Viele Studien aus Ländern mit existenten Mindestlöhnen widersprechen der verbreiteten Ablehnung durch arbeitgebernahe Forschungsinstitute oder Arbeitgeberverbände, die einen Beschäftigungsrückgang in Millionenhöhe durch die Einführung von Mindestlöhnen prognostizieren. Sogar das oftmals als Negativbeispiele für Mindestlöhne angeführte Frankreich erweist sich bei näherer Betrachtung eher als Argument für eine Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns denn als Gegenargument. Eine Studie durch ein neutrales Forschungsinstitut, wie in Punkt 4, dass die Wirkung der Einführung von Mindestlöhnen in Deutschland untersucht, ist allerdings auch mit einer Portion Skepsis zu betrachten, solange ihr Auftraggeber ver.di ist. Die Einführung eines Mindestlohns ist wohl gerade während der Wirtschaftskrise bei allgemein schlechten Geschäftsklima, Einstellungsstops und Auftragseingängen sehr riskant. Mit einem positiven Effekt aufgrund eines, durch die Einkommenserhöhung gering Verdienender, Konsumschubs, kann einigen Studien nach allerdings auch gerechnet werden. Während unter Ökonomen lange Zeit Gewissheit herrschte, dass Mindestlöhne die Beschäftigungssituation verschlechtern, so ist dies, bedingt durch einige Studien, seit Mitte der neunziger stark ins Wanken geraten. Adam Blinder etwa, Princeton Professor und ehemaliger FED-Vizepräsident, ließ sein Lehrbuch umschreiben und äußerte sich folgendermaßen zur Thematik: “Meine Gedanken dazu haben sich dramatisch geändert. Die Empirie scheint gegen die einfach gestrickte Theorie zu sein, in der ein leichter Anstieg des Mindestlohns einen erheblichen Verlust an Arbeitsplätzen bedeutet.“ Besonders einschneidende Studien führten Card und Krueger sowie Katz und Krueger durch, die Fastfood Restaurants beobachteten. Während in einigen Staaten der Mindestlohn über die Zeit angehoben wurde und in anderen konstant blieb, konnten keine Beschäftigungsschädlichen Wirkungen festgestellt werden, tatsächlich zog die Beschäftigung in den Restaurants mit steigenden Mindestlöhnen sogar an. Diese Entwicklung wurde später durch das Federal Bureau of Labor Statistics bestätigt. Dennoch erscheint ein so riskantes Manöver wie aktuell zu groß und es wird beim Thema „Gesetzlicher Mindestlöhne“ in Deutschland innerhalb der nächsten Jahren wohl nicht über weitere Diskussionen hinausgehen.