Die breite Masse

LanZe

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22.230
Tach miteinander,

Würde mich ma wundernehmen, wie ihr über folgendes Zitat denkt:

"Die Aufnahmefähigkeit der grossen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergesslichkeit gross. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag."

Der Autor dieser Feststellung hat sich diesen menschlich-gesellschaftlichen Schwachpunkt ja bekanntermassen sehr zu Herzen genommen und ihn auch entsprechend ausgenutzt. Wer den Verfasser erkannt hat, muss ich wissen lassen, dass nicht das Geringste mit irgendwelchen Inhalten von dessen Seite gemein habe. Auch bin ich auf keinsten gewillt, diese Sachen in irgendeiner Form zu pushen.

Also, ich habe mich gefragt, wer sich und inwiefern zu der "grossen Masse" zählt, ob dieses Zitat zutrifft und damit eine Daseinsberechtigung haben könnte. Man kann diese Aussage auch auf heutige Dinge projizieren, bspw. auf die SVP bei uns in der Schweiz, die mit rel. populistischen Kampagnen Politik machen. Oder auch hier ins Forum, wenn es um den vieldiskutierten Track von Eko geht.


Peace TML
 
bei marx heisst die masse proletariat

Menschenmassen werden allgemein vor allem in krisenhaften Zusammhängen gedacht, wobei oft unerwähnt bleibt, dass sich gesellschaftliche Institutionen auf eine Unterstützung der Massen berufen und auch berufen müssen. Der Begriff der "Massen" wird oft abwertend gebraucht, dennoch stellen Menschen, die gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben wollen, oft gesellschaftliche Werte, wie Gerechtigkeit und Gleichheit zur allgemeinen, und damit massenhaften, Diskussion.
 
Ich zähle mich nicht zur Masse und möchte auch nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden. Der Autor hat leider recht, so sehr ich diesen Menschen auch nicht leiden kann.
 
Original geschrieben von Picus
bei marx heisst die masse proletariat

Menschenmassen werden allgemein vor allem in krisenhaften Zusammhängen gedacht, wobei oft unerwähnt bleibt, dass sich gesellschaftliche Institutionen auf eine Unterstützung der Massen berufen und auch berufen müssen. Der Begriff der "Massen" wird oft abwertend gebraucht, dennoch stellen Menschen, die gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben wollen, oft gesellschaftliche Werte, wie Gerechtigkeit und Gleichheit zur allgemeinen, und damit massenhaften, Diskussion.

Alleine kann man die angesprochenen gesellschaftlichen Veränderungen fast nicht "erzwingen" bzw. erwirken. Deshalb müsste man sich ja der Masse anschliessen um so etwas zu bewegen. Interessanter Gedanke!
 
Original geschrieben von LanZe


Alleine kann man die angesprochenen gesellschaftlichen Veränderungen fast nicht "erzwingen" bzw. erwirken. Deshalb müsste man sich ja der Masse anschliessen um so etwas zu bewegen.

Anschließen alleine hilft ja nichtmal. Man muss ihr Führer werden. Und das ist dann schon wieder der Knackpunkt.
 
Original geschrieben von Believe In


Anschließen alleine hilft ja nichtmal. Man muss ihr Führer werden. Und das ist dann schon wieder der Knackpunkt.

Natürlich. Ist zwar eine sehr radikale Methode, aber so lassen sich am "schnellsten" wirksame Veränderungen erzielen, auch wenn dabei gesellschaftliche Normen oder/und gültige Regeln ausser Kraft gesetzt werden müssen um die gewünschten Resultate zu erbringen.

Ich denke mal, der Knackpunkt ist eher, wer dieser Führer ist bzw. welche Ansichten er vertritt, als das Werden.
 
genau, solange dieses führen ohne hass und verachtung passiert,isses doch sogar im sinne vieler
 
Original geschrieben von LanZe


Natürlich. Ist zwar eine sehr radikale Methode, aber so lassen sich am "schnellsten" wirksame Veränderungen erzielen. Ich denke mal, der Knackpunkt ist eher, wer dieser Führer ist bzw. welche Ansichten er vertritt, als das Werden.

Selbstverständlich, die Folgen meinte ich natürlich damit. Und da manche Menschen vielleicht schon lernten, dass mit der Masse kein Ziel zu erreichen ist (man sieht es im täglichen Leben; ohne "Führer" geht nichts), ist ein Führer, oder in unserer Staatsform, sind mehrere Führer unabdingbar, um "die Masse" zu "führen". Das Gegenteil wäre Anarchie.
 
Original geschrieben von Picus
genau, solange dieses führen ohne hass und verachtung passiert,isses doch sogar im sinne vieler

Die Frage ist nur, wer sich dagegenstellt und welche Mittel dafür einzusetzen bereit ist.
 
Ich bin ein frei schwebendes Individuum. Haha.. Ich liebe diesen
Satz. Vllt. nicht ganz so kitschig, aber von der Aussage her richtig.

