Eure Schlagzeilen des Tages

Montagsfrage 08.01.24 (anonym)

  • SPD

    Stimmen: 5 4,9%
  • Union

    Stimmen: 7 6,8%
  • DIE GRÜNEN

    Stimmen: 24 23,3%
  • FDP

    Stimmen: 4 3,9%
  • AfD

    Stimmen: 9 8,7%
  • DIE LINKE

    Stimmen: 9 8,7%
  • BSW

    Stimmen: 11 10,7%
  • Sonstige

    Stimmen: 17 16,5%
  • Nichtwähler

    Stimmen: 17 16,5%

  • Umfrageteilnehmer
    103
  • Umfrage geschlossen .
Ich stelle spontan die beiden Hypothesen auf, dass:

1. Regionen mit protestantischer Mehrheitsbevölkerung stärker von der Wirtschaftskrise betroffen waren und die Leute dort eher zu extremen Parteien tendiert haben.

2. Katholische Arbeiter sehr stark an die Zentrumspartei gebunden waren. Diese starke Bindung gab es zwischen protestantischen Arbeitern und der SPD nicht.

Das kann durchaus hinkommen. Hemphans der Geschichtsexperte ist hier ja anscheinend nicht mehr unterwegs. Ich stelle die Grafiken mal online, wo es jeder nochmal selber nachvollziehen kann:

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Man beachte das die beiden Gebiete nicht deckungsgleich sind. 5 und 6 liegen also nicht auf den Gebieten mit der katholischen Mehrheit auf der oberen Karte.
 
Keine Ahnung, vielleicht ja, vielleicht nein. Das hat aber nichts mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Religionen arbeiten mit Angst um ihre Regeln durchzusetzen (tust du das nicht kommst du in die Hölle, wirst du als Kakerlake wiedergeboren, was weiß ich). Natürlich erzielen sie damit gewisse Effekte. Aber Angst ist trotzdem ein schlechterer Motivator als Selbsterkenntnis. Wenn ein Mensch aus Selbsterkenntnis zu dem Schluss kommt, dass Mord, Gewalt, Diebstahl etc. falsch sind, dann ist das nachhaltiger, als wenn er sich einfach nur aus Angst daran hält. Angst kann man loswerden. Selbsterkenntnis hat Bestand.
Wer weiß wie weit die Menschheit heute damit wäre, hätte es keine Religionen gegeben, die Selbsterkenntnis maßgeblich behindern, indem sie Menschen von Kindesbeinen an einbleuen, dass es einen einzigen allein seligmachenden Weg gebe der für alle gilt. Ich denke mal ich brauche nicht zu erwähnen, dass das Blödsinn ist, dass jeder einzelne Mensch seinen eigenen Weg hat glücklich zu werden.
Vielleicht wäre die Menschheit heute schon viel weiter wenn es keine Religionen gegeben hätte, wenn man den Mut gehabt hätte den Menschen selber Vertrauen zu schenken und Verantwortung zu übertragen, statt ihnen mit der Idee von Göttern Ausreden zu liefern wieso sie nicht die Verantwortung für sich selbst übernehmen müssen.
Ich kann das nicht wissen, du genausowenig, Steuerhinterzieher kann das nicht wissen, und auch kein Religionswissenschaftler.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Religionen arbeiten auch mit Freude und positiven Elementen. Wenn du das und das tust, kommt du in den Himmel, wo dich alles schöne erwartet und genau damit erzielen sie den meisten Effekt. Die Angst ist immer kombiniert mit negativen (auch aus nicht-religiöser Sicht negativ) Handlungen die der Glaubende ausüben kann.
Angst ist auch ein Motivator in der heutigen Gesetzeslage und ist durchaus auch notwendig. Selbsterkenntnis allein reicht nicht immer aus. Deswegen ist das Strafgesetz auch so forumuliert "Wenn du das und das machst, erwartet dich die und die Strafe".
Angst kann man auch nicht so einfach loswerden vor allem ist es auch wichtig, Angst nicht loszuwerden. Die Angst ist in der menschlichen Psyche aus einem bestimmten Grund vorhanden. Es hält uns vor gewissen Handlungen ab und schärft temporär unsere Sinne.

