SPLASH! 2001 - Eure Meinung (Abstimmung, Diskussion)

Warst Du beim Splash und willst Du nächstes Jahr wieder hin fahren?

  • Ja, ich war da, und ich fahre 2002 wieder hin!

    Stimmen: 52 39,4%
  • Ja, ich war da, und fahre 2002 vielleicht wieder hin...

    Stimmen: 19 14,4%
  • Ja, ich war da, und bleibe nächstes Jahr zu Hause!

    Stimmen: 9 6,8%
  • Nein, ich war nicht da, fahre aber 2002 hin!

    Stimmen: 15 11,4%
  • Nein, ich war nicht da, fahre 2002 vielleicht hin!

    Stimmen: 24 18,2%
  • Nein, ich war nicht da, und fahre auch 2002 nicht hin!

    Stimmen: 13 9,8%

  • Umfrageteilnehmer
    132
  • Umfrage geschlossen .
ursprünglich geschrieben von mighty Komapatient

haaaallo... das splash war schon immer hip hop und dancehall festival, und wenn sich das ändert geh ich nicht mehr hin!
aha?!? letztes Jahr war das ein Hip Hop Festival mit einem geduldeten Reggae/DrumnBase Zelt soweit ich mich erinnere...
Dahin können wir gerne wieder zurückkehren.
 
Also ich war letztes Jahr aufm BOTY auf der Expo und wer noch da war, weiß wohl wie verdammt voll das ganze Teil war und wieviele keine Karten mehr bekommen haben. Und jetzt überleg mal wenn du diese Menschenmasse zum Stausee bewegen würdest... 2. müssten dann extra Eintrittskarten dafür gemacht werden weil nich jeder n ganzes Wochenende aufm Splash sein will aber sich trotzdem das Battle angucken möchte und 3. musst du dann die ITF auch rüberverlegen und stell dir den finanziellen Aufwand vor blablabla....

Ich gebe euch recht dass da wirkliche jämmerliche Bedingungen für B-Boys, Graffity und Turntableism warn, aber das wars im Vorjahr auch. Gerechter wärs gewesen wenn wenigstens da wo die Ramps und so standen, stattdessen noch Platz für B-Boys gewesen wäre, n richtiges Freestylezelt mit DJ's die zwischendurch was zeigen können wär auch nötig. Das mitm Internetzelt hats nich gebracht, die Stimmung letztes Jahr war hundert mal geiler. Halt auch was Contestmäßiges starten und so.
Trotz allem halte ich das Splash trotzdem für überaus geil, einfach weil das ein Festival für Leute ist, die alle gerne die gleiche Musik hörn und was gibts schon schöneres als sich angeregt über Musik zu unterhalten oder geil zu chillen n ganzes Wochenende.
 
alles ist vergiftet ;-)) !!

ich hab bis auf den letzten vorm splash noch übelst geackert , hatte übelst den krassen husten, (liege jetz flach) , aber: IS MIR PUPE! wieso?-SPLASH. ja , richtig, ich fands einfach ne geile party, ich hatte meinen spass, props an die shows von: jan delay!; massive töne!; tony touch!; ferris & stylewarz!; und den rest der einfach nur den leuten was geboten hat /FÜR IHR GELD/ , denn so siehts aus und nich anders, alles ist wie eine dienstleistung: ich zahle cash-bekomme->eine dicke show, hab meinen spass, AIGHT?! deshlab find ichs auch ein bisschen arm wenn gewisse "rapper" nur auf die bühne steppen , keine richtige show, kaum geprobt, ein zettel mit dem text in der hand!!(die härte) , und dann noch andere mcees&moderatoren dissen, das geht mich doch nichts an , der streit zwischen 2 anderen personen geht mich doch nen scheiss an, dafür brauch ich doch kein geld zu bezahlen...?!?! (kommentar zu den personen entfällt)
wie schon von anderen erwähnt, das splash ist ein festival auf dem musik und unterhaltung geboten wird, ähnlich wie rock am ring etc. .., nur mit dem unterschied der muskirichtung und stilrichtung. also keine summerjam oder sowas in der art .

friede mit euch , allet wird jut ..

grimm.
 
ursprünglich geschrieben von RoyalRocker

aha?!? letztes Jahr war das ein Hip Hop Festival mit einem geduldeten Reggae/DrumnBase Zelt soweit ich mich erinnere...
Dahin können wir gerne wieder zurückkehren.

