Konnte mich nicht ganz überzeugen. Insbesondere die Tabaksteuer als "unsoziale" Steuer....
Na irgendwas is ja immer in Kommentaren, die schreibt man halt nie selbst
1. Ich find einfach den Schluss, die Eurokrise bedinge die Schuldenkrise, falsch. DIe Staatsschulden waren hoch, aber die sind extrem angestiegen, als die maroden Banken verstaatlicht wurden. Von daher ist das nur ein Taschenspielertrick um weiter sozialen Kahlschlag voranzutreiben, in dem man suggieriert, "wir" hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Das Eurodebakel geht auch auf die falsche Wirtschaftspolitik zurück, ja, aber ohne die Bankenkrise gäbe es weder den enormen, irrationalen Druck der Märkte noch wäre das Problem ganz plötzlich so akkut.
2. Wie man behaupten kann, Deutschland habe über seine Verhältnisse gelebt, während innerhalb der letzten 20 Jahre der Lohn nicht gestiegen ist und die sozialleistungen sich verschlechtert haben, ist mir ein Rätsel. Es hat nur eine Einkommensschicht hinzugewonnen, und das waren die oberen 10%, dem rest ging es bedeutend schlechter als vor beginn der 20 Jahre. Und wenn Lohnniveau und Lohnnebenkosten in dem Maß sinken wie bei uns, darf man sich nicht wundern, dass der Sozialstaat kaputt geht, das war eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
3. Da jammert der Typ weiter oben, es gabe keine gemeinsame Wirtschaftspolitikl in Europa, und redet unten wieder von der tollen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland... mal ernsthaft, sollen alle Staaten Lohnnebenkosten und Lohnniveau auf DEutsche verhältnisse drücken, den Binnenmarkt zerstören und Exportieren? Und wohin? Da gabs im ZK ja mehr wirtschaftlichen Sachverstand, die haben immerhin 5 Jahre in die Zukunft geplant. Und das kritisier ich immer an diesem dummerhaftigen Dogmatismus, genau dieses realitätsferne Argumentationsmuster.
4. Die Rente ist/war umlagefinanziert, was bringt der die mit Schulden in Verbindung? Und ja, ich stimm dem ja zu, das in der Vergangenheit zu viele Schulden gemacht wurden und die noch viel mehr nicht zurück gezahlt wurden, wenns wirtschaftlich besser lief. Aber guck dir mal an, woher die deutschen Schulden kommen, die sind nicht in den Sozialstaat geflossen, auch wenn das immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird.
Mutig am Ende die skandinavischen Sozialisten mit New Labour in einen Topf zu werfen, allein weil die einen noch Koalitionen eingingen hinkt der ohne Ende. Generell, wasn Artikel. Keynes hat in der Vergangenheit versagt, also kann mans jetzt nicht mehr machen, weil dies früher verkackt haben? Man muss antizyklisch Handeln und neue Schulden jetzt aufnehmen, das wird doch nicht weniger richtig, weil man früher in Boomzeiten nicht zurück gezahlt hat...
http://services.zeit.de/angebote/essaywettbewerb/
Toller Wettbewerb über die soziale Marktwirtschaft, unter der Leitung des Vorsitzenden der Iniative soziale Marktwirtschaft, einer "Arbeitgeberlobby" im weiteren Sinn. Das halte ich gerade bei der INSM für äußerst fragwürdig, mit denen auf diese Art und weise zu kooperieren, das schreit doch wieder nach ner PR-Aktion. Zumindest als eine Zeitung mit dem Ruf, "schlauer" zu sein sollte man das besser nicht tun in dieser Form