Buchtipps

Hab Memory Police nun durch. Hat mir auch sehr gut gefallen - schon eine einzigartige melancholisch düstere Stimmung und gleichzeitig doch irgendwie sanft & unaufgeregt. Nur die "Turm Story" hat mich a bisserl gestört weil dann ja im Kontrast eher wenig subtil...
Insgesamt aber eine top Empfehlung!

Ja die Turm Story fand ich auch bisschen nervig, vor allem weil das so geradeheraus böse war und der Rest des Buches ja viel mehr auf diese mysteriösen Ereignisse und auch das systemische Böse mit der Memory Police ausgerichtet war. Der alte Fischer war ein großartiger Charakter.
 
Als nächstes werde ich mir Caliban Shrieks besorgen, das am 7. März rauskommen wird. Das Buch gilt als autofiktionales Meisterwerk aus der Arbeiterklasse-Literatur in England des frühen 20. Jahrhunderts. Der Autor, Jack Hilton, war selbst in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und verarbeitete darin die Erfahrungen der Armut und der Sinnlosigkeit. Ist dann vollkommen in Vergessenheit geraten bis es von einem Barkeeper in einer Bücherei in Manchester wiederentdeckt wurde. Dieser hat dann versucht mehr über den Autor herauszufinden und versucht, eine Neuauflage zu erreichen, was am Ende dann auch klappte.

Cover auch sehr schön:

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Caliban Shrieks’ narrator went from a childhood of poverty, yet joy and freedom, to the punishing grind of factory life and the idiocy of being sent blindly into war. He was turned out of the army a vagrant - seeing England from city to city, county to county - before being thrust back into an uncertain cycle of working life as it unfolded in the post-war years.

A story of men and women lost, wandering – and angrily dreaming of a better, fairer England, Hilton’s autobiographical novel is a bold modernist retelling of the myth of how we find ourselves disenfranchised from the world and sold into a slavery of our making.

Lost to time, only to be rediscovered again in the Salford's Working Class Movement Library in 2022, Caliban Shrieks is a working-class masterpiece of British literature, and continues to speak as brash and impassioned as it did on its first rave publication in 1935.
Jack Hilton was born in the opening days of 1900 in Oldham, Lancashire. He served in the army during the First World War and, after a period of homelessness and working odd jobs, became an active member of Rochdale’s Worker’s Rights movement, where his rallying speeches led to a court-order banning him from further speechwriting. Instead, Hilton turned to prose writing as an outlet, using stints on the dole to hone his immense literary gift and produce his autobiographical novel, Caliban Shrieks.

A chance encounter with an editor in 1934 led to Hilton’s discovery and paved the way for a short, but dramatic, writing career that included the publication of five books – including Caliban Shrieks – and greatly influenced the course of political writing in British literature. In 1950, Hilton retired from writing and returned to his first trade, plastering. He died in 1983. The publication rights to Hilton’s works were long considered lost until their discovery in 2022 allowed for the republication of Caliban Shrieks.
 
Heute angekommen

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14 Days ist eine "collaborative novel" geschrieben von der Authors Guild. Setting ist, dass sich auf einem Dach während der Corona Pandemie jeden Abend die Bewohner eines Hauses versammeln und sich gegenseitig Geschichten erzählen. Jeden Tag kommt auch jemand neu dazu. Das Buch ist aber so geschrieben, dass man nicht weiß, welcher der involvierten Autor:innen welche Teile geschrieben hat. Fand das als Konzept spannend und interessant.

Das Empires Buch ist ein aus dem Spanischen übersetzter Roman und dreht sich darum wie Cortes und seine Conquistadores in Tenochtitlan zum Empfang bei Montezuma gehen, der auf psychoaktiven Pilzen rumchillt und auf eine Eingebung Gottes wartet. Die Conquistadores sind immer kurz davor, sich in der labyrinthischen Stadt zu verlaufen und je weiter sie kommen, desto mehr entstehen Zweifel an dem Vorhaben und die anfängliche Selbstsicherheit weicht einem Misstrauen, ob man hier in eine Falle läuft. Der Autor ist selbst Mexikaner. Fand ich als Setting ebenfalls interessant und ist auch nicht all zu lang das Buch.