Ausserdem: Wer hat den Satz jetzt verfasst? Hitler?

Ich denke schon, dass dieses Zitat stimmt. Der Mensch ansich ist
ein Rudeltier. Eine Person, die von den anderen als eine Art
Alphatier angesehen wird, wird sich vllt. von irgendwelchen
faschistischen/rassistischen Äusserungen angesprochen fühlen,
so dass das Rudel, die breite Masse, hinterherzieht.

Allerdings bin ich zu kritisch, und glaube nicht alles, was man mir
erzählt. Ich bin nicht frei davon, mit der Masse mit zu gehen, aber
ich habe einen eigenen Kopf und kein Problem damit, auch gegen
den Strom zu schwimmen. Blubb..
 
Original geschrieben von Believe In
Das Gegenteil wäre Anarchie.

Was eigentlich das Gerechteste für alle wären. Aber ist völlig undurchführbar, ausser man würde alle Menschen auf die gleiche Linie trimmen. Aber dafür bräuchte es schon eine höhere Autorität um das durchzusetzen, und damit ist man wieder am Anfangspunkt.
 
Original geschrieben von ¢¥kØ
Allerdings bin ich zu kritisch, und glaube nicht alles, was man mir
erzählt. Ich bin nicht frei davon, mit der Masse mit zu gehen, aber
ich habe einen eigenen Kopf und kein Problem damit, auch gegen
den Strom zu schwimmen. Blubb..

Schön gesagt, ich teile diese Ansicht eigentlich. Manchmal können sich schon Probleme o.ä. ergeben, aber das bringt das so mit sich...
 
Hitler, Mein Kampf, Die Propaganda und ihre Psychologie. Daher stammt das Zitat.

bei marx heisst die masse proletariat

Was soll das heißen? Das hat nichts mit Massenpsychologie zu tun. Marx wollte - seiner geschichtsteleologischen Sichtweise folgend - nur die Sorte von "Revolutionären" finden, die am ehesten dazu geeignet waren, ein Ereignis das ohnehin stattfinden sollte, zu beschleunigen. Das ist alles.


genau, solange dieses führen ohne hass und verachtung passiert,isses doch sogar im sinne vieler

Bullshit. Führung beinhaltet immer einen Vergleich, in diesem Fall ist diese Person - der Führer - geeignet um den Rest zu leiten -> er ist besser als der Rest. Daraus folgt, dass die führende Person im Umkehrschluss keiner Instanz mehr obliegt, da er "am besten Bescheid weiß". Führerprinzipien sind für'n Arsch, da sie nicht nach Rationalität gehen, sondern schlicht nach Autorität und Gehorsam.

Ob Anarchie undurchführbar ist und inwiefern es egal ist, ob es überhaupt möglich ist, bleibt eine andere Frage.

Desweiteren ist diese transhistorische Erklärung, dass der Mensch immer schon "so und so" (füllt hier ein was ihr wollt) war, nicht zu akzeptieren, z.B. ist Rassismus ein Mitbringsel des Kolonialismus (man vergleiche, dass außer Aristoteles - der ins den schwarzen "stimmbegabte Dinge" sah - kein Rassismus - v.a. kein biologistischer - präsent war.
 
hakan,
1
die masse bildet das gegenstück zur elite & bei marx ist es nun einmal das proletariat, das sich gegen die herrschende elite erheben soll
2
ohne macht und hierarchie würde gesellschaft nich funktionieren
 
es is quatsch find ich.
nich weils von hitler kommt.


is halt mehr so auf seine schön massentauglichen versammlungen gemünzt.

masse muss nich gleich dummheit heißen.

kommt halt auch immer auf die art der versammlung an denk ich

abers is ja jetz net so,
dass mein lehrer mir jetz nur schlagworte an den kopf schmeißt,
und wenn ich die kann dann hab ich alles verstanden.

also zähle ich mich einfach mal nich zu der von hidolf adler :)beschriebenen masse.
 
Original geschrieben von HakaNsbraten

Bullshit. Führung beinhaltet immer einen Vergleich, in diesem Fall ist diese Person - der Führer - geeignet um den Rest zu leiten -> er ist besser als der Rest. Daraus folgt, dass die führende Person im Umkehrschluss keiner Instanz mehr obliegt, da er "am besten Bescheid weiß". Führerprinzipien sind für'n Arsch, da sie nicht nach Rationalität gehen, sondern schlicht nach Autorität und Gehorsam.

man ersetze führer durch vertreter. der vergleich is dann vollkommen egal, denn er is nicht besser als der rest, er ist nur die person die die vertretung übernimmt. die stimme sozusagen. desweiteren gibt es genügend kontrollinstanzen. zwar konnte hitler diese aus bzw gleichschalten, aber trotzdem muss man sagen das das mit der nicht vorhandenen kontrollinstanz so ja nicht zutrifft... ;)
 
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