Auch behindert die Religion niemals die Selbsterkenntnis. Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen einem Wissenschaftler, der an den Urknall glaubt (bewusst "glaubt"!) und einem Wissenschaftler, der an Gott glaubt?
Es ist immer wichtig, wie sehr die Religion das Leben bestimmt und das kann man nicht pauschalisieren.
Vllt. wäre die Welt heute ohne die Religionen aber auch immer noch im Mittelalter und wir hätten immer noch keine Aufklärung. Vllt. auch nicht.
 
Deswegen ist das Strafgesetz auch so forumuliert "Wenn du das und das machst, erwartet dich die und die Strafe".

Die Formulierung hat rein garnichts mit Angst schüren zu tun, sondern dient einzig und allein der Subsumtionstauglichkeit der Vorschrift und rührt daher, dass eine Anspruchsgrundlage / strafrechtlicher Tatbestand anders kaum praktikabel anzuwenden ist.
 
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Religionen arbeiten auch mit Freude und positiven Elementen. Wenn du das und das tust, kommt du in den Himmel, wo dich alles schöne erwartet und genau damit erzielen sie den meisten Effekt. Die Angst ist immer kombiniert mit negativen (auch aus nicht-religiöser Sicht negativ) Handlungen die der Glaubende ausüben kann.

Definitiv, da möchte ich keineswegs widersprechen. Die Tatsache, dass Religionen auch sehr viel positives bewirkt haben möchte ich keineswegs abstreiten. Ich hatte mich da auf den Beitrag von Steuerhinterzieher bezogen, mit u.a. der Aussage "Beispielsweise wurde durch die Religion der Mord als solches verboten, wo du heute denkst, das Verbot von Mord wäre ganz selbstverständlich in jedem Menschen verankert. Das ist nur das Ergebnis einer Religion."

Angst ist auch ein Motivator in der heutigen Gesetzeslage und ist durchaus auch notwendig. Selbsterkenntnis allein reicht nicht immer aus. Deswegen ist das Strafgesetz auch so forumuliert "Wenn du das und das machst, erwartet dich die und die Strafe".
Angst kann man auch nicht so einfach loswerden vor allem ist es auch wichtig, Angst nicht loszuwerden. Die Angst ist in der menschlichen Psyche aus einem bestimmten Grund vorhanden. Es hält uns vor gewissen Handlungen ab und schärft temporär unsere Sinne.

Angst kann und soll man nicht loswerden, das ist richtig. Man sollte sich nur eben nicht blind von ihr leiten lassen, sondern sie als das auffassen was sie ist, ein Warnsignal. Es dient als Anstoß die geplante Handlung noch einmal zu überdenken und herauszufinden, ob die Angst wirklich begründet ist oder nicht. Und falls ja kann man sich entscheiden anders zu handeln. Aber auf Grundlage ruhiger und klarer Überlegungen. Natürlich gibt es Situationen in denen man nicht die Zeit dazu hat, aber auch da ist es sinnvoller die Angst nur als einen Faktor wahrzunehmen, nicht als einzig dominierende Entscheidungsrichtlinie.
Einen klaren Kopf zu behalten ist natürlich nicht immer leicht, aber lernen kann das jeder, wenn er es selber wirklich will.

Auch behindert die Religion niemals die Selbsterkenntnis.

