Film Diskussionen

viele leute leiten aus dem film ja die genau gegenteilige moral ab, nämlich die, dass scarface alles richtig gemacht habe. von wegen schnell leben, jung sterben, is eine legitime interpretationsmöglichkeit.
manche von denen halte ich nur eben für strunzdumm im bezug auf das filmkucken an sich, weil das genau die sorte mensch is, die die ganze inszenierung um die story herum (die musik, die klamotten, der historische kontext um el mariel + amerikanischer traum usw.) oft nich peilt und es einfach nur geil findet, wie montana auf koks lauter leute abknallt. is auch die sorte mensch, die auf facebook gerne den eigenen nachnamen durch montana ersetzt oder ein foto von ihm mit einem seiner zitate als titelbild auswählt und sich dann für besonders hart hält.
 
Mit ein bisschen Glück erledigt sich das von selbst. In 20 Jahren ist das nur noch alter Schrott. Wer guckt sich schon Filme aus den Jahren vor 1990 an?
 
Das Kinopublikum hätte es nicht akzeptiert, dass Montana mit dem Mord an Schwester und bestem Freund durchkommt. Wenn man diesen "Konflikt" anders gelöst hätte, wäre vielleicht sogar ein Happy End drin gewesen. Wobei das Ende etwas an "Scarface" ist, dass ich auf keinen Fall verändern würde. In seiner Rasanz und Prägnanz kaum noch topbar.
Ansonsten finde ich das "Torch-Argument" (in einem Interview behauptete Frederik mal, dass viele "wohl Scarface nicht bis zum Schluss" gesehen haben) nicht valide. Braucht man die Moral von der Geschichte? Ich schätze das als kommerzielles Zugeständnis ein, bzw. als Zugeständnis an ein Durchschnittspublikum.
Wenn man will, kann man "Scarface" auch als kapitalismuskritischen Film begreifen. Dann ist der Fall von Montana eine klare Warnung - oder auch Drohung...
Dass das Ende ist, wie es ist, liegt schlichtweg daran, dass sich der Film am Original orientiert. 1983 hätte man auch ein anderes Ende bringen können, 1932 wäre man damit aber niemals durchgekommen.
 
Hätte man bringen können, der Film wäre aber kommerziell durchgerasselt. (Ironischerweise ist er es dann auch so...zumindest in den Kinos.)
 
Gravity ist richtig stark :thumbsup:
Optik, Soundtrack, Atmosphäre und Actionszenen sind einzigartig. Das Ende hat mich aber gestört. Der Film hätte 15-20 Minuten früher enden sollen.
 
Hätte man bringen können, der Film wäre aber kommerziell durchgerasselt. (Ironischerweise ist er es dann auch so...zumindest in den Kinos.)
Auf welche Version bezieht sich deine Aussage denn?
Wenn die 1932er-Version ein Happy End gehabt hätte, wäre der Film einfach zensiert worden, zumal der Film bereits früher gedreht wurde und es auch mit der Version ohne Happy End schon Probleme gab, bis er dann nach ein paar Änderungen veröffentlicht werden durfte.
Und wenn man dann ein Remake macht, ist es ja sehr unüblich, das Ende komplett ins Gegenteil zu verändern.
 
eben gravity 3d gesehen und was soll ich sagen?
fand den film ehrlich gesagt ziemlich enttäuschend...hier und und da paar nette bilder mehr aber auch nicht

hab mir viel mehr davon versprochen :thumbsdown:


6/10
 
Mein Problem bei Gravity war auch, dass er storytechnisch so extrem langweilig ist. Und ich hatte irgendwie auf einen Aha-Effekt gewartet, nachdem der Trailer so schwammig gehalten war. Klar, bildtechnisch schon teilweise krass, aber angesichts meiner Erwartungen insgesamt stark enttäuschend.


Zu Scarface:
Der Knackpunkt im Film ist doch, dass Tony moralisch handeln will, als es schon längst zu spät ist. Er weigert sich, die Autobombe zu zünden, weil Kinder im Auto sind - sein Niedergang war also damit besiegelt, dass er plötzlich Skrupel bei etwas zeigt das sein Business (und vor allem das von Sosa) in Gefahr bringt, und das nachdem er unter anderem seine Schwester und seinen besten Freund getötet hat. Deshalb bleibt anzumerken: "if hustlin' is a must, be Sosa, not Tony."
 
Die Story von Gravity sieht extremst lächerlich aus, scheiß auf die Bilder.
Kommt wennigstens der Gorillaz Song drin vor?
 
also mal zu "scarface" und "blow"........sin beides sehr gute filme, keine frage, aber in der thematik is "city of god" der king louie, ihr lieben :thumbsup:
 
Weil "City Of God" z.B. filmisch ein ganz anderes Ziel verfolgt als "Scarface". De Palmas Film ist superartifiziell, dabei aber grimmig und trotzdem eine Art Comic. "City Of God" ist ein hervorragender Film, aber ganz anders angelegt. Ihm ist es wichtig, "Realität" zu simulieren. Darauf sind dann auch viele Filmkritiker reingefallen, die "City Of God" eine besonders detailgetreue Authentizität bescheinigten. Ohne zu merken, dass "City Of God" seine komplette Erzählstruktur den Mafia-Melodramen von Martin Scorsese schuldet.
 
trotzdem penetriert city of god jeden gangsterfilm der letzten 100 jahre, ja selbst so klassiker wie blow und scarface werden hier das jungfernhäutchen zerborsten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Weil "City Of God" z.B. filmisch ein ganz anderes Ziel verfolgt als "Scarface". De Palmas Film ist superartifiziell, dabei aber grimmig und trotzdem eine Art Comic. "City Of God" ist ein hervorragender Film, aber ganz anders angelegt. Ihm ist es wichtig, "Realität" zu simulieren. Darauf sind dann auch viele Filmkritiker reingefallen, die "City Of God" eine besonders detailgetreue Authentizität bescheinigten. Ohne zu merken, dass "City Of God" seine komplette Erzählstruktur den Mafia-Melodramen von Martin Scorsese schuldet.
klar, das ziel was verfolgt wird is definitiv n andres und scorsese/coppola anleien sind da natürlich nicht von der hand zu weisen, würd sogar sagen, dass auch scarface mit zu den vorbildern zählt, trotz dessen bzw. sogar grade deshalb kann man den film in den vergleich mit scarface und blow schicken bzw. eigentlich einfach wegen dem grundgerüst "aufstieg und fall in der drogenmafia". aber was ihn für mich persönlich interessant macht is einfach das man als zuschauer aufgrund dieser krassen realititsnähe irgendwie mehr drinhängt und auch teilweise sich mehr mit den figuen identifiziert. (was ich grade persönlich geschockt hat is, das ich irgendwie dachte c.o.g. währe in ziemlicher überlänge, dabei geht der grade mal 2 stunden und 8 minuten, ich dachte dass der minimum 3 geht, was ich mir nur erklärn kann damit, dass ich selten bei nem film so gebannt jedes detail aufgesogen hab.) für mich zählt der film generell auch einfach in meine top 5 aller zeiten.
trotzdem penetriert city of god jeden gangsterfilm der letzten 100 jahre, ja selbst so klassiker wie blow und scarface werden hier das jungfernhäutchen zerborsten.

:thumbsup:
 
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