Der Marburg Virus Diskussionsthread (und weitere Schlagzeilen)

Montagsfrage 08.01.24 (anonym)

  • SPD

    Stimmen: 5 4,9%
  • Union

    Stimmen: 7 6,8%
  • DIE GRÜNEN

    Stimmen: 24 23,3%
  • FDP

    Stimmen: 4 3,9%
  • AfD

    Stimmen: 9 8,7%
  • DIE LINKE

    Stimmen: 9 8,7%
  • BSW

    Stimmen: 11 10,7%
  • Sonstige

    Stimmen: 17 16,5%
  • Nichtwähler

    Stimmen: 17 16,5%

  • Umfrageteilnehmer
    103
  • Umfrage geschlossen .
Benenne mir bitte ganz konkret den praktischen Nutzwert dieser Information für einen Leser. Wie hilft ihm diese Information.

Der Tagesspiegel nennt den Hintergrund der Täter: http://www.tagesspiegel.de/weltspie...eswegs-ein-minderheitenproblem/7477430-2.html

Dass es sich bei den festgenommenen Schlägern laut „Algemeen Dagblad“ um drei Marokkaner handelt, macht den Fall nicht unbedingt leichter. Nach einem Bericht des Innenministeriums vom November 2011 wurden 40 Prozent aller marokkanischen Einwanderer im Alter zwischen 12 und 24 Jahren innerhalb der letzten fünf Jahre wegen Verbrechen in den Niederlanden verhaftet, verurteilt oder angeklagt. In Stadtvierteln mit mehrheitlich marokkanischstämmigen Einwohnern erreiche die Jugendkriminalität bereits 50 Prozent. Es stand schon mal besser um das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen.

Der Fall ist nur ein Beleg für diese desillusionierende Statistik.

Mit deiner Argumentation darf man dann beim nächsten Nazi der zuschlägt den pol. Hintergrund ebenfalls nicht mehr nennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Tagesspiegel nennt den Hintergrund der Täter: http://www.tagesspiegel.de/weltspie...eswegs-ein-minderheitenproblem/7477430-2.html



Der Fall ist nur ein Beleg für diese desillusionierende Statistik.

Ich habe nach einem nutzbaren Mehrwert für den Leser gefragt. Damit hat so eine Statistik nicht das geringste zu tun. Was ist mit den 60% die nicht verhaftet wurden aber dadurch indirekt mit verunglimpft werden?

Mit deiner Argumentation darf man dann beim nächsten Nazi der zuschlägt den pol. Hintergrund ebenfalls nicht mehr nennen.

Wenn seine Tat nicht durch seine politische Haltung motiviert war, dann hat diese in der Berichterstattung auch nichts verloren, richtig.
 
Ich habe nach einem nutzbaren Mehrwert für den Leser gefragt. Damit hat so eine Statistik nicht das geringste zu tun. Was ist mit den 60% die nicht verhaftet wurden aber dadurch indirekt mit verunglimpft werden?



Wenn seine Tat nicht durch seine politische Haltung motiviert war, dann hat diese in der Berichterstattung auch nichts verloren, richtig.

Die Tat ist ein Beleg für das anscheinend existierende Gewaltproblem in der betreffenden Community in den Niederlanden. Ich persönlich bin dagegen, dass Journalisten weitergehende Vorzensur betreiben, weil sie natürlich nicht ausschließen können, dass so etwas Vorurteile provoziert, aber damit muss man leben.

Du kannst ja gerne mal in der Kreisliga gegen Antalyaspor & Co spielen, dann wirst du merken, dass gewisse Vorurteile berechtigt sind. Wenn es Ärger gibt, dann ist in sehr vielen Fällen solch eine Mannschaft beteiligt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Tat ist ein Beleg für das anscheinend existierende Gewaltproblem in der betreffenden Community in den Niederlanden. Ich persönlich bin dagegen, dass Journalisten weitergehende Vorzensur betreiben, weil sie natürlich nicht ausschließen können, dass so etwas Vorurteile provoziert, aber damit muss man leben.

Du kannst ja gerne mal in der Kreisliga gegen Antalyaspor & Co spielen, dann wirst du merken, dass gewisse Vorurteile berechtigt sind. Wenn es Ärger gibt, dann ist in sehr vielen Fällen solch eine Mannschaft beteiligt.

Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass Vorurteile nur dann gerechtfertigt sind, wenn sie vorhanden sind.
Das Prinzip der self-fulfilling prophecy dürfte bekannt sein.
 
