Autsch… vom Marktführer zum Prügelknaben?
Autor: OH am 03.07.2007
Microsoft und Sony haben es schon nicht leicht, wenn man sich derzeit die aktuellen Verkaufszahlen zu den Konsolen der nächsten Generation ansieht. Beide sind angetreten den Markt mit einer NextGen Hardware zu revolutionieren und werden nun von der Realität eingeholt. Dabei sind Nachrichten über zu hohe Einstiegspreise, fehlender innovativer Softwarenachschub und signifikante Hardwareausfallraten sicherlich nur ein Teil der bitteren Wahrheitspille, die beide Unternehmen zu schlucken haben.
Für Microsoft sah es dabei am Anfang doch recht gut aus. Da man als Erster das neue Terrain betrat, waren auch die Verkaufszahlen entsprechend hoch. Es sah so aus, als hätte man seine Hausaufgaben durchaus gründlich erledigt, denn man war in der Lage der Kundschaft ein Produkt anzubieten, welches offenbar gut angenommen wurde. Klar wurde auch am Anfang direkt genörgelt das die neue Konsole zu laut und zu teuer sei, doch angemessen an dem was man der Kundschaft bot und dem immensen Leistungsunterschied zur alten Generation, verstummte bald die große Masse der Miesepeter und alle erfreuten sich am Glanz der Next Generation.
In den nächsten (knapp) 12 Monaten konnte sich MS auch als einsamer Platzhirsch am NextGen Markt behaupten. Wir hatten zeitweise schon den Eindruck, als ob sich Microsoft schon fast siegessicher gab, obwohl die Konkurrenz noch gar nicht am Markt war. Außerdem betonte man auch immer wieder, dass man sich ja im Prinzip nur mit Sony messen müsste, weil der andere Nebenbuhler (Nintendo) sich auf einem ganz anderen Spielplatz tummeln würde. In der Tat waren sie nicht die Einzigen, die so dachten …
Auch Sony kann man unterstellen das sie mit ihrer „Nicht Kleckern sondern Klotzen – Mentalität“ nicht immer der Schlüssel zum Erfolg ergreifen. Klar haben die Japaner, wenn man sich alleine die Spezifikation der PlayStation 3 Hardware anschaut, eine absolute „State of the Art“ Konsole auf den Markt gebracht. Aber reicht das aus? Offensichtlich nicht.
Wo sind also die größten Versäumnisse der beiden Firmen zu suchen? … Die immer wieder genannten Kritikpunkte lauten wie folgt:
Xbox 360:
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das Gerät ist im Betrieb zu laut (hochdrehendes Laufwerk & Lüftergeräusche)
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DVD Laufwerk zerstört Games (soll nur eine Serie der Laufwerke betreffen)
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das Gerät wird zu warm (Folge hohe Hardwareausfallquote - Ring of Death)
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Spiele müssen oftmals nachgebessert werden ( Situation die man früher nur vom PC her kannte)
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Onlinespielen ist kostenpflichtig (Xbox LIVE Gold Service)
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Xbox 360 Zubehör zu teuer (Festplatte, Memory Unit, WLAN Adapter etc.)
PlayStation 3:
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viel zu hoher Einstiegspreis für eine Spielkonsole
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zu wenig Games und kaum exklusive Titel zum Launch
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kaum Spielenachschub
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Onlineservice PlayStation Net ist noch nicht ausgereift
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viele Multiplattformtitel sehen im direkten Vergleich zur Xbox 360 schlechter aus
Und das sind nur einige Gründe warum sich die Geräte derzeit wohl nicht so gut verkaufen. Marktanalysten sprechen sogar schon von eingetretener Marktsättigung. Das sind natürlich Schlagworte die in den Chefetagen der Konzerne fast Weltuntergangsstimmung auslösen.
Die Frage die sich hier nun stellt, wann und wie reagiert man auf die derzeitige Situation. Eines ist klar … es muss sich bei beiden was ändern, sonst wird sich das anfängliche Grinsen von BigN noch als chronische Gesichtslähmung manifestieren. Im Moment haben beide Kontrahenten der derzeitigen Aufschwungstimmung um Nintendo´s Wii und DS nichts entgegen zu stellen. Klar kommen zum Ende des Jahres für Xbox 360 & PS3 exklusive Softwareperlen auf den Markt, doch Nintendo tritt ja auch nicht auf der Stelle.
Auf jeden Fall ist die Zeit des Erwachens nun angebrochen. Wir sind sicher, das im Anbetracht dieser Zahlen die Alarmglocken schon lange läuten. Wir gehen davon aus das sich die Konsequenzen aus dieser Misere für den Konsumenten durchaus positiv darstellen. Wir können von hier aus nur noch mal appellieren „Tut was!“, aber wir glauben schon, dass die Herren sich schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb bewegen werden.