Original geschrieben von MCEsteban
Da ist es nun also Afrobs drittes Soloalbum mit einem der wie ich finde coolsten Namen, die in Deutschland je ein Rap-Album hatte. Ein Album „HAMMER“ zu nennen zeugt vielleicht nicht grad von Bescheidenheit, passt aber zu diesem Genre irgendwie wunderbar und auch zum Album, aber eins nachdem anderen.
Das Artwork des Albums, was für mich auch immer wichtig ist, find ich sehr nice. Die Photos und Farben sind cool, und die Schutzhülle der Spezial-Edition ist mit ihrem Tiefdruck-Schriftzug ein Hingucker.
Das Album selbst ist aber nicht sofort der Über-„HAMMER“. Gut, die Beats sind alle auf absolutem Topniveau und reihen sich daher sofort neben denen vom ASD Album und Sammys „Verdammtnochma“ ein, was jedoch auch zu erwarten war bei der Producerliste und den Connections die Afrob und Sammy durch ihr Collabo-Album in Amerika haben. Was mich allerdings beim ersten Hören sehr gestört ist, was Robbe bei einigen Tracks lyrisch abliefert. Denn diese Pseudo-Möchtegern-Gangsta-Lyrics die er da teilweise kickt nimmt man ihm erstens nicht ab und will man zweitens von ihm auch einfach nicht hören. Leider zerstört diese Sache den vom Rapstyle und Beat wirklich sehr geilen Track „Wollt ihr wissen…“, weil Afrob im Hook hier nämlich ebensolche Lyrics bringt. Schade! Wenn man sich jedoch damit etwas abgefunden hat, entwickelt sich das Album langsam aber sicher wirklich zu einem „HAMMER“ der richtig Spaß macht und bei mir zumindest auf Heavy-Rotation läuft. Aber vorsicht bei dieser Scheibe ist Lautstärke Pflicht, denn nur bei lautem Hören, spürt man die typische Afrob-Energie. Dann krachen die Beats nur so aus den Boxen und es stellt sich bei jedem Hören eine größere Genickbruchgefahr ein.
Die Highlights sind dabei:
-„Wollt ihr wissen…“ hier haut der Rapstyle die schlechte Hook noch locker raus
-„Soulmate“ ein wunderschöner Track mit toller Hookline und einem Afrob in Top-Form, sowieso hätte ich mir mehr von diesen warmen, fröhlichen Beats gewünscht
-„Geh dazu ab“ die Lyrics versteht man leider schlecht der Track könnte aber vielleicht live an die Energie von „Sneak Preview“ herankommen; was zum Abgehen halt
-„Nicht mit mir“ nicht vom aller Feinsten, aber Deans Stimme ist einfach immer cool
-„WAS“ der alte Robbe mit exzellentem Storytelling und Beobachtungsgabe
-„Ohne uns geht es nicht“ die Zeilen hat man aufm ASD-Album tausendmal gehört, aber Sammy „packt“ so geil immer irgendwas genau auf die krachenden Stellen des Beats, das muss man einfach lieben
-„Viel zu gut“ Max rappt einfach ma wieder mehr braucht man nich dazu sagen
Auch die anderen Tracks sind alle auf höchstem Niveau produziert und auch meist genauso gut gerappt nur könnte das ganze etwas abwechslungsreicher sein, da fast alle sehr kühl und elktro-mäßig rüber kommen. HAMMER-Spaß macht das ganze aber trotzdem. Und wer zu ASD gesprungen ist wird das Ding sowieso lieben.
Zur Bonus-DVD gibt’s eigentlich nicht viel zusagen, die Biographie ist gut, und die Freestyles zum Teil „ganz nett“.
Also hört auf jeden mindestens ma rein. Denn Afrob kriegt leider immer etwas wenig Beachtung.
Paix.