Meine fresse ! Wie engstirnig seid ihr eigentlich ?!?
 
???

ich versteh echt euer problem nicht.

klar, die breaker in so ne ecke abzustellen ist lächerlich und ärgerlich

aber mal zum gesamten festival:
wer n familyjam oder so erwartet, den kann man ja nur auslachen. das ist nun mal ne grossveranstaltung die drauf ausgerichtet ist massig leute anzuziehen, egal ab das nun "coole HipHopper" oder nich sind, mit den massen soll einfach nur GELD!! (oder darf man das wort nicht in den mund nehmen??) reinkommen.
Splash ist die geilste hiphopparty in ganz europa, oder vielleicht der ganzen welt, die so viele leute mit mehr oder weniger gleichen interessen auf einen haufen zieht.
und genau darum gehts mir auch: leute zu reffen, mit denen party zu machen und ma abzuschalten.

und die die sagen splash ist kacke/kommerz oder so, die sollten mal versuchen was ähnliches oder besseres als die phlatline-jungs aufzuziehn.


für mich wars auf jedn fall ein sehr geiles woende!





hier is nochn kleiner bericht, wenn das so stimmt, dann ist das so ziemlich das einzige was mich wahnsinnig gestört hat aufem splash!:

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Nun, das diesjährige Splash!-Festival ist vorbei. Und nachdem man rausfand, dass mehrere hundert Menschen nur aus Freude schrieen und feierten war klar, dass es fast keine gewaltätigen Ausschreitungen gab. Bis Sonntag Nacht. Die Security ging über die Campingplätze und schlug so gut wie wahllos und vor allem grundlos auf die Leute ein. Tagsüber bedienten sie sich schon an den Stühlen der Camper mit der Begründung sie würden ja nicht fürs Rumstehen bezahlt. Ein Besucher mit "gegen Nazis"-Aufnäher am Rucksack sollte diesen erst abnehmen bevor er den Platz betreten dürfe. In der Nacht zum Montag jedoch schlugen die feigen Nazi-Security weit über ihre Stränge. Willkürlich verprügelten sie Besucher auf den Zeltplätzen. Manche Zelte wurden in Brand gesteckt und Leute, die damit gar nichts zu tun hatten und dies auch den Security ausdrücklich weismachten bekamen nach ihrer Antwort einfach Fäuste ins Gesicht. Ein anderer Security hielt einem Mann seine Waffe an den Kopf und schrie: "Der Scheiss-Nazi erschiesst dich jetzt!". Ähnliche Vorfälle folgten zuhauf. Und die Nummern, die zur Identifikation der Security dienen sollten waren von ihnen natürlich abgenommen worden. Überhaupt waren auch noch viele andere Nazis da. Es kann doch nicht angehen, dass ein eindeutig linksgerichtetes, sich gegen Nazis bekennendes Festival von selbigen bewacht werden soll, die nur darauf warten, am nächsten Tag wieder Farbigen oder Ausländern nachzujagen. So wird dies den Jungs von Phlatline hoffentlich zu denken geben, denn diese Beispiele können lange nicht die gesamten Ausmaße der durchdrehenden Nazi-Security aufzeigen. Es bleibt noch zu sagen, dass es natürlich auch einige Security-Leute gab, mit denen man sich Späße erlauben konnte und die korrekt waren. Nur warendas wahrscheinlich nur 2 von 2000...
_____________________________________________
 
ursprünglich geschrieben von Fotee


Meine fresse ! Wie engstirnig seid ihr eigentlich ?!?

wenn ich auf ein Hip Hop Festival gehe und das DrumnBase Zelt fett in der Gegend rumsteht, ich die Breaker und Writer aber mit der Lupe suchen muss... dann bin ich SEHR engstirnig, ehrlich gesagt.

DrumnBase-Raves können von mir aus bei dem Stausse jedes Wochende mit fett 100.000 Lauten laufen - aber warum am Splash-Wochenende, wo man die Energie und das Geld doch auch für schönere Sachen ausgeben könnte?

