Von der Abgasaffäre im Volkswagen-Konzern sind weltweit auch 2,1 Millionen Fahrzeuge der Tochter-Marke Audi betroffen.
Das sagte ein Audi-Sprecher am Montag.
Der fragliche Motor ist in den Varianten mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum als Turbodiesel in den Typen A1, A3, A4 und A6, dem Sportwagen TT sowie den Geländewagen Q3 und Q5 verbaut worden.
► In der Region Westeuropa geht es um 1,42 Millionen Autos, in Deutschland um rund 577 000. In den USA betrifft die Manipulation der Diesel-Abgastechnik rund 13 000 Fahrzeuge.
VW hatte zugegeben, Abgaswerte in den USA mit einer Software manipuliert zu haben. Auf dem Prüfstand stießen die Dieselmotoren (Typ EA 189) erheblich weniger Stickoxid aus als bei normalen Fahrten.
Der aktuelle Stand in der VW-Affäre
Die gute Nachricht für verunsicherte Besitzer der betroffenen Dieselautos: VW wird für die Nachbesserung aufkommen.
„Es sind gewaltige Kosten, aber es ist völlig selbstverständlich, dass die Kunden nicht auf den Kosten sitzengelassen werden”, sagte ein Sprecher. Das Vorgehen werde für die einzelnen Märkte mit den jeweiligen Behörden abgestimmt. „Das kann eine Rückrufaktion sein, aber auch eine Serviceaktion.”
Betroffen sind nach VW-Angaben weltweit elf Millionen Fahrzeuge verschiedener Konzernmarken, davon 2,8 Millionen in Deutschland.
Die Aktie des krisengebeutelten Autobauers Volkswagen geriet zu Wochenbeginn erneut stark unter Druck:
Am Montagmorgen lag das Wertpapier in Frankfurt am Main zeitweise um über sechs Prozent im Minus. Nach Bekanntwerden der Manipulationsaffäre hatte die Aktie in der vergangenen Woche dramatisch an Wert verloren und binnen zwei Tagen mehr als ein Drittel des Wertes eingebüßt.
Im Volkswagen-Konzern hat offenbar schon lange Hinweise auf den Einsatz illegaler Software zur Manipulation von Abgas-Tests bei Diesel-Fahrzeugen gegeben.
►Ein Techniker von VW hat laut der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” bereits 2011 vor den Praktiken gewarnt. Dies gehe aus einem Prüfbericht der internen Revision von VW hervor.
Das Kontrollgremium sei darüber bei seiner Sitzung am vergangenen Freitag informiert worden. Es sei aber nicht geklärt worden, warum die Warnung damals ohne Folgen geblieben sei. Sollten die externen Ermittler Belege für ein Fehlverhalten aktueller oder ehemaliger Vorstände finden, drohten den Managern Schadenersatzforderungen des Konzerns.
►Bosch soll sogar schon 2007 vor der gesetzeswidrigen Verwendung der Technik zur Abgasnachbehandlung gewarnt haben. Die von Bosch gelieferte Software sei nur für Testzwecke vorgesehen gewesen, nicht für den normalen Fahrbetrieb, schrieb die „Bild am Sonntag” unter Berufung auf ein VW-internes Dokument, auf das die interne Revision gestoßen sei. In einem Brief habe Bosch dem Konzern mitgeteilt, dass der geplante Einsatz illegal sei.