Ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung, aber ich bin mit 19 in den Zivildienst.....hatte sowas von 0 bock meine Zeit zu verschwenden, aber konnte mich auch nicht ausmustern lassen (keine drogen kein garnichts damals
)....so war ich also gezwungen in einem Altenpflegeheim zu arbeiten(und auch da gibts natürlich mehr Einsatzgebiete als die direkte Pflege selbst(da sind nur Fachkräfte am Werk gewesen, es sei denn man erklärte sich ausdrücklich dazu bereit Ärsche abzuwischen)...nun ja, lange Rede kurzer Sinn, ich hab in den 9 Monaten einiges gelernt(vom Umgang mit fremden hilfsbedürftigen Menschen, Notfallsituationen, bis hin zu Rücken schonenden Arbeitsweisen) und bin da richtig gereift(Scheuklappen abgelegt, dachte davor immer "was soll ich da bei den alten Nazis".....und es waren natürlich verdammt viele Anekdoten aus den "guten" alten Zeiten erzählt worden - aber darum gehts ja nicht, die Leute die da wohnen können ohne die Hilfe von Anderen einfach nicht Überleben.....und das zu sehen, macht mit vielen Menschen etwas)
Ohne den Zivildienst hätte ich diese Erfahrung wohl viel später oder nicht richtig gemacht. Allein dafür war die Zeit da für mich sehr viel Wert.
Auch waren wir Zivildienstler ein Segen für das Haus...ich hatte einen sehr guten Draht zu der Leiterin und die erzählte mir, dass das Haus ohne die Zivis oder FSJ'ler nicht zu halten wäre und dass ihr die Zeit ohne Zivis schon große Kopfschmerzen bereitet.
Also dass Pflegepersonal schlecht bezahlt wird wissen wir, aber ja da kann nur der Staat etwas verändern.
Mit dem Ende der Wehrpflicht wurden die Einrichtungen aufjedenfall unter Druck gesetzt und nicht entlastet.