Vor allen Dingen auch mein Geld, immerhin wurde auch von meinem Eintrittsgeld ein Teil für DrumnBase und Reggae abgezwackt....
 
ursprünglich geschrieben von RoyalRocker

DrumnBase-Raves

Drum-n-Bass hat vielmehr mit Hip Hop zu tun als Du denkst ! Und das Wort Rave passt da schon gar nicht dazu ! Hör es Dir erstmal richtig an bevor Du urteilst !

Und die Frage ob Reggae Hip Hop verwandt ist muss man ja wohl gar nicht erst stellen !
 
Lieber Moderator :)

ohne dass wir jetzt hier über "was ist hip hop" sprechen wollen (hier is nich der Hangout :D ), "hat zu tun mit" heißt aber nicht "gehört dazu".

Auch Kiffen hat viel mit Hip Hop zu tun, gehört aber trotzdem nicht zu den Elementen.

Auch die BMXer sind mir ein Dorn im Auge - nicht im allgemeinen (die Jungs & Mädels sind richtig cool drauf) aber wenn Sie Geld und Platz auf meinem Lieblingsfestival fressen, dann schon.

Dann sollte Phlatline das Festival umnennen in "SPLASH das Urban-Lifestyle Festival auf der Wiese am See" dann weiss man was man kriegt.

Wo Hip Hop drauf steht sollte auch Hip Hop drin sein.

...das ist so wie in der guten alten Zeit ;) als wir noch gegen die Fantas gekämpft haben. Nicht weil sie scheisse sind oder schlechte Musik machen, sondern weil etwas machen was nicht Hip Hop ist, es aber so nennen.


... ach was soll's - wahrscheinlich sehe ich das wirklich zu eng, Kiddies heutzutage denken bistimmt eh, Hip Hop ist Zelte und Toiletten abfackeln, kiffen und saufen, und in den Wald scheissen.
(Achtung Humor)
 
ursprünglich geschrieben von RoyalRocker

Kiddies heutzutage denken bistimmt eh, Hip Hop ist Zelte und Toiletten abfackeln, kiffen und saufen, und in den Wald scheissen.
(Achtung Humor)

Da ist was dran ! ;)
 
Nee, aber mal zur Abwechslung was Konstruktives von mir:

Es reden doch immer alle auch über "each one teach one" und "knowledge wisdom understanding" usw.

Wie wäre es, wenn man an einer ruhigen Ecke des Festivals eine Speakers Corner einrichtet.
Also quasi da wo jetzt das Bungee stand, einfach ein Rednerpult hin mit Mikro und man kann sich da dann bei einem Aufseher in einen Zeitplan eintragen (a 15 Minutne oder so) und eine Rede halten. Und wenn sich eine Crowd bildet und die nach 15 Minuten entscheidet, dass das dope ist was der/die da vorne zu sagen hat, dann kann auf 30 Minuten verlängert werden.

...oder Diskussionen anregen im Stil von: man stellt Torch da hin und fordert das Publikum auf, Fragen zu stellen. Kein Freestyle, sondern Frage und Antwort.

...oder eine Ecke mit Sofas und mehreren Mikros wo Diskussionen abgehalten werden zu den verschiedenen Themen. Die Diskussion von Intro/Viva am Samstag war ja vom Ansatz her interessant - aber die Umstände (Akustik, Zeitdruck wegen TV-Sendezeit) war richtig scheisse.


Ich glaube dass sich für sowas viele interessieren würden.


...mindestens soviel wie für die Skater (ich kann das lästern nicht lassen ;) )
 
am allergeilsten wären natürlich workshops, aber das dürfte die Organisation von so einem Festival total sprengen (sowas ist RICHTIG anstrengend).


...noch was: das mit den Linoleum irgendwo hinlegen für die Breaker: soweit ich mich erinnere war eine Besonderheit der Location, dass es eigentlich nirgendswo ebenen oder glatten Untergrund gab, oder?
Da sollten die Veranstalter vielleicht nächstes Jahr die Strasse zwischen den beiden Arealen für freigeben, bzw Platten drauf legen...
 
an den royalen rocker...

auch wenn du es nicht wahrhaben willst, beim splash 99 waren bounty killah und beenie man angekündigt, kamen aber leider nicht, die deutschen reggae acts(d-flame gentlemen usw.) waren aber da.
2000 waren chico und general degree aus jamaica da! die deutschen acts und die soundsystems spielten im dancehall zelt die jamaikaner haben am letzten abend auf der hauptbühne gespielt und richtig gerockt...
versuch hier also nicht mit deinem halbwissen zu fronten.
pEaCe mK!
 
