RAY NAGIN
Wut, Verbitterung, Verzweiflung: Weil die Hilfsmaßnahmen in dem Katastrophengebiet nur schleppend anlaufen, hat Ray Nagin, Bürgermeister von New Orleans, in einem Interview mit dem örtlichen Radiosender WWL schwere Vorwürfe gegen die Bush-Regierung erhoben.
"Wir bekommen Anrufe und Berichte, die mir das Herz brechen. Da sagen Menschen: 'Ich bin auf meinem Dachboden. Das Wasser steht mir bis zum Hals. Ich glaube, ich schaffe es nicht.' Und das Ganze passiert, während wir sprechen." (...)
"Ich brauche Polizeiverstärkung, ich brauche Truppen, ich brauche Busse." (...)
"Bringt sie zum Teufel hier runter!" (...)
"Da sind Tausende gestorben und jeden Tag sterben weitere Tausende und wir können es nicht auf die Reihe bekommen, die Hilfe zu organisieren?" (...)
"Ich weiß nicht, ob es das Problem des Gouverneurs oder das Problem des Präsidenten ist. Jemand muss sich verdammt noch mal ins Flugzeug setzen und herkommen und diese Fragen auf der Stelle lösen!" (...)
"Ich habe direkt mit dem Präsidenten gesprochen. Ich habe mit dem Heimatschutzminister gesprochen. Ich habe mit jedem auf diesem Planeten gesprochen." (...)
"Dies ist eine nationale Katastrophe." (...)
Über die Regierung in Washington: "Die haben keinen blassen Schimmer was hier unten abgeht. Ich bin stinksauer." (...)
"Kriegt endlich euren Hintern hoch (...) und lasst uns diese größte gottverdammte Krise in der Geschichte dieses Landes bewältigen. (...)
"Sie denken in kleinen Schritten, aber das hier ist ein ganz großes Problem." (...)
"Ich habe alles versucht. Ich war bei den Leuten, die geschrien haben, weil sie nicht wissen, wo ihre Verwandten sind. Und ich habe noch im Ohr, wie den Menschen hier versprochen wurde, dass Hilfslieferungen kommen. Und wo sind sie? Hier gibt es nichts zu essen."
Quellen: CNN, Nachrichtenagenturen dpa-AFX und AP