DIE NORDALLIANZ
Bündnis der Zerstrittenen
Die Nordallianz bereitet eine Offensive gegen Kabul
vor und hofft auf Beteiligung an der Macht nach den
Taliban.
Neu-Delhi - Nach den US-Luftangriffen auf Standorte der
Taliban bereitet die oppositionelle Nordallianz in
Afghanistan eine groß angelegte Offensive vor. "Wir
bereiten uns darauf vor loszuschlagen", sagte Turjali
Ghiasi, einer der engsten Vertrauten des ermordeten
Nordallianz-Führers Achmed Schah Massud. Bereits am
Sonntagabend hatten die Kämpfer der Nordallianz den
Druck auf die Taliban-Miliz verstärkt. Sie griffen etwa
40 Kilometer nördlich von Kabul Stellungen der Taliban bei
Tscharikar an.
In der afghanischen Nordallianz sind mehrere
Mudschaheddingruppen vereint, die von 1979 bis 1989 mit
massiver Hilfe aus dem Westen gegen die sowjetischen
Besatzungstruppen gekämpft hatten. Nach dem Abzug der
Roten Armee 1989 und dem Sturz des kommunistischen
Nadschibullah-Regimes 1992 begannen die verschiedenen
Gruppen den Kampf um die Macht in Kabul. Die Fronten
verliefen vor allem entlang der Volksgruppen, aus denen
die Milizen stammten. Diese Zerstrittenheit nutzten die
Taliban auf ihrem Eroberungsfeldzug.
Der später von den Taliban entmachtete Präsident
Burhanuddin Rabbani und sein "Verteidigungsminister"
Achmed Schah Massud, beide Tadschiken, waren in
diesen Machtkampf zwischen 1992 und 1996 ebenso
verwickelt wie der Usbeke Rashid Dostum und schiitische
Milizen. Mehrere Zehntausend Zivilisten wurden in den
Kämpfen getötet.
Seit 1994 trieben die Taliban mit pakistanischer Hilfe
und zumindest mit Duldung der USA die
Mudschaheddin-Gruppen immer weiter in den Norden
zurück. Sie kontrollieren nur noch etwa zehn Prozent des
Landes.
Die besiegten Milizen und ehemaligen Feinde schlossen
sich dann am 4. Juni 1997 zur "Vereinigten Islamischen
Front zur Rettung Afghanistans" und später zur Nordallianz
zusammen. Auch ihre Milizen gelten wie die Taliban als
fundamentalistische Moslems, deren Milizenführer für
Brutalität und Menschenrechtsverletzungen bekannt sind.
Die Nordallianz hofft, in eine Regierung nach dem Sturz
der Taliban einbezogen zu werden. Beobachter warnen
allerdings, dass alte Fehden wieder aufbrechen könnten.
Außerdem sind die Paschtunen, die größte Volksgruppe
Afghanistans, in der Nordallianz kaum vertreten. Die
besteht hauptsächlich aus den Minderheitenvölkern
Tadschiken und Usbeken. Waffenhilfe erhielt die Allianz in
den vergangenen Jahren vor allem von Iran und Russland,
ihren alten Feinden. Nun hoffen sie wieder auf
Unterstützung aus dem Westen. (DPA/HA)
Lesen Sie bitte auch:
1.Care-Pakete aus 5000 Meter Höhe
2.RAMSTEIN
3.CARE-PAKET
4.Bündnis der Zerstrittenen
5."Oh, mein Gott, was geschieht hier?"
6.Kampf gegen den Terror: Weitere Berichte
|Homepage| |Hamburg LIVE| |News| |Service| |Anzeigen|
|Computer| |Extra| |Gästebuch| |Suche| |E-Mail| |Impressum|
© 9.10.2001, Ein Service vom
Hamburger Abendblatt
Wenn ich den Artikel lese, und an Meldungen des HH- Abendblattes habe ich keine Zweifel, dann frage ich mich, was dieses Blutvergießen soll.
Die Terroristen sind tot. Wir alle müssen uns überlegen, wie so ein Haß, der so weit geht, daß man das eigene Leben dafür wegwirft, zustande kam.
Was Amerika macht, ist Blutrache, die durch Care- Pakete verschleiert werden soll.
Wenn ich lese, wie die Vorgänger der Taliban drauf waren, dann frage ich mich, was dieser Krieg da soll. Das afghanische Volk wird von einer Abhängigkeit in die nächste gebracht und die Opposition in die Abhängigkeit von Amerika.
Ich glaube nicht, daß dieser Krieg uns den Frieden auch nur einen Deut näher bringt.
Die Rüstungsindustrie boomt und die Freiheit aller Bürger wird zunehmend eingeschränkt.
Jetzt sollen alle Kontenbewegungen für den Staat offen zu kontrollieren sein, es sollen Fingerabdrücke registriert werden, es kann leichter abgehört werden usw.
In Amerika sollte man zuerst mal die Waffen nur mit Genehmigung verkaufen dürfen, sollten erst einmal Personalausweise und eine Meldepflicht einführen, dann wüßten sie auch besser, wer im Land ist, wo die Person wohnt und ob es wirklich die Person ist. Noch reicht ein Führerschein oder die Kreditkarte aus.
Weil die USA unbegrenzte Freiheiten für sich haben wollen, soll sich der Rest der Welt in Ketten legen?
Udu