Also ich muss sagen, dass der Fehler hier ganz eindeutig bei Lanz lag.
Er hätte einfach kurz sagen können, dass es letztendlich einer mit schwarzer und einer mit weißer Hautfarbe sein muss, es aber völlig egal ist, ob das Paar von einem Schwarzen und einem Weißen oder zwei Schwarzen oder zwei Weißen dargestellt wird und dass man Farbe zu Hilfe nehmen kann.
Natürlich wären in der Realität dann kaum Schwarze gekommen, allein aus dem Grund, dass es in Deutschland, verglichen mit Nicht-Schwarzen, eben wenige Schwarze gibt.
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre schwarz, fände ich Lanz' Aussage auch nicht so toll.
Andererseits finde ich die Aktion abgesehen von Lanz' Wortwahl keinesfalls schlimm oder verwerflich.
Jim Knopf ist nun einmal schwarz und soweit ich mich an die Bücher noch irgendwie erinnern kann, wurde dort auch nicht mit Klischees aus der Kolonialzeit gespielt.
Was man aber zum Blackfacing im Allgemeinen noch sagen muss:
Blackfacing aus vergangenen Tagen muss ja nicht zwingend rassistisch motiviert sein.
Wenn beispielsweise ein Theaterstück damals eine schwarze Figur hatte, dann konnten die Initiatoren noch so antirassistisch eingestellt sein, aber wenn es die damaligen gesellschaftlichen Umstände nicht erlaubt haben, dass ein Schwarzer Theater spielt oder in Filmen auftritt, dann können die Verantwortlichen doch auch nichts für die gesellschaftlichen Umstände.
Zudem bezweifle ich, dass es vor 100 Jahren viele Schwarze gab, die ausgebildete Schauspieler waren.
rotes oberteil, blaue schiebermütze und pfeife im mund reichen doch aus schon völlig aus, um wie jim knopf auszusehen.
Der mit der Pfeife ist Lukas, der Loktomotivführer.