In der berühmten Studie „An American Dilemma“ unter Leitung von Gunnar Myrdal wurden die Rassenvorurteile in den USA ebenfalls auf einen sich selbst verstärkenden Prozess von Vorurteilen zurückgeführt, die ihre eigene Bestätigung produzieren. Die Lebensbedingungen der farbigen Bevölkerung auf niederstem Standard führen zu Vorurteilen der weißen Bevölkerung gegenüber Farbigen, was wiederum dazu führt, dass Farbige diese Bedingungen nicht verlassen können. Die Ergebnisse der Studie haben dazu geführt, dass das Oberste Gericht gegen die Rassentrennung an den Schulen entschied, was als offizielle Anerkennung der Theorie der kumulativ-zyklischen Verursachung auszulegen ist.[4]
Jedwede öffentliche Verbreitung von Vorhersagen oder auch von Warnhinweisen vor möglichen Ereignissen kann zu erwünschten oder unerwünschten Änderungen in den Verhaltensweisen der Empfänger dieser Informationen führen, die selber den prognostischen Gehalt dieser Informationen verstärken oder reduzieren. Am bekanntesten ist diese Erscheinung bei Wahlprognosen, weshalb Wahlumfragen kurz vor dem Wahltermin in vielen Staaten gesetzlich untersagt sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterfüllende_Prophezeiung#Erkl.C3.A4rungsprinzip_in_der_Soziologie
 
Medien berichten über kriminelle Straftaten von Jugendlichen mit südländischem Migrationshintergrund. Im schlimmsten Fall bringen sie noch Statistiken wie du weiter oben.
Dem unbedarften Leser der sich nicht weiter Gedanken dazu macht wird das Bild gewalttätiger Südländer vermittelt. Je öfter solche Berichte kommen desto tiefer verankert sich dieses Bild. Bis der unbedarfte Leser beginnt Südländer denen er begegnet anhand dieses Bildes pauschal vorzuverurteilen, sei es nun bewußt oder unbewußt. Das spiegelt sich zwangsläufig - mehr oder weniger offensichtlich - in der Art wie er Südländern begegnet.
Diese Art wird - mehr oder weniger stark, bewußt oder unbewußt - von den Südländern wahrgenommen. Sie merken, dass sie anders behandelt und stellenweise ausgegrenzt werden. Das kann im positiven Fall den Ehrgeiz wecken sich zu beweisen, weit häufiger wird es aber eine Trotzreaktion wecken: "Wenn ihr mich nicht wollt, dann scheiß ich halt auch auf euch (und eure Gesetze)."
Letzteres führt dann wieder zu neuen Schlagzeilen über kriminelle Straftaten von Jugendlichen mit südländischem Migrationshintergrund, und der Kreislauf schließt sich.
 
Medien berichten über kriminelle Straftaten von Jugendlichen mit südländischem Migrationshintergrund. Im schlimmsten Fall bringen sie noch Statistiken wie du weiter oben.
Dem unbedarften Leser der sich nicht weiter Gedanken dazu macht wird das Bild gewalttätiger Südländer vermittelt. Je öfter solche Berichte kommen desto tiefer verankert sich dieses Bild. Bis der unbedarfte Leser beginnt Südländer denen er begegnet anhand dieses Bildes pauschal vorzuverurteilen, sei es nun bewußt oder unbewußt. Das spiegelt sich zwangsläufig - mehr oder weniger offensichtlich - in der Art wie er Südländern begegnet.
Diese Art wird - mehr oder weniger stark, bewußt oder unbewußt - von den Südländern wahrgenommen. Sie merken, dass sie anders behandelt und stellenweise ausgegrenzt werden. Das kann im positiven Fall den Ehrgeiz wecken sich zu beweisen, weit häufiger wird es aber eine Trotzreaktion wecken: "Wenn ihr mich nicht wollt, dann scheiß ich halt auch auf euch (und eure Gesetze)."
Letzteres führt dann wieder zu neuen Schlagzeilen über kriminelle Straftaten von Jugendlichen mit südländischem Migrationshintergrund, und der Kreislauf schließt sich.

:thumbsup:

Wie gesagt, die überproportionalen Kriminalitätsraten sind empirisch belegt und Medien berichten eben in vielen Fällen nicht über "Südländer" sondern lassen diese Information weg. Hast du einen Beleg für deine These oder ist dies die übliche "klingt toll, muss stimmen"-Argumentation ?
 