Kann sie aber beide noch nicht reviewen, da nicht gelesen. Kommt dann aber.
 
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sachbuchempfehlung:

Hanno Sauer - Moral: die Erfindung von Gut und böse

Nacherzählung der Menschheitsgeschichte und wie dabei unser Moralverständnis entstanden ist.

Wissenschaftlich gut belegt, manchmal etwas provokant geschrieben, an manchen Stellen auch streitbar, aber insgesamt viele neue Einsichten erfahren.
 
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Hab gestern endlich 2 Gutscheine in der Buchhandlung eingelöst.

Mag beide Autoren sehr gerne und hab fast alle Bücher von den Beiden im Regal.
 
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Hab gestern endlich 2 Gutscheine in der Buchhandlung eingelöst.

Mag beide Autoren sehr gerne und hab fast alle Bücher von den Beiden im Regal.
Hast du bei murakami ne Empfehlung? Ich kenne nur Kafka am Strand und fand das nur so teilweise toll, irgendwie aber auch arg bemüht mysteriös zu sein.
Von Knausgard hatte ich damals sterben gelesen, hat mich mitgerissen aber auch arg mitgenommne, hatte bis jetzt kein Verlangen mich dem nochmal auszusetzen. Ist sein Debüt auch autobiografisch?
 
Hast du bei murakami ne Empfehlung? Ich kenne nur Kafka am Strand und fand das nur so teilweise toll, irgendwie aber auch arg bemüht mysteriös zu sein.
Von Knausgard hatte ich damals sterben gelesen, hat mich mitgerissen aber auch arg mitgenommne, hatte bis jetzt kein Verlangen mich dem nochmal auszusetzen. Ist sein Debüt auch autobiografisch?
Was Murakami angeht kann ich gut nachvollziehen was du schreibst. Ich frage mich manchmal ob eine entsprechende Stimmung durch die Übersetzung aus dem Japanischen entsteht, oder ob es daran liegt dass Murakami in hoher Frequenz Bücher veröffentlicht hat.

„IQ84“ war mein Einstieg damals, das hatte ich verschlungen. „Die Ermordung des Commandante“ hat mir auch sehr gut gefallen.

Sein Debut ist nicht autobiografisch, knüpft aber an seine Zeit als Junglehrer vor dem Studium an (ich glaube in „Leben“?), daher ist es wohl nicht sicher was Fiktion und was real ist.

Ich mag ihn weil er so düster ist, musste aber auch zwischen den Büchern bewusst etwas Seichtes lesen um runterzukommen.!
 
Freunde,

Wie ihr wisst bin ich bisschen hängengeblieben und lese nicht eure komischen Erwachsenenbücher, sondern straight weiter Fantasy :emoji_nail_care::emoji_shrug:

Lese aktuell das zweite Buch der age of Madness Trilogie von Joe Abercrombie.
Es spielt im First law Universum und ein Großteil der relevanten Charaktere sind Kinder von Charakteren aus den ersten beiden Trilogien.

Progress geht im First law Universum offensichtlich etwas schneller und mittlerweile ist die industrielle Revolution angebrochen. Die Themen verschieben sich aber nur unmerklich und Abercrombies stärken Charaktere, Charakterentwicklung, tragische, von Eitelkeit und Missverständnissen geprägte Beziehungen und massive Gewaltexzesse sind gleichbleibend stark ausgeprägt.
Also wer die first law Reihe mochte wird hiermit auch glücklich, wer die first law Reihe bisher nicht gelesen hat sollte es tun:emoji_robot::emoji_robot::emoji_robot::emoji_skull::emoji_skull:
 
Zuletzt bearbeitet:
Sturmlicht Chroniken durchgelesen, einfach hammer und nach dem eher langsamen Einstieg eine 10/10 von mir. Kaladin und Schallan absolute Gs.