speaker corner is eine coole idee!!
aber das interessiert keinen!
Da stehen vielleicht drei Leute davor.
Nochwas:Ich finde es ein ARMUTSZEUGNIS wenn man sich bei einem hiphop festival(das ja so geil is)zusaufen oder einrauchen muss!!!!!!!!
Wenn ichnicht nur mit den Freunden und mit der Kultur-hier nenn ich s eher mal Musik spass haben kann.
Traurig!
Wenn ich auf ein gutes konzert oder eine coole jam gehe hab ich angst das ich irgendwie besoffen werde,das ich nix verpasse und alles 100% mitkrieg!
 
ursprünglich geschrieben von giannimc
speaker corner is eine coole idee!!
aber das interessiert keinen!
Da stehen vielleicht drei Leute davor.

würde ich nicht sagen! Bei dem diesjährigen Roundtable waren unter sehr widrigen Umständen doch auch 150 Leutschen ungefähr da... oder verschätz' ich mich?
 
einmal ans julchen...
so wie du argumentier ich wenns ums boty geht... aber das is was anderes, da sind so gut wie alle crews aus anderen ländern, da geht dafür einiges drauf...
aber ich kannte einige, die dieses jahr beim splash hinter den kulissen waren und glaub mir, die haben dieses jahr gut kohle gemacht! glaub das mal!!!
rechne einfach mal wie viele leute da waren, wie viel jeder für eintritt bezahlt hat, wie viel von den sponsoren kam und wie viel gage und andere gebühren rausging. wenn du meinst da bleibt kaum was über dann irrst du dich gewaltig...
aber so steht wenigstens was fürs nächste jahr... vielleicht kommen dann ja 50.000 leute :rolleyes:

es war auch mein erstes splash. ich muss leider sagen, dass es mich nich so aus den sockn gehaun hat. ich hab nich besonders viele acts gesehn, weil ich bei vielen auch feststellen musste, dass sie einfach nur ihr album runtergespielt haben... dazu dann n paar ami-beats (ich kann den ante up-beat jetzt echt ned mehr hörn) damit die menge was hat und hüpft...

wer die diskussion gesehn hat, der wird bemerkt haben wie viele weise worte da gesprochen wurden und wie sehr sich der phlatline-typ da rausgehalten hat... an alle die nich da warn: schade schade, hat sich gelohnt auch mal was anderes als die dicken acts zu sehn, mal was zum nachdenken etc.
 
ursprünglich geschrieben von giannimc
speaker corner is eine coole idee!!
aber das interessiert keinen!
Da stehen vielleicht drei Leute davor.
Nochwas:Ich finde es ein ARMUTSZEUGNIS wenn man sich bei einem hiphop festival(das ja so geil is)zusaufen oder einrauchen muss!!!!!!!!
Wenn ichnicht nur mit den Freunden und mit der Kultur-hier nenn ich s eher mal Musik spass haben kann.
Traurig!
Wenn ich auf ein gutes konzert oder eine coole jam gehe hab ich angst das ich irgendwie besoffen werde,das ich nix verpasse und alles 100% mitkrieg!
Naja naja, das find ich ja schon n bisschen übertrieben... Du kannst das Splash nich mit nem guten Konzert vergleichen. Unter nem guten Konzert versteh ich jemand wie Jeru und nich den ganzen deutschen Kram den du schon tausend mal irgendwo gesehn hast und die dann 3 Tage aufm Splash auftreten. Nach den ganzen Tagen zelten is man sowieso schon voll am Arsch und du hängst viel aufm Zeltplatz rum mit deinen Freunden und andern Leuten und hast Spaß... Da ist es doch nich assi wenn man was säuft oder raucht, das bleibt ja immernoch die eigene Entscheidung. Wie schon zehnmal vorher gesagt stand für mich mehr die Leute und Spaß im Vordergrund als ewig vor den Bühnen zu hocken aber ich kann da kein Armutszeugnis sehn wenn man sich an dem wochenende mal voll abschiesst... wems spaß macht....

