Der Pianist
vom großen Roman Polanski nach Buchvorlage der authentischen Hauptfigur Spielmann.
Hab hier ja schon mal geschrieben dass Filme für mich viel mit Einstellung zu tun haben. Eigentlich ja blöd, denn so versau ich mir alles schon davor ohne den Film gesehen zu haben....
Das Mädchen von der Videothek sagte mir dass dieser Film ähnlich und ähnlich gut sein soll wie "Schindlers Liste". Sie hat damit Äpfel mit Birnen verglichen. Ich lachte in mich hinein.....
Naja. Einmal mehr habe ich mich getäuscht.
Ich erwartete ein Portrait eines Pianisten während der Judenverfolgung. Ich wollte mehr über die Gedankenwelt eines Intelektuellen während dieser Zeit erfahren.
Leider ging da nur wenig. Es ähnelte stellenweise eher einem billigen Action-Survival-Streifen. Mit dem Unterschied dass es hier die beschissene Realität ist (war). Was interessiert mich wie Spielmann probiert eine Gurkendose aufzumachen ?! Klar, es zeigt die elende Not die herrschte; darauf kann ich aber verzichten weil ich das schon zuhauf gesehen habe.
Mitten im Film wird Spielmann von seiner Familie getrennt. Er erwartet wohl das sie umkommen. Eigentlich sollte das der Startschuss sein um herauszufinden was in seinem Kopf abgeht. Hasst er die deutschen Soldaten ? Weiß er dass das "nur" total verblendete Hitler-Anhänger sind ? Nichts. Er versteckt sich; leidet an Gelbsucht und rennt immerzu davon. Ich wiederhole mich: Das ist nicht neu !
Die größten Lichtblicke des Films sind die Szenen in denen Spielmann die wunderbaren Stücke von Chopin zum besten gibt.
Zurück zum obigen Vergleich:
Der Vergleich passt wider erwarten. Es schildert im Prinzip auch nur das Leben während dieser Zeit. Beide fokussieren eine Person. Spielberg glückt das Psychogramm allerdings besser.
Aber einen Trumpf hat der Film: Adrien Brody. Ober-Hit ! Super gespielt !
Fazit: Sehr sehr schöner Film. Ergreifend. Aber leider nichts besonderes.
god bless
faber