Original geschrieben von H aka N
Was Menschen Anziehen oder Essen ist ersteinmal ihre Sache. Das unangenehme an VeganerInnen ist nicht ihr Konsumstil, sondern die Begründung, die sie dafür anführen. Slogans wie „Milch trinken ist Raubmord an Kälbern!“, „Fleischfresser sind Mörder!“, „Weg mit den Tier-KZs!“ und „Gleiches Recht für alle!“ — wobei mit „alle“ Menschen und Tiere gemeint sind, was durch eine emporgestreckte Pfote neben einer erhobenen Faust symbolisiert werden soll — machen deutlich, daß hinter dem Keine-tierischen-Produkte-konsumieren der Wunsch steht, die Differenz zwischen Mensch und Natur zur Seite der Natur hin aufzulösen.
witzig, daß der Autor die polemische Argumentationsweise von manchen Veganern angreift, aber selbst einen derartigen Schwachsinn schreibt.
es geht in erster Linie nicht im Geringsten darum, irgendwelche hierarchischen Rollen aufzulösen, sondern schlichtweg die Tatsache, daß es ein Unding ist, vergleichsweise nahe Verwandte, die erwiesenermaßen ein ähnliches Schmerzempfinden wie wir haben, auf teilweise bestialische Art und Weise (wenn man die Zustände hinsichtlich der Tiertransporte und Schlachthöfe sieht) umgebracht werden, obwohl es absolut nicht notwendig wäre.
Original geschrieben von H aka N
Der Mensch unterscheidet sich grundsätzlich vom Tier durch seine Vernunftbegabung. Die Frage, ob wir nicht auch bloß Tiere seien, kann selbst der klügste Affe sich nicht stellen. Nur der Mensch kann über sein Verhältnis zur Natur reflektieren und sich bewußt zu ihr verhalten, indem er sich Zwecke setzt und zielgerichtet in die Natur eingreift um sie so zu verändern, daß sie ihm als Lebensmittel im weitesten Sinne dient.
selbst wenn wir (wie ich übrigens auch) davon ausgehen, daß Tiere keine Möglichkeit zu Reflektion usw. haben, ist daß kein Argument in dieser Diskussion. Die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden (also eine uns im Prinzip durchaus ähnliche Leidensfähigkeit), haben sie sehr wohl. Das allein ist schon das entscheidenste Argument.
Original geschrieben von H aka N
Schon diese bloße Möglichkeit, die Natur mittels der Vernunft für den Menschen zu nutzen, unabhängig von ihrer konkreten sinnvollen oder kritikablen Ausgestaltung, lehnen die VeganerInnen ab.
das ist natürlich so erstmal totaler Unfug. ich kennen keinen Veganer, der nicht Anbau von Getreide, Obst usw. (ist das keine "Natur"?) ablehnt.
Original geschrieben von H aka N
Stattdessen behaupten sie, daß die Natur ihre eigenen Rechte habe: Das Kalb, das geschlachtet werden soll, ein Recht auf Leben, die Hühner ein Recht auf Freiheit und auf das Ausbrüten ihrer eigenen Eier und vielleicht hat sogar der Löwenzahn ein Recht darauf zu blühen, wo eine Autobahn gebaut werden soll.
auch hier gilt: es ist erstaunlich, wie sich jemand über die angebliche Polemik anderer aufregt, dann aber die Gegenargument dermaßen ins Lächerliche zieht (allein schon, daß damit so getan wird, als sei es dasselbe, einen Löwenzahn zu zertreten oder einer Mutter (der Kuh) sein Kalb zu entreißen und zu töten, ist absolut blödsinnig und zeugt von mangelndem Mitfühlungsvermögen des Autors).
Original geschrieben von H aka N
Hier wird Wesen, die bestenfalls Bedürfnisse haben, ein Rechtsbewußtsein angedichtet, oder sie zumindest zu Subjekten eines Rechts gemacht, das ihnen von Natur aus zukommen soll, aber nicht tut: Recht kann nur willentlich, also nur von Menschen gesetzt werden.
Auch hier wird sehr komisch argumentiert. Tiere haben nicht "von Natur aus" das Recht auf Leben, aber jeder vernunftbegabte Menschen sollte ihnen es zugestehen (ist ähnlich wie beispielsweise "geistig Behinderte", die auch keinerlei "eigenen Willen" haben, denen aber seitens der Gesellschaft selbstverständlich das Recht auf Leben zugestanden wird - wenngleich es da ja auch schon seltsame Meinungen gibt, aber das nur so am Rande).
