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Stadionverbote
Wie Ihr mit Sicherheit alle mitbekommen habt, hagelte es nach dem Derby massenweise Stadionverbote gegen unsere Fanszene. Etliche Mitglieder der UL sind davon betroffen. Mittlerweile übersteigt die Zahl unserer Mitglieder vor den Toren die Zahl derer, die noch ins Stadion dürfen. Wir sehen uns daher nicht mehr in der Lage den „Motor“ der Nordkurve zu bilden. Selbstverständlich werden diejenigen von uns, die im Stadion sind auch weiterhin Lautstark und mit viel Leidenschaft unsere Elf unterstützen, doch merkt man an allen Ecken und Kanten das Fehlen unserer Freunde. In Düsseldorf werden wir, wie schon beim Spiel gegen Arminia Bielefeld, auf Fahnen und Transparente verzichten. Auch einen Vorsänger wird die Gruppe nicht mehr stellen.
Für uns ist die Situation die schwierigste Herausforderung seit der Gründung. Uns allen blutet das Herz beim Gedanken daran, dass wir nicht mehr in der Lage, sind unsere Mannschaft gebührend zu unterstützen. Diese Stadionverbote, sind ohne Anhörung der Betroffenen vom 1 FC Köln ausgesprochen worden. Sie sind ein Jahr lang bis Juni 2010 bundesweit von der 1. bis zur 4. Liga gültig. Bislang wurde seitens der Polizei ebenfalls keine Vorladung bezüglich einer Anzeige oder Ähnlichem versendet. Die Verbote basieren lediglich auf Vermutungen und Mutmaßungen seitens der Verantwortlichen. Durch den Einsatz des Kölner Fan Club Verbandes und der Wilden Horde (!) wurde nun jedem Betroffenen eine nachträgliche Anhörung ermöglicht. Wann diese stattfinden können, steht allerdings noch in den Sternen. Dafür möchten wir uns in aller Form bedanken, es zeigt wie wichtig das Thema Stadionverbot geworden ist. Jede Fanszene im Land kann davon ein Lied singen und nur gemeinsam kann man hier etwas bewirken! Wir hoffen, dass auch unser Verein sich seine Gedanken macht, nicht was die Gründe für ein Stadionverbot angeht, sondern in wie fern etwas an der Vergabepraxis geändert werden MUSS.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Straftäter die nach dem Gesetz verurteilt sind, müssen völlig zurecht bestraft werden. Stadionverbote hingegen werden präventiv ausgesprochen. Das heißt, dass noch bevor über Unschuld oder Schuld entschieden ist, eine Strafe ausgesprochen wird. Dass die Stadionverbote „nur“ auf der Ausübung des Hausrechts beruhen und der DFB und die Polizei hierbei nicht von einer Strafe sprechen, empfinden wir als Blanken Hohn!!! Gegen ein Stadionverbot zu Prozessieren ist sehr oft von Erfolg gekrönt, leider macht es in diesem Fall keinen Sinn, denn ein Prozess in unserem Lande zieht sich dank der Überlastung der deutschen Gerichte meist weit über die Dauer des Stadionverbotes hin. Das bedeutet, man kann es nur aussitzen und darauf hoffen, dass der aussprechende Verein „Gnade“ walten lässt und die Stadionverbote verkürzt oder aussetzt. Würde es polizeiliche Ermittlungen geben und diese würden irgendwann nach §170 oder zumindest § 153 eingestellt, wäre der aussprechende Verein laut DFB Richtlinien sogar gezwungen die Stadionverbote aufzuheben oder nach 153 zumindest eine Prüfung des Sachverhaltes vorzunehmen. Doch da es in unserem Fall, soweit uns bekannt ist, keinerlei Strafverfahren seitens der Justiz zu erwarten gibt, ist uns auch diese Möglichkeit eine Rücknahme zu erwirken genommen.
Wir werden nun die Zeit bis zur neuen Saison nutzen, um uns zu reorganisieren und neu zu formieren. UL wird weiterbestehen und in unserem neuen Stadion wieder eine wichtige Rolle in der Kurve einnehmen, davon sind wir überzeugt. Wir werden zusammen mit den Betroffenen und der Nordkurve12 e.V. alles daran setzen, unsere Jungs so schnell wie möglich wieder in die Kurve zu holen. Und hoffen hier auch auf Unterstützung aus der Fanszene und seitens Bayer 04! Wir alle in der Nordkurve sind nun gefordert für unsere Brüder vor den Toren mitzusingen und zu Schreien, auf dass sie uns vor den Toren hören! Es kann jeden treffen, denkt daran und macht Leute in eurem Umfeld auf diese ungerechte Vergabepraxis aufmerksam, wenn es in eurer Nähe wieder heißt „Es trifft schon die richtigen“.
Diffidati con Noi!
Stadionverbote halten uns nicht auf!
Ultras Leverkusen im Mai 2009