Die Medien halten sich einfach nur an den Pressekodex, was ist daran so schlimm ?!?

http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/pressekodex/richtlinien-zu-ziffer-12.html

Richtlinie 12.1 - Berichterstattung über Straftaten

In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.

Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.
 
:thumbsup:

Wie gesagt, die überproportionalen Kriminalitätsraten sind empirisch belegt und Medien berichten eben in vielen Fällen nicht über "Südländer" sondern lassen diese Information weg.

Ich rede nicht von Statistiken, sondern ich stelle die Notwendigkeit in Frage, solche Informationen zu veröffentlichen, die keinerlei Mehrwert bieten (du warst zumindest bisher nicht in der Lage mir einen zu nennen), andererseits aber Vorurteile begünstigen.

Hast du einen Beleg für deine These oder ist dies die übliche "klingt toll, muss stimmen"-Argumentation ?

Mir persönlich genügt mein gesunder Menschenverstand um dieses Prinzip zu erkennen.
Die im von mir zitierten Wikipedia-Ausschnitt genannte Studie "An American Dilemma" beispielsweise sagt aber in der Quintessenz das Gleiche.

Du darfst mir aber gerne erklären, wieso das falsch ist.
 
Ich rede nicht von Statistiken, sondern ich stelle die Notwendigkeit in Frage, solche Informationen zu veröffentlichen, die keinerlei Mehrwert bieten (du warst zumindest bisher nicht in der Lage mir einen zu nennen), andererseits aber Vorurteile begünstigen.



Mir persönlich genügt mein gesunder Menschenverstand um dieses Prinzip zu erkennen.
Die im von mir zitierten Wikipedia-Ausschnitt genannte Studie "An American Dilemma" beispielsweise sagt aber in der Quintessenz das Gleiche.

Du darfst mir aber gerne erklären, wieso das falsch ist.

Mir bietet es einen Mehrwert, da der Fall so besser eingerodnet werden kann. Nur weil sich etwas für dich logisch anhört (Berichterstattung > Vorurteil > Kriminalität) muss es nicht kausal zusammenhängen, das ist dir bewusst oder ?
Zudem gab es die öffentliche Diskussion über Integrationsprobleme erst lange nach Entstehung dieser. ;)
 
Mir bietet es einen Mehrwert, da der Fall so besser eingerodnet werden kann.

Ich hatte nach einem konkreten Nutzen gefragt. Welchen praktischen Nutzen ziehst du daraus, den Fall besser einordnen zu können? Da redest du die ganze Zeit drumherum.

Nur weil sich etwas für dich logisch anhört (Berichterstattung > Vorurteil > Kriminalität) muss es nicht kausal zusammenhängen, das ist dir bewusst oder ?
Jap, das ist mir durchaus bewußt, und du darfst sehr gerne schlüssige Gegenargumente/Kausalketten bringen.
Alternativ kannst du dich auch zu der genannten Studie äußern.

Zudem gab es die öffentliche Diskussion über Integrationsprobleme erst lange nach Entstehung dieser. ;)

Ich habe auch nie behauptet, dass die öffentliche Diskussion einziger Auslöser wäre, sondern, dass solche Berichte die Probleme begünstigen/verstärken ohne gleichzeitig einen praktisch nutzbaren Wert zu liefern.
 
Ich hatte nach einem konkreten Nutzen gefragt. Welchen praktischen Nutzen ziehst du daraus, den Fall besser einordnen zu können? Da redest du die ganze Zeit drumherum.


Jap, das ist mir durchaus bewußt, und du darfst sehr gerne schlüssige Gegenargumente/Kausalketten bringen.
Alternativ kannst du dich auch zu der genannten Studie äußern.



Ich habe auch nie behauptet, dass die öffentliche Diskussion einziger Auslöser wäre, sondern, dass solche Berichte die Probleme begünstigen/verstärken ohne gleichzeitig einen praktisch nutzbaren Wert zu liefern.

- Ich persönlich sehe einen Nutzen in der Information, hat sie mich doch dazu gebracht einige weitere Infos zu Integrationsproblemen in den Niederlanden zu recherchieren.

- Du stellst ohne Belege eine These auf und ich soll diese entkräften ? Du solltest deine These belegen. Problem ist doch, dass solche Integrationsprobleme sehr viele Ursachen haben und du diese eben nicht mit dem Faktor "Berichterstattung indiziert Vorurteile" erklären kannst.
 
