unterschätz die bildung mal nich. es geht dabei gar nich mal so sehr um das, was man lernt, sondern darum, dass man kapiert, sein eigenes verhalten zu hinterfragen. wenn ich wissen erlangen will, muss ich zielstrebig sein und hinterfragen, inwiefern etwas legitim is.
je gebildeter ich bin, desto weniger lass ich mich in meinem denken und verhalten von dogmen leiten, wie sie in kulturen, tugenden oder religionen üblich sind. stattdessen suche ich nach etwas, was wirklich meinen vorstellungen und wünschen entspricht, anstatt mich "versklaven" zu lassen von zb. konservativen vorstellungen von männlichkeit o.ä.
dieses beispiel mit der ehre, das du genannt hast, is ein perfektes beispiel. wie kann ich mich einfach von fremden verhaltensweisen dazu verleiten lassen, bestimmte dinge zu tun, nur weil ich denke, dass so was abstraktes wie meine ehre beschmutzt wurde?
als mündiger mensch sollte ich kapiert haben, dass das verhalten fremder leute nie mein eigenes verhalten zu 100% steuern kann, ohne das ich etwas dagegen unternehmen kann. man hört ja immer diese dummen totschlagargumente, "ich musste den schlagen, weil meine ehre laber sabbel bla!", das is aber bullshit. ich kann da auch drüberstehen und wahre größe zeigen, nach dem motto, dass der klügere nachgibt. und nur dummköpfe machen sich über so was lustig, dabei sind sie die dummen, weil sie nie so was wie selbstkontrolle und -disziplin gelernt haben.
abgesehen davon definiert jeder mensch ehre anders. der eine meint, deswegen andere schlagen zu müssen. der andere versteht darunter, eben dies nicht zu tun.
