Dass nun, nur ein halbes Jahr nach der Wiederaufnahme der Ermittlungen durch die Generalbundesanwaltschaft, ein Tatverdächtiger ausfindig gemacht wurde, ist ein Indiz für die Fehlerhaftigkeit der früheren Ermittlungen. Im Gespräch mit der Jungle World sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei und Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Bundestag, Martina Renner, dazu: »Es ist ein offenes Geheimnis gewesen, dass Peter S. zur Tatzeit am Tatort war. Umso unverständlicher erscheint es, dass die damaligen Ermittlungen derartig schnell eingestellt wurden.« Renner führt dies auf »teils ausgeprägte Sympathien der saarländischen Behörden für die lokale Naziszene« und die »bagatellisierende Haltung der Lokalpolitik« zurück, die »ein Nährboden für Dutzende von Übergriffen und Anschlägen, die folgten«, gewesen seien. Doch nicht nur die Ermittlungsbehörden seien hierbei ins Auge zu fassen. »Vieles deutet darauf hin, dass Peter S. als V-Person für den saarländischen Verfassungsschutz tätig war und hierdurch gegebenenfalls geschützt wurde«, sagt Renner.