- Ich persönlich sehe einen Nutzen in der Information, hat sie mich doch dazu gebracht einige weitere Infos zu Integrationsproblemen in den Niederlanden zu recherchieren.

Und was ist der praktische Nutzen aus diesen Recherchen? Welche im Alltag hilfreichen Erkenntnisse hast du daraus gewonnen? Oder geht es ausschließlich um Befriedigung der Neugier? Wenn sich jemand dafür interessiert und selbstständig zu einem Thema recherchiert sollten natürlich keine Informationen verheimlicht werden. Aber ich sehe weiterhin keinen Grund die Nationalität von Tätern in einem Zeitungsartikel zu erwähnen, solange die Tat nicht direkt durch die Nationalität bedingt ist, oder es Fahndungszwecken dient.

- Du stellst ohne Belege eine These auf und ich soll diese entkräften ? Du solltest deine These belegen.

Wenn du meine These für falsch hältst wirst du doch wohl Gründe dafür haben. Wieso nennst du die nicht einfach mal? Oder äußerst dich mal zu der genannten Studie die du bisher ignorierst?

Problem ist doch, dass solche Integrationsprobleme sehr viele Ursachen haben und du diese eben nicht mit dem Faktor "Berichterstattung indiziert Vorurteile" erklären kannst.

Ich habe doch bereits im letzten Post geschrieben, dass so eine Berichterstattung selbstverständlich keineswegs der einzige Grund für Integrationsprobleme ist, sondern, dass diese Probleme dadurch verstärkt werden. Und das eben ohne als Ausgleich auch einen positiven Nutzen zu bieten.
 
bevor ich hier heute reingeschaut hab, hab ich die meldung nur in einem 3-Zeiler im Videotext gelesen....und ehrlicherweise muss ich zugeben das ich mir direkt gedacht habe, dass es so war wie es gewesen ist...einerseits traurig, andererseits tangiert einen das heute irgendwie kaum noch, weil man jeden tag so einen scheiß hört im TV...ob jetzt auf dem Fußballplatz, dem Alex oder in der Ubahn.......ich würd an diesen Blagen mal ein exempel statuieren, erwachsenenstrafrecht anwenden und die 15-20 Jahre wegsperren....
 
Und was ist der praktische Nutzen aus diesen Recherchen? Welche im Alltag hilfreichen Erkenntnisse hast du daraus gewonnen? Oder geht es ausschließlich um Befriedigung der Neugier? Wenn sich jemand dafür interessiert und selbstständig zu einem Thema recherchiert sollten natürlich keine Informationen verheimlicht werden. Aber ich sehe weiterhin keinen Grund die Nationalität von Tätern in einem Zeitungsartikel zu erwähnen, solange die Tat nicht direkt durch die Nationalität bedingt ist, oder es Fahndungszwecken dient.



Wenn du meine These für falsch hältst wirst du doch wohl Gründe dafür haben. Wieso nennst du die nicht einfach mal? Oder äußerst dich mal zu der genannten Studie die du bisher ignorierst?



Ich habe doch bereits im letzten Post geschrieben, dass so eine Berichterstattung selbstverständlich keineswegs der einzige Grund für Integrationsprobleme ist, sondern, dass diese Probleme dadurch verstärkt werden. Und das eben ohne als Ausgleich auch einen positiven Nutzen zu bieten.


- Vor dem Hintergrund der hohen Kriminalitätsraten der marrokanisch-niederländischen Bevölkerung bietet die Erwähnung der Information eine Erklärung für die Tat. Des Weiteren führt die - dank des Internets einfache - "Aufdeckung" des Weglassens dieser Information zu einer gewissen Frustration der Bürger, die mehrheitlich eben Interesse an dem Hintergrund der Tat besitzen.
Geht man konsequnt deinen Weg weiter, wird man auf Schlagzeilen a la "China unterdrückt Minderheit" oder "pädophiler kath. Priester verhaftet" verzichten müssen, da diese zu Vorurteilen gegenüber Chinesen oder der kath. Kirche führen können.

- Deine These ist nicht belegt, solange du dies nicht kannst, muss ich mich dazu auch nicht äußern. Ich halte deine Kausalikätskette einfach für wenig sinnvoll, da es viel zu viele Faktoren gibt, die Einfluss besitzen.
 
Zurück
Oben Unten