Jetzt Murtagh von Paolini, hab bisschen Angst dass das nicht mit Sanderson mithalten kann.
 
Freunde,

Wie ihr wisst bin ich bisschen hängengeblieben und lese nicht eure komischen Erwachsenenbücher, sondern straight weiter Fantasy :emoji_nail_care::emoji_shrug:
Allein dafür schon einmal Daumen hoch. Würde gerade auch wieder gerne mehr Fantasy lesen, allerdings komme ich in die neueren Sachen echt schwer rein.
Und die Hoffnung, dass der 11. Band von "Game of Thrones" veröffentlicht wird (in absehbarer Zukunft), gebe ich auch langsam auf.
Lese aktuell das zweite Buch der age of Madness Trilogie von Joe Abercrombie.
Es spielt im First law Universum und ein Großteil der relevanten Charaktere sind Kinder von Charakteren aus den ersten beiden Trilogien.

Progress geht im First law Universum offensichtlich etwas schneller und mittlerweile ist die industrielle Revolution angebrochen. Die Themen verschieben sich aber nur unmerklich und Abercrombies stärken Charakte, Charakterentwicklung, tragische, von Eitelkeit und Missverständnissen geprägte Beziehungen und massive Gewaltexzesse sind gleichbleibend stark ausgeprägt.
Also wer die first law Reihe mochte wird hiermit auch glücklich, wer die first law Reihe bisher nicht gelesen hat sollte es tun:emoji_robot::emoji_robot::emoji_robot::emoji_skull::emoji_skull:
Sämtliche von dir genannten Titel kommen auf jeden Fall auf die Liste! Danke dafür!
Sturmlicht Chroniken durchgelesen, einfach hammer und nach dem eher langsamen Einstieg eine 10/10 von mir. Kaladin und Schallan absolute Gs.
Das ist auch noch auf der Liste vermerkt. Kannst du kurz einen Überblick über die Story geben?
 
Allein dafür schon einmal Daumen hoch. Würde gerade auch wieder gerne mehr Fantasy lesen, allerdings komme ich in die neueren Sachen echt schwer rein.
Und die Hoffnung, dass der 11. Band von "Game of Thrones" veröffentlicht wird (in absehbarer Zukunft), gebe ich auch langsam auf.

Sämtliche von dir genannten Titel kommen auf jeden Fall auf die Liste! Danke dafür!

Das ist auch noch auf der Liste vermerkt. Kannst du kurz einen Überblick über die Story geben?
Ich finde gerade die First law Bücher außerordentlich zugänglich weil die Charaktere und die direkte Handlung sehr im Fokus stehen. Man hat eigtl zu keiner Zeit das Gefühl dass man irgendwas erst später verstehen wird, der Autor von einem erwartet dass man Vokabeln lernt, die Anzahl an Charakteren überhand nimmt oder man erstmal ewig braucht um die Welt und die Mechanismen zu verstehen.
Trotzdem entfaltet sich die Geschichte nach und nach schon relativ episch und die Charaktere werden immer vielschichtiger je mehr man über sie erfährt.
 
Autor ist ein alter Grundschulfreund von mir :D

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Kleine Leseprobe noch, da wir hier ja praktisch ein Musikforum sind:

War es möglich, dass ein Mensch so sehr eins mit der Musik wurde, dass er sich selbst in Klang verwandelte? Dabei hatte Herr G. doch von dem Musikjournalisten Berendt und dem Philosophen Schopenhauer gelernt: Der Mensch war in der Tiefe seines Seins nichts anderes als Klang und Musik.
...
Der alte Griesgram Schopenhauer hatte also mal wieder recht: In der Musik war das tiefste Innere unseres Wesens zur Sprache gebracht. Sie war wirklich ein machtvolles, ein kosmisches Instrument gegen die Angst. Es tat unserem Helden gut, sie auf seiner Reise immer bei sich, ja sogar in sich und sich auf tieferer Ebene von ihr getragen zu wissen.
 