@Royal Rocker:
Workshops wär natürlich geil aber schwer zu realisieren. Aber der SPeakers Corner ist auch ne sehr gute Idee und ich denke es würde auf jeden Fall einige Zuschauer geben, das hat man ja schon gesehn am dem Bus da...
und die Breaker hätten ja wie gesagt den Platz von den ganzen Skateramps haben können, die vor der Breaker-Bühne aufgebaut waren, das Stück war ja auch flach.
 
@sergeant barnes, da dein letzter beitrag ohne jeden sinn war, ist er jetzt wech!
 
splashbericht der taz...

Pioniere aus dem Plattenbau
Die nazifreie Zone: Das "Splash!"-Festival im Süden Sachsens ist das größte HipHop-Event seiner Art in Europa - und ein Erfolgsprojekt der Rapszene Ost. Deren Wurzeln reichen bis weit in die DDR-Vergangenheit zurück
von DANIEL FERSCH

Ein Heimspiel: Als Tefla & Jaleel, die beiden Lokalheroen aus Chemnitz, am frühen Abend bei strahlendem Sonnenschein auf der Hauptbühne des "Splash!"-Festivals stehen, haben sich dort bereits mehrere tausend HipHop-Fans versammelt. Anstatt sich, wie einige der anderen Acts vor ihnen, auf ein bloßes "Hallo Chemnitz!" zu beschränken, wenden sich Tefla & Jaleel direkt und persönlich ans Publikum, das an die Ufer des idyllischen Stausees außerhalb der Stadt gepilgert ist, um der versammelten Elite des deutschen HipHops zu lauschen, die sich dort am vergangenen Wochenende ein Stelldichein gab. Ein Song ihres Sets ist Tefla & Jaleel besonders wichtig: Es heißt "I.H.R.", und handelt, darum die Initialien, von Intoleranz, Hass und Rassismus. Als das Stück ausklingt, gehen die letzten Takte im Lärm des Publikums, das "Nazis raus!" skandiert, unter.

Artig bedanken sich Tefla & Jaleel für den Zuspruch. Doch privat sind ihnen solche plakativen Slogans zu simpel. "Wenn man nur ,Nazis raus!' schreit, bringt das nichts", findet Jaleel. "Wir wollen mit unserem Song nicht bloß sagen, dass Nazis Scheiße sind. Es geht ganz allgemein um Intoleranz. Intolerant ist schließlich nicht nur ein Nazi, sondern fast jeder Mensch." In ihrem Stück "I.H.R." stellen sich Tino Kunstmann und Sören Metzger, wie Tefla & Jaleel mit bürgerlichen Namen heißen, deswegen vor, wie es wohl wäre, wenn der Rassismus eine Person, ein Mensch wäre, und verfolgen dessen Gedankengänge. "Wir fanden das eine interessante Perpektive", erklärt Jaleel.

Ihre Fans müssen sie schließlich nicht erst zum Antirassismus bekehren. Denn auch wenn die meisten HipHop-Heads wahrscheinlich kein ausgeprägtes politisches Bewusstsein besitzen - von den Rechten grenzt man sich doch deutlich ab, und sei es nur durch Kleidung und Habitus. Gerade im Osten kann es einem deswegen schon mal passieren, Prügel einzustecken, wenn man sich in einer Nazihochburg als HipHopper zu erkennen gibt. Dass es aber manchmal eine Frage des Zufalls ist, auf welcher Seite der Kampfzone man sich wiederfindet, weiß Tefla aus eigener Erfahrung: "Ich komme aus dem Fritz-Heckert-Gebiet in Chemnitz, einem der größten Neubausiedlungen Deutschlands. Dort gab es, zumindest in meinem Block, mehr Punks und HipHopper als Nazis. Aber wäre ich in einer anderen Gegend aufgewachsen, dann hätte ich vielleicht auch rechtsradikal werden können", befürchtet er. "Ich kann es zumindest nicht ausschließen, und das bereitet mir viel Kopfzerbrechen."

