stoz-b187 schrieb:
also ich weiß nicht, aber als student lebst du doch meistens eh unter dem hartz4-minimum, wieso sollte einer da "nur so tun"?
ja, das hab ich auch gelesen. ich hab im monat knapp hundert euro weniger als ein hartz IV-empfänger, wenn ich nicht in einer konservendose wohnen würde, müsst ich nebenbei vermutlich noch in der u-bahn meine gesangeskünste zum besten geben.
also mal ganz im ernst: ich weiß nicht ob ich mal "nen dicken job" anstreben werde, abgesehen davon dass es ja genug gibt die gar nichts kriegen seh ich z.b. an einer bekannten, die studiert hat, gibt seminare an der ba und hat sich jetzt selbstständig gemacht mit dem ergebnis dass sie 70% abzüge hat und den stundenlohn einer putzfrau rauskriegt
deshalb, wenn ich am 14. des monats ohne geld da steh und auch nicht unbedingt sicher bin dass ich in 4 jahren den killer job hab mit dem sich die schulden vom ersten monatsgehalt begleichen lassen, da ist das letzte was ich tu auf snob zu machen
da ist was dran. allerdings sind die anstellungszahlen bei akademikern allgemein dann doch noch etwas rosiger als bei arbeitern. mein bruder ist industriemechaniker und arbeitet seit jahren über arbeitsvermittlungen, was die mieseste abzocke überhaupt ist.
eddie.gordou schrieb:
Vielleicht solltest du anfangen, Beiträge für linke Untergrundzeitschriften zu verfassen, dein Schreibstil gefällt mir...
nein, nein, nein, ich hab mir fest vorgenommen in dortmund beim stahlbau zu arbeiten. meine akademische grundausbildung wird nur abgeleistet, damit ich in marx fußstapfen treten kann. im jahr 2050 wird sich das proletariat erheben und selbst in den süddeutschen küchen wird statt eines papstgedenktellers bald ein kleiner marxaltar stehen
Trotzdem werde ich meine Meinung dazu mal kund tun: Ich denke, dass Schwester S. hier ihre Meinung zu sehr pauschalisiert. Ich glaube kaum, dass man so einfach sagen kann, dass die Studenten mit steigender Semesterzahl versnobter werden. Ich hasse nichts mehr, als diese Ralph Lauren Polowitzfiguren mit "Timberland Ökötretern", aber in meinem Fachbereich (Sozialwissenschaften) laufen davon z.B. so ziemlich gar keine rum (und das ist auch gut so). Und ob das in Geschichte groß anders ist, wage ich auch mal zu bezweifeln. DIe dafür prädestinierten Studiengänge wurden ja oben schon treffend zusammengefasst...
mal spaß beiseite. ich weiß schon, dass ich hier ein paar klischees überzogen darstelle
problem ist leider nur oft, dass besagte klischees sich eben oft in extremen bestätigt finden.
solange keiner niemanden damit im weg steht, hab ich auch kein problem damit, dass studenten weiterhin ihr müsli im reformhaus einkaufen, in ihren auflauf mungobohnen keimlinge streuen und fastfoodketten den kampf ansagen. ich hab auch kein problem mit kleinen gewürzgärten an den küchenfenstern. ich kann mir nur einfach nicht vorstellen, dass es spaß macht bei einem dvd-abend karotten mit quarkdipp zu snacken oder seine achseln mit naturstein zu deodorieren. dieser übertriebene campuspatriotismus wirkt auf mich immer ziemlich unspektakulär und die erhabenen diskussionen einiger studenten im biergarten, in denen sie versuchen möglichst viele fremdwörter in ihre thesen zum thema weltfrieden einzubauen unterscheiden sich in den grundaussagen nicht sonderlich von mannis morgendlichen bildzeitungserkenntnissen.
ich stör mich schlicht an diesem gruppen-cliquen-getue und wenn ich dann frei wählen kann, welcher bevölkerungsgruppe ich mich zutun kann, geh ich lieber zu den grunzenden prolls lol