ring zu steigen. Wie stark dieser tatsächlich auch nach den Glory-Regeln einzuschätzen ist, wird man dann am kommenden Samstag sehen.
Amrani mit erfolgreichem Comeback?
Bei Glory 28 in Paris scheiterte Federgewichtler Mosab Amrani auch in seinem zweiten Anlauf beim Versuch sich den Titel in seiner Gewichtsklasse zu sichern. Aufgeben ist nicht und so wird in Oberhausen ein neuer Anlauf genommen. Dabei muss sich der "Jaguar", so Amranis Kampfname, mit dem französischen Muay-Thai-Ausnahmekämpfer Fabio Pinca auseinandersetzen. Bisher hat Amrani bei den Kämpfen, die maximal auf drei Runden angesetzt waren, immer überzeugen können, nur bei fünf Runden hat es mit der Physis nicht so wirklich gereicht. Pinca möchte aber bei seiner zweiten Glory-Teilnahme mit einem Sieg glänzen und das Jahr 2016 mit einem Erfolg ausklingen lassen.
Glory: Superfight Series
Gelingt Ilunga die Wende?
Er war für lange Zeit die Nummer eins der Halbschwergewichts-Rangliste. Eine Chance auf den Titel hatte Danyo Ilunga aber leider nie erhalten. Im vergangenen Jahr kassierte der Waldbröler dann auch gleich zwei bittere Niederlagen. Bei Glory 25 in Monza musste er sich Artem Vakhitov nach Punkten geschlagen geben und bei Glory 26 in Amsterdam verlor mit demselben Ergebnis gegen Mourad Bouzidi. Duut hingegen hatte seit Glory 14 in Zagreb keinen Auftritt mehr, gewann aber seine beiden letzten Kämpfer jeweils vorzeitig und das auch gegen Kämpfer aus Deutschland. Gerade erst am 20. November konnte er bei Enfusion Niko Falin in der ersten Runde stoppen. Ilunga wie auch Duut hatten bei Glory 11 bereits das Vergnügen miteinander. Im Halbfinale das Halbschwergewichts-Tournaments konnte Ilunga die Oberhand gewinnen. Wird das auch im Rückkampf der Fall sein?
Bruhl und Solaja wollen sich beweisen
Mit Andrej Bruhl aus dem Team Tiger in Lippstadt und Lokalmatador Danijel Solaja werden zwei weitere Kämpfer aus Deutschland in den Ring steigen. Dabei wird Solaja sein Debüt für den Branchenprimus geben und seine Aufgabe, die der Schützling von Kamal el Amrani zu meistern hat, ist mit Harut Grigorian schon mächtig. Zu verlieren hat Solaja hier nichts und dennoch möchte er sich diese ihm bietende Chance auch nutzen. Auch wenn derzeit einige beim ertönen von seinem Namen sicherlich alles andere als gut auf ihn zu sprechen sein dürften.
Bruhl hingegen stand bereits schon für Glory im Ring und war ein Teil von Glory 8 in Tokyo, wo er sich in einem Reservekampf gegen Yukihiro Komiya behaupten konnte. Er weiß also wie es ist, auf der großen Bühne zu stehen. Hier geht es darum sich in ausgezeichneter Verfassung zu präsentieren, denn immerhin sind für 2017 gut 10 Veranstaltungen in Europa geplant und eine Rückkehr nach Deutschland liegt, nachdem man in Oberhausen bereits im Vorfeld ausverkauft ist, durchaus im Bereich des Möglichen.
Bereits am kommenden Freitag werden sich die Protagonisten der Veranstaltung beim offiziellen Wiegen in der Arena Oberhausen zum ersten Mal gegenüber stehen. Bei der Pressekonferenz in Amsterdam verweigerte Badr Hari den Staredown mit Rico Verhoeven. Das dürfte in Oberhausen nicht so einfach werden und auch bei Nieky Holzken wie auch Cedric Doumbè werden die Emotionen sicherlich hochkochen. Ein Spektakel, welches sich die Fans nicht entgehen lassen sollten. Beginn der offiziellen Waage ist am 9. Dezember um 12.00 Uhr. Danach werden die Kämpfer zum Ärzte-Check gebracht, dem dann das offizielle Rules-Meeting folgen wird - welches dann aber unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.