Es war im Jahr 2015, als Reik und Silva das erste Mal einen Abend im Swingerklub ausprobierten. Das Ehepaar war fasziniert und seither regelmäßig da.
Fünf Jahre später hatte der damalige Klub-Inhaber andere Pläne und wollte für immer schließen. Da fassten sich die beiden ein Herz und übernahmen das Etablissement.
Bei BILD erzählen Reik und Silva, wie es ist, als Ehepaar und Eltern von erwachsenen Kindern einen Swingerklub zu betreiben. Mit welchen frivolen Partykonzepten sie immer wieder neue Gäste nach Wiedemar bei Leipzig locken und wie bei ihnen ein typischer Abend mit 200 Swingern abläuft.
„Wir schätzten als Gäste selbst die besondere Atmosphäre im Klub und entschlossen uns deshalb im Jahr 2020 das ,Savannah‘ zu pachten“, sagt Reik (53) zu BILD. „Doch der Anfang war für uns ein Schock. Nach nur zwei Veranstaltungen kam der erste Corona-Lockdown, und wir mussten schließen.“
Zwei Jahre lang gab es dann nur unregelmäßig Events mit aufwendigen Hygiene-Konzepten. „Zum Glück behielt ich meinen Job bei einer Firma für Abwassertechnik, sonst hätten wir den Laden vermutlich schnell wieder dichtmachen müssen“, so der Chef.
Erst im Frühjahr 2022 konnte das Ehepaar mit seinem Klub
wieder in den Normalbetrieb gehen. „Zum Glück hatten viele Gäste Nachholbedarf nach den zwei Corona-Jahren“, sagt Reiks Ehefrau Silva. „Wir machen seither jeden Samstag Swingerabende ausschließlich für Paare. Ein- bis zweimal im Monat gibt es am Freitag Veranstaltungen, zu denen auch Single-Männer kommen können.“
Jede Party hat einen speziellen Dresscode
Was macht ihren Klub für die Gäste interessant? „Wir denken uns immer wieder neue Themen aus“, sagt Reik. „Es gibt klassische Swingerabende ausschließlich mit Schlager- oder House-Musik. Wir veranstalten aber auch orientalische Nächte, Mittelalter-Feste, Neon- oder 20er-Jahre-Abende, zu denen sich die Besucher dann thematisch kleiden.“ So würde immer wieder neue Gäste angezogen – aus allen Alters- und Berufsschichten.
Und auch wenn sie nur an einem bis zwei Abenden pro Woche geöffnet haben, sei die Leitung eines Swingerklubs ein Fulltime-Job. „Ich arbeite weiter in der Abwasser-Firma, fahre aber jeden Tag nach Feierabend in den Klub, mache Reparaturen oder bereite die nächsten Partys vor“, so Reik.
Silva kümmert sich hauptberuflich ums Geschäft
Silva war früher in der Gastronomie tätig und kümmert sich jetzt ausschließlich ums Geschäft: „Ich pflege die Homepage, plane die Einkäufe und Events und mache die Buchhaltung“, sagt sie. Die erwachsenen Kinder sind bereits aus dem Haus, unterstützen aber bei Umbauten im Klub und Planungen von Veranstaltungen.
Wie läuft ein typischer Abend bei ihnen? „Wir beginnen meist um 20 Uhr“, so der Chef. „Im unteren Stockwerk können sich die Gäste am Buffet bedienen, bei Drinks an der Bar ins Gespräch kommen, im Spa-Bereich entspannen oder auf der Tanzfläche sehen und gesehen werden. Wer Lust auf mehr hat, kann das im Obergeschoss unseres Klubs ausprobieren. Hier gibt es mehrere Themen-Zimmer, in die man sich zurückziehen und das Spiel des Unbekannten ausprobieren kann. Hier oben ist der Dresscode natürlich aufgehoben.“
Vergnügen sich die Eheleute denn noch selbst in ihrem Klub? „Nein, denn wir möchten bei einer Party, die bis in die frühen Morgenstunden geht, ganz für unsere Gäste da sein“, sagt Silva. Und Reik betont: „Man muss schon ein wenig verrückt und abenteuerlustig sein, wenn man so einen Klub betreibt. Viel Freizeit bleibt da nicht.“
Nur drei Wochen Urlaub im Jahr für private Vergnügungen
Jeden Sommer nimmt sich das Ehepaar für drei Wochen eine Auszeit für Urlaube. „Und dann sind wir manchmal auch Gast bei erotischen Partys oder in anderen Swingerklubs“, so der Chef.