Gerade darum ist es ihm wichtig, der rechten Jugendkultur vor Ort eine Alternative entgegenzusetzen. "Viele sind einfach nur Mitläufer. Denen musst du einen anderen Weg zeigen" - und wenn es nur der Weg zur nächsten HipHop-Party ist. Den HipHop im Osten Deutschlands stark machen, auch als potenzielle Ausstiegsdroge für Neonazis - zumindest damit können Tefla & Jaleel einigen Erfolg verbuchen. Als Rap-Duo geben sie der B-Boy-Szene in Chemnitz ein Gesicht und eine Stimme. Mit "Phlatline Records" sind Tefla & Jaleel an einer kleinen Independent-Plattenfirma beteiligt, auf der kürzlich auch ihr eigenes Debüt "Interview" erschien (siehe taz vom 13. 7.); als Aktivisten der ersten Stunde sind sie auch nicht ganz unschuldig am Erfolg des wichtigsten Freiluftfestivals in ihrer Stadt. 1998 startete das "Splash!" als kleines Hallenkonzert mit 1.000 Besuchern. Inzwischen hat es sich, mit mehr als 30.000 Besuchern, zum bedeutendsten HipHop-Festival der gesamten Republik gemausert, es sucht in seiner Größe sogar in ganz Europa seinesgleichen.

"Chemnitz ist einfach unsere Homebase", erklärt Tefla. "Die Stadt gibt uns eine gewisse Inspiration. Das ist einfach dieses Heimatding." Überhaupt ist Heimat ein Wort, das oft fällt im Gespräch mit Tefla & Jaleel. Ein Wort, mit dem sie aber zwiespältige Gefühle verbinden: Einerseits sehen sich Tefla & Jaleel als Lokalpatrioten und sie kokettieren auch gerne damit, aus der "Zone" zu kommen. Andererseits verstehen sie sich auch als Kosmopoliten in der Wortwelt des Raps. "Ich baue auf diesen HipHop-Gedanken - das es einfach egal ist, wo du herkommst", betont Tefla.

Beim "Splash"-Festival scheint dieser Gedanke Wirklichkeit geworden zu sein. Friedlich treffen hier HipHop-Heads aus Ost und West aufeinander, und keine Battle-Konkurrenz à la Eastcoast gegen Westcoast trübt die Harmonie. Indem Breakdance und Graffitti einbezogen werden, versucht das Festival, an den alten Jam-Gedanken anzuknüpfen, und eine eigene Bühne für Dancehall-Reggae, die ein beeindruckendes Line-up an deutschen und jamaikanischen Acts bietet, demonstriert musikalische Offenheit. Ein Konzept, das von den meist sehr jungen Besuchern allerdings nicht immer honoriert wird: Der Auftritt von Kool Savas, der Möchtegern-Eminem aus Berlin, interessiert hier mehr als die bemalten Leinwände der europäischen Writer-Elite oder die Breakdance-Bühne, die im Abseits steht.

Auch deshalb hat Mike Dietrich von solchen Events wie dem "Splash!" genug. Den 31-jährigen Produzenten und DJ aus Leipzig stört, dass sich nur noch wenige seiner Generation für HipHop interessieren. "Ich möchte, dass sich auch Leute meiner Altersstufe meine Musik anhören", beschwert er sich. "Die sagen dann aber meistens: ,HipHop? Ey, Alter, hau bloß damit ab!' "

Seit beinahe fünfzehn Jahren ist Mike Dietrich unter seinem Künstlernamen Opossum aktiv, ein Pionier der HipHop-Szene Ost. Doch in dieser Zeit hat er einige Illusionen verloren. Schon zu DDR-Zeiten versuchte er sich als Breakdancer, später auch als DJ. Im Gegensatz zu anderen Jugendszenen wie jener der Punks, denen stets die Verfolgung durch die Stasi drohte, wurde HipHop in der DDR geduldet. Mehr noch: Der Staat versuchte sogar, die Szene zu vereinnahmen. "Es gab das Jugendradio DT64 mit einer eigenen HipHop-Sendung, und der Film ,Beat Street' wurde in den Kinos und später auch im DDR-Fernsehen gezeigt", erinnert sich Tefla. Animiert von diesem Vorbild, versuchte man sich auch jenseits der Mauer in Headspins und Straßenakrobatik. "Die Szene in der DDR hat sich vor allem durch Breaker ausgezeichnet - weil man dafür kein besonderes Material, keine Platten oder technisches Equipment brauchte." Und lange mussten die B-Boys nicht mit dem Asphalt vorlieb nehmen: Öffentliche Breakdance-Meisterschaften wurden abgehalten, und die Planet Dance Crew aus Chemnitz schaffte es sogar ins die Samstagabendshow des DDR-Fernsehens - Hauptsache, sie trugen Trainingsanzüge von Germina statt von Adidas.

