"Nicht der, der am Lautesten schreit, hat automatisch recht"
Herr Briem, Herr Schneider, Bayern-Manager Uli Hoeneß hat Ihnen vorgeworfen, dass Sie die Verhandlungen um Piotr Trochowski unseriös geführt haben?
Herbert Briem: "Eigentlich wollten wir uns mit diesem Thema nicht weiter beschäftigen. Aber die Äußerungen aus München veranlassen uns, dies doch zu tun. In erster Linie verwundert es mich schon, dass sich Uli Hoeneß in dieser Sache so zu Wort meldet, da die Gespräche fast ausschließlich mit Karl-Heinz Rummenigge geführt wurden."
Dennoch, wenn Ihnen der renommierteste Manager der Liga Unseriosität vorwirft, muss Sie das doch treffen.
Herbert Briem: "Das tut es nicht. Wir wollten die aus unserer Sicht viel zu hohen Forderungen der Bayern nicht erfüllen. Trotzdem sollten wir die Kirche im Dorf lassen. Es ging um den Transfer eines talentierten Nachwuchsspielers, der gut zu uns gepasst hätte. Aber um mehr auch nicht. Deswegen kann ich das Riesentheater nicht verstehen, das sich daraus entwickelt hat."
Zurück zu den Fakten. Was war der Grund dafür, dass der Transfer letztlich gescheitert ist?
Jochen Schneider: "Es gab unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Abwicklung des Transfers, insbesondere der Zahlungsmodalitäten. Was bleibt ist, dass wir uns zuerst über ein Ausleihgeschäft unterhalten haben und von Seiten der Bayern im Laufe der Gespräche dann nur noch ein Verkauf zur Debatte stand."
Und dieser kam letztlich nicht zu Stande, weil die Forderungen der Bayern zu hoch waren?
Jochen Schneider: "Ja. Die Forderungen der Münchner für einen Perspektivspieler lagen deutlich über unserer Schmerzgrenze."
Wie bewerten Sie den Vorwurf, dass Sie zudem eine vereinbarte Frist versäumt hätten?
Herbert Briem: "Es wurde von Seiten der Bayern zu keiner Zeit eine Frist gesetzt, insofern konnten wir auch keine versäumen."
Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Auseinandersetzung?
Jochen Schneider: "Für uns gilt weiterhin, dass nicht der, der am Lautesten schreit, automatisch recht hat. Wir werden weiter unseren Weg gehen und die Verhandlungen im Sinne des VfB Stuttgart führen."