das gibt es nicht nur in guben, wo leute vorher schon rassistisch waren usw, in hamburg auch. da kommt über den rassistischen vorfall in hh- barmek was, wo sogar ein kind mit reingezogen wurde.
toolyo
hab ich mal rauskopiert, einfach asozial und eklig!!!
Fremdenhass in Hamburg - die Schüsse auf den
kleinen Steven (sieben Monate) schocken die
ganze Stadt
Der Täter ist noch immer unter
uns
Sieben Monate ist der kleine Steven erst alt. Dass
er schwarz ist und die anderen weiß, und dass das
irgendeinen Unterschied macht, das kann er noch
nicht begreifen. Vergangenen Sonntag wurde
dieser kleine Junge zum Opfer eines rassistischen
Überfalls (MOPO berichtete). "Scheiss-toller Typ" - so
gellte es gegen 20.45 Uhr durch Barmbek. Kurz
darauf fielen Schüsse. Mehrere Leuchtkugeln
verfehlten Steven und seine Mutter nur knapp.
Es ist Silvesterabend. Bis zum Jahreswechsel sind es
noch gut fünf Stunden, als die Schwarzafrikaner sich an
der Ecke Vogelweide/Volksdorfer Straße treffen. Raki
D. (20) trägt Steven in einem Tuch vor dem Bauch. Ihr
Freund Husseini C. (22) begleitet sie. Die drei warten
auf Karaboue V. (33), der sie im Auto mit zum Berliner
Tor nehmen will, wo eine große afrikanische Party
steigt. Kaum ist Karaboue V. vorgefahren, merken die
vier, dass sie keinen unglücklicheren Treffpunkt hätten
wählen können.
Die Volksdorfer Straße ist die Heimstatt gleich
mehrerer berüchtigter Skinheads. Auch sie feiern
gerade Silvester! Und wie! Als zwei Skin-Mädchen die
Schwarzen vorbeigehen sehen, brüllen sie "toller Typ!" -
und rufen Marco G. herbei. Der 27-Jährige wird seinem
Ruf, brutal und unberechenbar zu sein, kurz darauf
mehr als gerecht. Er brüllt erst "Drecks-toller Typ!" -
schließlich eröffnet er die Jagd.
"Ich hatte Todesangst", erzählt Raki D. "Der hat immer
nur geschrien und mit seiner Pistole herumgefuchtelt."
Um die Frau und das Kind zu schützen, stellt sich
Rakis Freund, der 22-jährige Husseini C., dem Neonazi
in den Weg. Doch Marco G. macht nicht viel
Federlesen. "Der hat Husseini gegen die Beine getreten
bis er hinfiel", berichtet Raki. "Als Husseini am Boden
lag, hat der Dreckskerl mit seiner Waffe auf ihn
eingeschlagen."
Auch die Frau und ihr Kind werden Opfer blinden
Hasses. "Ich habe mich weggedreht, um mein Kind zu
schützen", erzählt Raki. "Doch da hat er mir einfach
den Lauf seiner Pistole ins Genick gehalten." Weil sie
denkt, erschossen zu werden, ergreift sie die Flucht.
Dann knallts. Einmal. Zweimal. Dreimal.
Neun-Millimeter-Leuchtkugeln sausen nur wenige
Zentimeter an der Frau und ihrem Kind vorbei. Marco G.
lacht gellend.
Der Tatort gestern, drei Tage nach der Tat. Die
MOPO-Reporter erfahren, dass Marco und sein Bruder
Maik G. vor einem halben Jahr aus ihren Wohnungen
herausgeflogen sind, weil sie sämtliche Mitbewohner
terrorisierten. "Oft gabs hier richtige Schlachten
rivalisierender Skin-Gruppen", erzählt eine Frau. "Und
vergangenes Jahr zu Silvester hat Marco schon einmal
auf Schwarze geschossen. Das scheint seine Art zu
sein, ins neue Jahr hineinzufeiern."
Doch kaum hatte die SAGA die beiden vor die Tür
gesetzt und ihre Wohnungen zwangsräumen lassen,
tauchte Marco wieder auf. Er wohnt jetzt - ohne jede
Genehmigung - bei seiner Freundin, die von der SAGA
einen Block weiter eine neue Bleibe erhielt. Nur Marcos
Bruder Maik sei bislang nicht wieder aufgetaucht,
erzählen Nachbarn. Nur wenige kennen den Grund:
Weil er bei einem HSV-Fußballspiel einen Polizisten
als "Judensau!" beschimpft hat, sitzt er für sieben
Monaten im Gefängnis.
Eine ähnliche Strafe blüht jetzt auch Marco G., wenn er
sich für seine Silvester-Tat demnächst vor dem Richter
zu verantworten hat. Bis dahin allerdings ist er auf
freiem Fuss. Dass der kleine Steven seither kaum noch
schlafen kann und nachts weint, das zählt gar nichts.
Der Tatvorwurf - "versuchte gefährliche
Körperverletzung" - reichte einfach nicht für einen
Haftbefehl.