Sie tut das nicht bewußt, sondern mit bester Absicht, und auf die Gesellschaft bezogen haben Religionen - wie oben geschrieben - viel positives bewirkt. Für das Individuum kann (bewußt 'kann', und nicht 'ist') sie aber für die persönliche Entwicklung sehr hinderlich sein. Selbsterkenntnis bedeutet selbst erkennen. Also nicht bestimmte Handlungsmuster anzunehmen, weil sie einem vorgeschrieben werden, sondern weil man sie selber als für sich richtig erkennt. Ich bin der festen Überzeugung, dass die von Religionen vermittelten moralischen Werte im reinen menschlichen Wesen liegen. Werden diese Werte vorgeschrieben, dann kann das Menschen, die diese Vorschriften blind annehmen davon abhalten, überhaupt selber nach Erkenntnissen zu suchen, weil sie halt Vorschriften haben.
Für die Gesellschaft macht es keinen Unterschied, ob jemand nicht blind mordet, weil er selber erkannt hat, dass das falsch ist, oder ob er nur deshalb nicht mordet, weil nunmal die Gesetze so sind und er Angst vor dem Gefängnis/der Todesstrafe/der Hölle oder sonstwas hat. Für das Individuum macht das aber einen großen Unterschied.

Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen einem Wissenschaftler, der an den Urknall glaubt (bewusst "glaubt"!) und einem Wissenschaftler, der an Gott glaubt?

Der Unterschied hängt jetzt von der Betrachtungsweise ab. Wenn man vollkommen abstrahiert können wir überhaupt nichts wissen. Die komplette objektive Wissenschaft lässt sich auf bestimmte getroffene Grundvorraussetzungen zurückführen, die sich aus dem dem Menschen möglichen logischen Denkmustern ergeben. Das diese begrenzt sind steht außer Frage, unsere (heutigen, bisherigen?) logischen Denkmuster können meines Erachtens niemals eine Erklärung für die erste Ursache liefern. Wenn man sich auf dieser Ebene bewegen möchte wird jegliche Diskussion obsolet. Deshalb ist aber meine persönliche Überzeugung auch, dass ein wirkliches Verständnis oder auch Erfahren unserer Welt nicht durch Logik und objektive Wissenschaft zu erreichen ist. Was natürlich die praktische Nützlichkeit dieser Dinge in keinster Weise diskreditieren soll.
Wenn ich mich aber im Rahmen einer Diskussion innerhalb der Grenzen unsere logischen Denkvermögens argumentieren möchte, dann muss ich auch die Grenzen unseres logischen Denkvermögens erkennen und akzeptieren. Mit anderen Worten, ich kann in einer rationalen Diskussion beispielsweise nicht bestreiten, das 2+2=4 ist. Grundsätzlich kann ich das natürlich, auch unser mathematisches System ist nur von Menschen erdacht, aber eine Diskussion würde auf dieser Grundlage eben absurd.
Ob die Urknall-Theorie innerhalb unseres wissenschaftlichen Denkens genauso zwingend ist, wie dass 2+2=4 ist, kann ich nicht sagen, da bin ich kein Fachmann. Ist es nicht 100% zwingend, besteht auf absoluter Ebene kein Unterschied, auf relativer Ebene würde man die Wahrscheinlichkeit für beide Theorien mit einbeziehen.

Es ist immer wichtig, wie sehr die Religion das Leben bestimmt und das kann man nicht pauschalisieren.
Vllt. wäre die Welt heute ohne die Religionen aber auch immer noch im Mittelalter und wir hätten immer noch keine Aufklärung. Vllt. auch nicht.

Hier stimme ich zu, es ist eben wichtig wie sehr die Religion das Leben bestimmt, und wieviel man blind übernimmt von dem, was einem über seine Religion erzählt wird.

Wie die Welt heute aussähe, hätte es keine Religionen gegeben, das weiß tatsächlich keiner. Da möchte ich mir sicherlich kein Urteil erlauben. Mir ging es eben um die oben zitierte Aussage von Steuerhinterzieher, und die Aussage, dass wir ohne Religionen heute alle noch in Höhlen leben würden. Das wollte ich nicht als Absolutum stehen lassen. ;)
 
http://www.spiegel.de/panorama/just...tinnen-zu-haftstrafe-verurteilt-a-932895.html

Über Jahre machte er Zehntausende Fotos: Das Landgericht Frankenthal hat einen Frauenarzt zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mediziner ist nach Ansicht der Richter des sexuellen Missbrauchs und vielfacher Verletzung der Intimsphäre von Patientinnen schuldig.

