Ralf Kotthoff
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Ein Artikel der Zeitung Neues Deutschland der uns so die Sprache verschlagen hat, daß wir ihn nur zitieren und hoffen, daß es sich nicht um ein Mißverständnis handelt:
Quelle: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=16899&IDC=7
Wie kriegt man die Farbe wieder weg? Das ist die Frage städtischer Beamter in Berlin. Drohwort: Graffiti.
Wie schafft man es, dass die Farbe bleibt? Das ist die Frage städtischer Beamter in Wien – und zu Stande kam dort ein Projekt, das Vertreter aller Parteien und der regionalen Bahnlinien sowie EU-Parlamentarier als »Annäherungsversuch an einen Untergrund« werten, der »gerade in seiner Widerspruchskraft wieder Teil unserer doch einheitlichen Welt« sein muss. Ohne domestiziert zu werden.
Die Wiener Bahnlinien gaben im Stadtteil Ottakring vier Bahnhofs-Freiflächen für Sprayer-Gruppen frei; im Gespräch sind auch Waggon-Verzierungen. Österreichische Kulturkritiker bezeichnen dieses Projekt als »beidseitige Überwindungsübung«. Wehrhafte Demokratie beginnt dort, wo man toleriert, was möglicherweise den Augen, dem eigenen Schönheitssinn wehtut. Aber: Wo die Zumutung öffentlich gescheut wird, graben sich weitere ungute Fronten durch eine ohnehin schon sozial und geistig zerklüftete Gesellschaft. Man muss einander nicht verstehen, aber verstehen wollen. – Die ersten Wiener Gemälde sollen am Tramway-Tag, am 8. Juli, fertig sein. Der Termin hat die Sprüher überrascht. Bislang brauchten sie stets nur eine einzige Nacht.
Quelle: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=16899&IDC=7