Kleines Zwischenfazit zu You Dreamed of Empires nach ca. der Hälfte:

Finde es bislang richtig gut. Die Kapitel sind eher kurz und episodisch geschrieben, es stehen immer wieder andere Charaktere im Fokus, mal Moctezuma, mal seine Schwester, mal Cortés, mal einige seiner Offiziere. Es wird die ganze Zeit eine Art mystische Atmosphäre erzeugt während die Spanier durch den labyrinthischen Palast irren, oft werden sie auch auf mal mehr und mal weniger subtile Art und Weise als ziemlich ungebildete Proleten dargestellt, die im Fremden der Aztekenkultur durchaus bewundernswertes finden. Parallel dazu bekommt man sehr gute Einblicke in die Aztekenkultur und eine spannende Darstellung der trippy Gedanken von Moctezuma, dessen Ziel bislang unklar bleibt außer dass er unbedingt die spanischen Pferde haben will.

Hier Mal eine Passage aus dem Buch, die mir gut gefallen hat (sponsored by Highlighted, der mMn besten App um schnell Buchpassagen per OCR Erkennung zu scannen, abzuspeichern und somit zu sammeln. Hilft auch wenn man sich Notizen machen möchte oder eben Quellenangaben fürs Zitieren oä braucht.)

“The afternoon of the eighth of November 1519, Moctezuma did exactly what he always did after eating, even if the whole world might change forever from the moment he woke up. He lapped the paste of magic mushrooms and honey from the Oaxacan black-clay spoon handed to him by the serving girl, and sat in the sun until he felt his eyes closing. Amid a now absolute silence he walked to his room and his bed. He took off his cape, his mantle and his breechcloth, and got under the goosefeather coverlet. He pulled it up to his eyebrows and fell asleep. The silence his nap demanded was imperial. Nothing moved in the palace between the moment he entered his room and the instant he opened his eyes again and rang the royal bell to ask for something from the latest Little Cousin.
The request didn't matter. What mattered was the peal of the bell. Brief, elegant, muted: it woke up a whole world. It woke the palace and its courtyards, its kitchens and infinite offices. The sound woke the priests in the temple and their sentinels, who set to beating the drums that woke the birds and the dogs. It woke the grand houses of the pipiltin that surrounded the emperor's palace and it woke the chinampas that nourished them. It woke the children in the floating neighbourhoods, who made an impossible ruckus that woke their mothers and fathers, their grandparents, the herons and the fish.

It woke the cookfires and with them the traffic on the causeways; it woke the watchers at the gates of the city and the guards on the series of fortifications that climbed up the mountains and all the way down to the sea. It woke the enemy: in kingdoms subjugated and free, and in those that Moctezuma had ordered to keep at a simmer for the hunting of sacrificial warriors when the season for war came again.
It woke everything, even if almost every day for many months now, after waking and ringing the bell, the huey tlatoani had gone right back to sleep.”

― Álvaro Enrigue, You Dreamed of Empires, S. 71
 
ich glaub ich hol mir das buch "brüssel sehen und sterben" von nico semrott, könnte echt gut sein
 
Isch han "DE MEDICUS" geles üver Ostern

Wie lautet dein Fazit?

Fand ich damals mit 16 oder so richtig gut, weiß nicht ob ichs heute so sehen würde. Die Tatsache dass damals alle das Buch gelesen haben, sogar Tanten und Onkels die nie ein Buch angefasst haben, gibt mir rückblickend so Dan Brown Vibes.

Erinnere mich aber noch, dass ich vor allem die Stellen in seiner Ausbildung, wo er in Istanbul (?? oder war es Damaskus?) irgendwelche Leichen seziert sehr spannend und faszinierend fand. Gegen Ende wurde es glaube ich eher langweilig. Dass ich mich auch heute noch daran erinnere aber vielleicht auch ein gutes Zeichen.
 
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