Mit dem fortschreitenden Reifeprozess der Videospiele in Richtung eines Mainstream-Mediums müssen sie Spieler nicht mehr mit Kampf und Gewalt ködern, glauben die BioWare-Bosse Greg Zeschuk und Ray Muzyka. Stattdessen würden nun immer mehr Spieler durch gelungenes Storytelling angezogen werden. Das Medium sei dabei, erwachsen zu werden
"Wir reden auch intern darüber, ob man Kämpfe als Teil der Spielerfahrung benötigt", sagte Zeschuk in einem Interview mit GamesIndustry. "Gibt es Möglichkeiten, um tatsächlich Teile des Spiels heraus zu trennen und sie dem Publikum zurecht zu schneidern? Gewiss wollen die Leute, die es seit 10 Jahren gewohnt sind, Videospiele zu spielen, nicht auf diese Schlachtenmomente verzichten, aber es gibt noch andere Publikumsschichten, die vielleicht nur die Story genießen wollen."
"Ich glaube, es ist wirklich möglich und auch nicht notwendigerweise eine Sache der Technologie. Sobald wir die Breite des Publikums erreicht haben, könnte es viele von der Geschichte angetriebene Möglichkeiten geben."
Ray Muzyka stimmt dem zu und vergleicht die Öffnung des Mediums mit der Evolution in der Filmindustrie:
"Videospiele sind in den 80ern so richtig durchgestartet, das heißt, wir sind fast am Mittelpunkt des Reifeprozesses der Industrie. Im Bezug auf den Film könnte man sagen, dass wir nun endlich unsere Kamera gebaut haben. Auch im Film hat es Jahrzehnte gedauert, bis man hochklassige Schauspieler- und Regieleistungen hatte und Kameratechniken, die heute akzeptierte Praxis sind."
Laut Muzyka befindet sich die Videospiel-Branche nun an dem Punkt, an dem sie richtig in den Mainstream übergeht und für viele Leute die primäre Form des Entertainments darstellen.