Intergalactic schrieb:
@ BigMac: Wenn du solches Verhalten als respektabel und normal einstufst, lohnt es sich für mich hier nicht weiter zu diskutieren, da sich unsere Wertanschauungen um einige Stufen unterscheiden:
"Naja", relativiert anschließend, als der erste Sprecher außer Sichtweite ist, ein etwas jüngerer Palästinenser: "Also Türen gehen hier öfter schon mal kaputt. Und Fenster auch. Und Taschen fliegen aus den Fenstern. Und Messer werden hier auch mit in die Schule gebracht."
Gegenüber des Pausenhofs liegt ein Spielplatz, der Kindergarten um die Ecke nutzt ihn, und die Kindergärtnerin muss jeden Tag mit ihren Schützlingen an den Rütli-Schülern vorbei. Sie will ihren Namen nicht veröffentlicht sehen, denn sie stammt aus dem Kiez. Aber sie bestätigt: Wohlfühlen kann man sich in der Umgebung der Schule nicht unbedingt. "Da kommen blöde Sprüche, wenn wir hier vorbei laufen. Die Schüler halten uns Zigaretten entgegen und spucken." Allerdings, so betont sie, "hat das nichts mit dem Ausländeranteil zu tun. Das ist eine Frage der sozialen Schicht." In ganz Neukölln sei außerdem seit Jahren zu beobachten, "dass die Sprache sich ändert, der Umgang härter wird." Nicht nur an der Schule.“
Ich habe nie gesagt, dass ich so ein Verhalten als respektabel erachte, Polemik kannst Du sicher besser anbringen...
Ich hab den Bericht gelesen, brauchst hier nichts zitieren. Und ja, es ist nicht schön, wenn Fenster zerstört werden, oder Waffen in die SChule mitgenommen werden. Aber die Rütli-Schule ist keine Ausnahme. Und es passiert nicht täglich. Und es wird nicht von allen Schülern gemacht. Neukölln ist ein sozialer Brennpunkt, was dort für Verhältnisse herrschen, da müssen wir gar nicht drüber reden. Waurm glaubst Du kann das in der Schule einfach ausgeblendet werden??? Die Schüler setzen sich mit sich, ihrer Schule und ihrer Zukunft aktiv auseinander, das zeigt der Artikel recht Eindrucksvoll, wenn eben diese Schüler, die fast schon als Schwerstkriminelle dargestellt werden, den Reportern sagen, sie sollen von der Schule gehen, da sie sonst keine Arbeit finden... Tut mir leid, wieviel Angst um seine Zukunft kann man noch beweisen, wenn man mit 14 wegen eines Medienaufgebots um seine Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bangen muss? Die Artikel sind einseitig, demagogisch. "Die bösen Araber unterdrücken sogar die Türken..." "aus Angst passen die deutschen SChüler (die guten Deutschen! SIEG!) ihre Sprache an die der ausländischen Mitschüler an"...und derlei Unsinn. Tut mir leid, aber wenn ein deutscher Jugendlicher nicht mehr Artikel vor Substantive setzen kann, dann liegt das daran, dass er a) zu Hause keine SPrachförderung im Alter von 0-4 Jahren erhielt (und wohl auch jetzt nicht erhält), b) sein Umfeld keinen Wert auf eine korrekte Artikulation legt und dies auch keine Bedingung für soziale Partizipation in den engeren Kreisen ist, und c) die bildenden Institutionen (Senat, Behörde, Schule) keine greifenden Mechanismen entwickeln um diesem Sprachdefizit entgegen zu wirken.
Die Entwicklung einer Parallelgesellschaft, mit gleichzeitig massiven sozialen Defiziten und gleichzeitig sich verschlimmernder Perspektivlosigkeit ist KEIN NEUES PHÄNOMEN! Und hier jetzt auf den Rücken von Jugendlichen, die Opfer dieses Systems sind, die eigene Ohnmacht zu beteuern ist ein äusserst schwaches Bild. Und das werfe ich den Lehrern durchaus vor. Das SChreiben erweckt in seiner Gesamtheit den Eindruck, als würde jeder Schüler der Rütli-Schule schwerstkriminell sein, menschenverachtend, terroristisch veranlagt...und DAGEGEN spreche ich mich durchaus aus. Wenn Du meinst, dass dies pädagogisch nur korrekt und konsequent ist, und vor dem Hintergrund einer multikulturellen, verwahrlosten Gesellschaft in sozialen Elendsvierteln ein probates Mittel ist, dann bist Du in Deinem Beruf gänzlich ungeeignet und beweisst nur, was ich schon früher sagte: Lehrer sind keine Pädagogen und haben auch keine Ahnung von Pädagogik!
PEACE!!!