Neues von der Heimatfront - Der Thread für deutsche Politik III

brillianter artikel von oliver weber zum thema: krise der liberalen demokratie und deren scheinbare alternativlosigkeit

https://www.merkur-zeitschrift.de/a...a-mr-78-10-16/?utm_source=pocket-newtab-de-de
"Könnten etwa bestimmte Formen der Deglobalisierung nicht dabei helfen, jene Standortkonkurrenz zu verringen, die seit über zwei Jahrzehnten als Argument gegen hohe Löhne, einen erweiterten Sozialstaat oder höhere Besteuerung verwandt wird?"

Auf was zielt das ab?
 
"Könnten etwa bestimmte Formen der Deglobalisierung nicht dabei helfen, jene Standortkonkurrenz zu verringen, die seit über zwei Jahrzehnten als Argument gegen hohe Löhne, einen erweiterten Sozialstaat oder höhere Besteuerung verwandt wird?"

Auf was zielt das ab?
denke mal den zustand vor dem aufkündigen von bretton-woods und der geringeren kapitalmobiltät vor der globalisierung
jetzt hast du halt ne höhere exit-option der unternehmen und kapitalflucht und einen gestiegenden standortwettbewerb zwischen nationen
 
denke mal den zustand vor dem aufkündigen von bretton-woods und der geringeren kapitalmobiltät vor der globalisierung
jetzt hast du halt ne höhere exit-option der unternehmen und kapitalflucht und einen gestiegenden standortwettbewerb zwischen nationen
Und das findest du überzeugend?

Zu glauben, dass bei einer massiv eingeschränkten Kapitalmobilität höhere Löhne gezahlt werden, ein erweiterter Sozialstaat möglich ist, oder aber ein höheres Unternehmenssteueraufkommen generiert wird, halte ich schon für sehr abstrus.
 
Und das findest du überzeugend?

Zu glauben, dass bei einer massiv eingeschränkten Kapitalmobilität höhere Löhne gezahlt werden, ein erweiterter Sozialstaat möglich ist, oder aber ein höheres Unternehmenssteueraufkommen generiert wird, halte ich schon für sehr abstrus.
inwiefern man mit den gleichen mitteln von damals den gleichen effekt erzielen kann, ist natürlich ungewiss bzw glaube ich auch nicht, dass der autor auf ein zweites bretton woods hinaus will
ich wollte lediglich zeigen, was der status quo bis in die zweite hälfte des 20. jh. war, was auch das s.g. goldene zeitalter des kapitalismus mit einschließt

aber zu bestreiten, dass die oben aufgezählten merkmale wie gestiegene exit-option der unternehmen nicht grade förderlich für höhere löhne etc. sind, ist abstrus

das sind einfach basic facts
 
inwiefern man mit den gleichen mitteln von damals den gleichen effekt erzielen kann, ist natürlich ungewiss bzw glaube ich auch nicht, dass der autor auf ein zweites bretton woods hinaus will
ich wollte lediglich zeigen, was der status quo bis in die zweite hälfte des 20. jh. war, was auch das s.g. goldene zeitalter des kapitalismus mit einschließt

aber zu bestreiten, dass die oben aufgezählten merkmale wie gestiegene exit-option der unternehmen nicht grade förderlich für höhere löhne etc. sind, ist abstrus

das sind einfach basic facts
Ich habe nicht behauptet, dass eine hohe Kapitalmobilität keine negativen Effekte haben kann. Hat wie alles Trade-Offs. Aber die Probleme, die er beschreibt, sind auch eng verbunden mit Marktkonzentration bzw Monopsonbildung, und nicht direkt auf Mobilität zurück zu führen.

Der Draghi-Report, den du hier vor kurzem noch gepusht hast, argumentiert übrigens genau in die gegensätzliche Richtung, nämlich pro Kapitalmarktintegration. Denn geringere Beschränkungen führen tendenziell zu mehr Investitionen, was sich wiederum positiv auf Löhne und Steuereinnahmen auswirkt.
 
Ich habe nicht behauptet, dass eine hohe Kapitalmobilität keine negativen Effekte haben kann. Hat wie alles Trade-Offs. Aber die Probleme, die er beschreibt, sind auch eng verbunden mit Marktkonzentration bzw Monopsonbildung, und nicht direkt auf Mobilität zurück zu führen.

Der Draghi-Report, den du hier vor kurzem noch gepusht hast, argumentiert übrigens genau in die gegensätzliche Richtung, nämlich pro Kapitalmarktintegration. Denn geringere Beschränkungen führen tendenziell zu mehr Investitionen, was sich wiederum positiv auf Löhne und Steuereinnahmen auswirkt.
kannst du genauer erklären inwiefern marktkonzentration und monopolbildung bei dem aspekt eine rolle spielen?
ich meine der klassische fall ist ja: autoarbeiter fordern mehr lohn; management sagt ne das ist uns zu viel wir verlegen produktion von modell x nach polen; arbeiten entgegen jo chill wir sind zufrieden mit dem was wir haben
das sieht man auch am terminus management whipsawing ganz gut: früher eine strategie der gewerkschaften und heute des managements

draghi report ist ja als aufruf zur industriepolitik meines erachtens schon ein wenig besonders im kontext des textes hier
 
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