Damals kaufte sich auch Mike Dietrich seinen ersten Plattenspieler, ein tschechisches Fabrikat, und rüstete es für den DJ-Betrieb um. "Nach der Währungsunion habe ich mir erst einmal zwei Technics geleistet. Meien Freunde hielten mich für wahnsinnig: Alle wollten neue Autos, und ich habe mir neue Plattenspieler gekauft."

In seiner kleinen Wohnung im Leipziger Stadtteil Connewitz hat er sich eines seiner drei Zimmer als Homestudio eingerichtet: Ein Rechner, Mischpult, Sampler, Synthesizer und zwei Plattenspieler, mehr Geräte gibt es nicht. Obwohl er es geschafft zu haben scheint - gerade arbeitet er an einem Album mit Sängern und Rappern aus den USA und ganz Deutschland -, er weiß, wie steinig der Weg zum HipHop-Ruhm gerade im Osten der Republik ist. Erst vor einem Jahr hat er einen Vertrag mit einem Musikverlag geschlossen, der ihm geregelte Einnahmen garantiert. Immerhin erfährt nun aber auch seine bisherige Arbeiten späte Anerkennung. Der Song "HipHop in der DDR", den er vor sieben Jahren mit seiner damaligen Band "B-Side The Norm" aufgenommen hat, gelangte über Umwege auf die Anthologie "Pop 2000 - 50 Jahre Popmusik in Deutschland", die im vergangenen Jahr von Herbert Grönemeyer präsentiert wurde. "Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass der Song in Auszügen sogar in einem Schulbuch abgedruckt werden soll", freut sich Mike Dietrichs alias Opossum. "Das wäre natürlich ein echtes Knallbonbon."

Wie seine Chemnitzer Kollegen Tefla & Jaleel, beklagt er aber, das es für Nachwuchs noch immer an Infrastruktur fehlt. "Alles, was da ist, ist aus Eigeninitiative entstanden", beklagt er. Das gilt auch für das "Erfolgsmodell Chemnitz", das sich nur dem starken Zusammenhalt der dortigen Szene verdankt. Stolz verkündet Tefla: "Wir haben im Moment, wenn man von Berlin einmal absieht, das einzige HipHop-Studio in den neuen Bundesländern, das ein halbwegs professionelles Level hat. Normalerweise sitzen im Osten nur Typen mit Nietenarmbändern und langen Haaren an den Mischpulten - die können mir natürlich nicht erzählen, wie ich jetzt den nächsten Take rappen soll."

Auch deswegen fühlen sich manche West-Rapper, wenn sie den Boden der neuen Bundesländer betreten, wie in einem HipHop-Entwicklungsland - und führen sich entsprechend auf. Das Vorurteil, Rassismus sei hier Allgemeingut, gibt vorhandenen Überlegenheitsgefühlen nur zusätzliche Nahrung, und manche Rapper nehmen gleich den ganzen Osten in Sippenhaft. Solche Töne mischten sich zuletzt auch unter den Antirassismusappell der Brothers Keepers, jener Allianz afrodeutscher Rapper wie Torch, Afrob und Xavier Naidoo, die derzeit als Kollektiv Furore machen. Er hoffe, der Track sei ein "Dildo, der Zone ****t", lässt Denyo von den Absoluten Beginnern in dem Stück "Adriano (Letzte Warnung)", das dem im vergangenen Jahr in Dessau von rechten Schlägern ermordeten Alberto Adriano gewidmet ist, seinen Vorstellung von Zwangsmissionierung freien Lauf: Ein Misston, der das begrüßenswerte Anliegen in Misskredit bringt.

Trotzdem wurden Brothers Keepers in Chemnitz begeistert empfangen. "Eigentlich sollte Musik etwas Positives sein", hatte der Hamburger Samy Deluxe, dem Fehden mit anderen Rappern nachgesagt werden, für versöhnliche Stimmung gesorgt, bevor seine Kollegen auf die Bühne traten. Und nach dem Auftritt konnte man im Backstage-Bereich sehen, wie sich Tefla und Denyo gemeinsam in ein Gespräch vertieften.
 
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