Großbrand in Berlin-Grunewald Warum lagert die Polizei Munition und Bomben im Wald?
Fragen, die sich auch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag vor Ort stellte: "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir in Zukunft mit diesem Sprengplatz umgehen und ob auf Berliner Stadtgebiet der richtige Ort dafür ist. Ich werde auch mit Dietmar Woidke darüber sprechen, wie man auf eine Kooperation in der Metropolregion gehen kann", sagte Giffey.
Die Berliner CDU fordert die Schließung des Platzes: "Dieser hoch gefährliche explosive Ort hat nichts in einem Naherholungsgebiet zu suchen", heißt es in einer Mitteilung des innenpolitischen Sprechers Frank Balzer und des Abgeordneten Stephan Standfuß aus Steglitz-Zehlendorf.
Der Sprengplatz im Grunewald ist ein Erbe des Zweiten Weltkriegs. Irgendwo mussten die Bildgänger, nicht explodierte Exemplare jener Bomben, die über Berlin abgeworfen wurden, hin, wenn sie nicht vor Ort entschärft werden konnten.
Bis heute werden dort regelmäßig Munitionsfunde, die bei Bauarbeiten oder in den Berliner Gewässern geborgen werden, gesprengt. Es gibt Großsprengungen, für die dann auch die benachbarte Avus gesperrt wird, und regelmäßige Sprengungen, die in der Regel mittwochs stattfinden – allerdings wohl nicht zwischen April und September.
Zu der Frage, ob ein Sprengplatz im Grunewald sinnvoll ist, sagte Sprecher Jan Thomsen: Einerseits böten Bäume gegen kontrollierte Sprengungen einen besseren Schutz als ein freies Feld. Andererseits würden solche Fragen hinterher sicherlich gestellt und müssten beantwortet werden, wenn die Brandursache feststehe. "Das ist eine Anlage der Polizei Berlin, die es dort seit Jahrzehnten gibt und über deren sicherheitstechnische Ausstattung nur die Polizei Auskunft geben kann", sagte Thomsen.