Damit blieb das Gericht nur wenig unter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte vier Jahre Haft und ein Berufsverbot verlangt, die Nebenklage hatte sich dem weitgehend angeschlossen. Die Verteidigung hatte auf zwei Jahre Haft auf Bewährung plädiert.

Was ich mich manchmal frage ist, wie die Verteidiger oft auf diese übertriebenen Forderungen kommen. Ich bin kein Jurist, daher muss es da sicher irgendeinen Grund geben. Ich verstehe auch, dass die Staatsanwaltschaft auch öfter übertriebene Forderungen hat und am liebsten fürs Falschparken Sicherungsverwahrung fordern würde. Aber da ist ein Typ der glasklar Frauen sexuell Missbraucht hat, seine Position als Arzt benutzt hat um Fotos zu machen und die fordern Bewährung? Vllt. kann man das mit gutem Willen in diesem Fall ja noch nachvollziehen, weil er wahrscheinlich niemanden "verletzt" hat, aber so Forderungen kommen ja teilweise auch bei Mördern, wo es heißt "die Verteidigung fordernt 2 Jahre auf Bewährung"... da kann man sich teilweise an den Kopf fassen.

Auf dem Computer des Mannes waren die Aufnahme in Ordner sortiert, benannt etwa "thai", "rus" oder "türk" für Patientinnen thailändischer, russischer oder türkischer Herkunft. Der Mediziner hatte ausgesagt, es sei ihm um Macht, aber nicht um sexuelle Erregung gegangen. Als Kind sei er missbraucht worden, sei in einem Elternhaus ohne Zärtlichkeit aufgewachsen. "Ich will mich nicht mit dem Missbrauch rausreden, aber ich fühle mich in meiner schicksalhaften Biografie nicht ausreichend gewürdigt", sagte er.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja schon, aber beim Feilschen kannst du es auch übertreiben... wenn etwas 20 € kostet, sagt man ja auch nicht "machen wir 5 draus".. du willst vllt. 5 runtergehen und sagst dann "12 oder 13" und der Händler kommt dir entgegen... wenn du übetreibst sagt der Händler im schlimmsten Fall "jetzt sind es 25!"...
 
Nur ist der Richter in der Regel kein Händler und wird den Angeklagten nicht für eine - für einen Außenstehenden ohne Sachverhaltseinblicke - evtl. übertriebene Forderung seines Verteidigers (!), der dabei seinen Job macht und seinem Mandanten das bestmögliche Ergebnis liefern will, bestrafen.

Wie es sein kann, dass für einen "Mörder" nur 2 Jahre auf Bewährung gefordert werden können (von welchem Fall auch immer du hier sprichst), wirst du wohl nur erfahren, wenn du nicht mehr nur den 5x5cm großen Zeitungsartikel zu einem Fall, sondern mal eine gesamte Akte und die dort oft enthaltenen massenhaften Widersprüche und Ungereimtheiten mit dem entsprechend juristischen Hintergrundwissen durchliest und dir eine Hauptverhandlung und evtl. Zeugenaussagen live anschaust.

Es ist nicht immer so einfach, wie ein Zeitungsartikel, der einen oft mehrere Aktenordner umfassenden Sachverhalt auf 4-5 Sätze reduziert, es impliziert.
 
es kommt doch auf die verteidigungsstrategie an. vielleicht versuchen die es irgendwie über verminderte schuldfähigkeit? außerdem muss man natürlich noch mit einbeziehen, dass der typ sicher nicht mehr als arzt praktizieren darf.
 
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