Ich geb mal meinen Senf zu der Diskussion ab:
Nennt es Krafttraining, Bodybuilding, Fitnesstraining, Scheissegal, der Vorteil an dieser Art zu trainieren ist für mich und viele andere sicherlich auch, das man seine Ziele selbst definiert und auch fast (!) komplett auf sich allein gestellt umsetzt. Man muss niemandem erklären auf welchem Weg man sie erreicht hat, sobald man sie erreicht hat (abgesehen von Roiddiskussionen) und erreicht man sie nicht ist man auch niemandem eine Rechenschaft schuldig ausser sich selbst.
Das ist Fluch und Segen zugleich, denn ein Problem an dieser stark individuellen Sportart ist das genau aufgrund dieser Individualität sehr viele Sportler ihre höchstpersönlichen Ziele, ihren Weg, ihre Definition des Sports als allgemeingültig betrachten. Das gilt nicht nur für die Hardcore-Eisenfraktion, auch die Gesundheitsenthusiasten sind da ziemlich militant.
Ich kann sagen das ich im Laufe der Jahre viele Stationen mitgenommen hab, sei es eher Strongmen orientiertes Training, Bodybuilding, oder aus reinem Gesundheits-/Erhaltungsaspekt. Ich hab in dieser Zeit viele Systeme, Übungen, ja geradezu Weltanschauungen durchlaufen. Vom auf jeden der unter 200 Kilo beugt milde herablächelnden Pferdearsch, über den Nachts um 2:00 Uhr Proteinshakes und Reiswaffeln zu sich nehmenden Bodybuilder, der nach nem Glas Sekt Panikattacken hatte weil er das Gefühl vernichtendstem Katabolismus verspürte, bis hin zum langsam die Schäden der übermotivierten Anfangszeit verspürenden Gesundheitssportler der versucht ein möglichst breites Spektrum an Möglichkeiten die der Sport ihm bietet abzudecken.
Heute, mit all den "Erfahrungen", die ich leider aufgrund akkuter Wettkampfabneigung, nicht in Pokalen oder Medaillen belegen kann, seh ich das alles etwas entspannter und bin für viele Einflüsse offen UND kommuniziere das auch so mit den Menschen die mich um Rat fragen. Es gibt sie halt, die Menschen die nicht gern Kniebeugen oder Kreuzheben, natürlich werden sie damit keine KDK´ler, aber ich werd nen Teufel tun und den Leuten sagen das dann alles andere keinen Sinn hat weil sie ohne diese Übungen eh nichts werden. Bei manchen versuch ich sie über Umwege an die o.g Übungen heranzuführen, bei wieder anderen, wo auch schon an der Physis zu erkennen ist das sie sich eher nen BSV oder Bruch heben statt ernsthaft in Nennenswerte Gewichtsberreiche vorzustoßen, ersetz ich die Übungen lieber möglichst adäquat.
Was ich damit sagen will ist das jeder Mensch aus den ihm gegeben Physischen und Psychischen Grundvoraussetzungen das beste machen soll auf dem Weg der ihm am meisten Spaß macht. Dem einen machts halt nur Spaß wenn die Stange sich biegt und Tonnage bewegt wird, dem anderen reichts wenn er an der Beinpresse ein brennen verspürt, solang beide mit den Resultaten zufrieden sind, kein Problem. Witzigerweise muss ich auch sagen, das Diskussionen die hier immer so brutal entarten, im Studio meist viel friedlicher und kooperativer ablaufen.
Kein Plan warum ich jetz soviel geschrieben hab, sollten eig nur 2-3 Sätze werden...