Genau das meine ich!
Und natürlich gibt es Leute, die heute noch sagen "er hat seinen Arsch an ein Major verkauft" und "der will eh nur Geld", weil es ja auch stimmt. Aber es ist trotzdem anders. Man überlege: Früher war es eine ganze Szene die sich gegen diejenigen gestellt haben, die "sich" verkauft haben. Wie zum Beispiel Samy, weil er bei Viva und Konsorten und in der Bravo war. Azad's "Samy De Bitch" ist doch das beste Beispiel dafür. Dann die Juice, Tefla & Jaleel, alle haben ihren Senf dazu gegeben.
Heute ist die Tatsache, dass jemand viel verkauft und Erfolg hat gleichgestellt mit seinen Rapfähigkeiten. "Bushido ist der beste deutsche Rapper, keiner verkauft so viel wie er" - wie oft habt ihr diesen Satz schon von etwas geistig unterbelichteten Rapfans gehört? Bushido ist also nicht der Beste weil er am Besten rappt, sondern der Beste weil er ständig Gold geht. Und deswegen hat er Fans, weil alle anderen ja nicht so erfolgreich sind. Man könnte es fast gleichstellen mit der "ich bin Bayern Fan, die gewinnen immer"-Mentalität. Und Bushido verhält sich ja genau so. Seine Aussagen wie "Deutschrap soll mir dankbar sein" und "Die sind alle schlecht, die verkaufen eh nichts" zeigen genau dieses Phänomen. Wieso sollte Deutschrap ihm dankbar sein? Sollte er nicht seinen Vorgängern dankbar sein, ohne die er wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen wäre zu rappen und sich seine Albentitel auf den Körper zu tättowieren?
Und das die Juice sich jemals gegen diesen Sellout Bushido richten würde, wie sie es damals getan hat, ist so unwahrscheinlich wie ein Brunch mit Osama, Bush und Kim Jong Il. Allein an den gefakten Juice-Wahlen sieht man doch schon, dass die selbst von Bushido in gewisser Weise abhängig sind, ein "Beef" mit Bushido wäre für die Juice wohl eher ein herber Schlag.