Original geschrieben von H aka N
Der Mensch müßte sich also auch noch selbst zum Anwalt der Natur machen, die sich aufgrund ihres fehlenden Selbstbewußtseins nicht selbst für sich einsetzen kann.
was ist denn der Umkehrschluß? Da die Natur offensichtlich in erster Instanz dem Menschen nicht gewachsen ist (wobei das ja, siehe Naturkatastrophen, in zweiter Instanz ganz anders aussieht), kann er machen was er will, ohne Rücksichte auf (ökologische) Verluste?
Original geschrieben von H aka N
Wenn man das Tier nicht zum Menschen erhöhen kann, muß man den Menschen eben zum Tier erniedrigen.
1. biologisch IST der Mensch ein Tier
2. geht es hier nicht darum, daß Hunde wählen dürfen oder Pferde jetzt ein Recht auf Meinungsfreiheit haben. Es geht lediglich um existenzielle Grundrechte wie das Recht auf Unversehrtheit. und das jetzt soll schon eine Beleidigung und Herabsetzung für den Menschen sein? ach bitte.
Original geschrieben von H aka N
Diese Praxis geht nicht auf die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse, sondern erschöpft sich in der Selbstkasteiung durch den Verzicht auf leckeres Essen und coole Klamotten und in der spießig-moralischen Haltung, die eigene Person von der angeblichen Schuld der Menschheit an der gequälten Kreatur freizusprechen.
1. Fleisch ist nicht lecker
2. "angebliche Schuld"? wieso angeblich? wieso nicht sagen, wie es ist? Hand aufs Herz: jeder, der beispielsweise Hühnerei kauft, ist logischerweise doch auch für die Produktion verantwortlich (Angebot und Nachfrage, ganz einfach). wieso denn also angeblich?
3. die Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und Veganismus schließen sich NICHT aus, im Gegenteil, eigentlich sollte Veganismus selbstverständlicher Bestandteil progressiver Bemühungen sein (denn wie wenig glaubwürdig und unlogisch ist es, quasi für "Freiheit" zu sein, aber die Unterdrückung und Ausbeutung von hochentwickelten Lebenwesen (Stichwort: zentrales Nervensystem usw.) zu befürworten?)
Original geschrieben von H aka N
Massentierhaltung ist keine schöne Sache, doch sie hat ihren Grund nicht in der verwerflichen Bösartigkeit der Massentierhalter. Diese haben sich nicht das Ziel gesetzt, möglichst viele Tiere zu quälen, sondern sie sind dem gesellschaftlichen Zwang unterworfen, mit ihrem Betrieb Profit zu machen. Tun sie dies nicht, gehen sie pleite und ein anderer Betrieb nimmt ihren Platz ein. Um Profite zu machen werden nicht nur möglichst viele Tiere auf engem Raum gehalten, sondern es werden Menschen ausgebeutet, die ihre Arbeitskraft gegen geringen Lohn verkaufen müssen und sich dabei nicht selten auch körperlich ruinieren.
Richtig. Daraus jetzt aber zu schließen, dann sei es ja eh egal und man könne daran nichts ändern, ist blauägig und einfach nur bequem.
Original geschrieben von H aka N
Übrigens nicht nur in der großen Industrie, sondern auch auf Biohäfen die für einen kleinen, zahlungskräftigen Kundenkreis ökologisch angebaute Produkte herstellen. Käme mal jemand auf die Idee, alle Produkte zu boykottieren, die unter Ausbeutung von Menschen produziert werden, würde er nicht mehr lang zu Leben haben.
aha. und was bedeutet das also? da man es nicht komplett verhindern kann, kann man ja auch ganz mitmachen.
Schwarz oder Weiß. Ganz oder gar nicht. Dabei gibt es in der Welt auch Zwischentöne, d.h. in diesem Fall: ich kann zwar (noch?) nicht verhindern, Produkte zu kaufen, die unter Ausbeutung von Menschen entstehen, aber ich kann es verhindern, etliche irgendwelche Produkte zu kaufen, die unter Ausbeutung von Tieren entstehen..... wieso also dann nicht mal anfangen?
Original geschrieben von H aka N
Erst wenn der Kapitalismus abgeschafft ist und die Menschen sich aus eigenem Willen entscheiden können, wie sie ihr Verhältnis zur Natur organisieren wollen, können sie sich auch gesellschaftlich den Zweck setzen, nett zu Tieren zu sein.
und warum bitteschön?
eine ähnliche Argumentation wäre: erst wenn der Kapitalismus abgeschafft ist, können sich die Menschen um das Problem des Rassismus (in der heutigen Form auch nichts weiter als ein Kapitalismussymptom) kümmern.
Und da würde wohl auch niemand zustimmen.
Es ist nämlich auch durchaus möglich, zu versuchen, eine Veränderung des gesellschaftlichen status quo zu erreichen und zeitgleich etwas für das Leben von Tieren zu tun (das schließt sich eben nicht, wie der Autor behauptet, aus).