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Revival (15.12.2017)
Vier Jahre nach dem letzten Soloalbum, drei Jahre nach dem Sampler und zwei Jahre nach dem hier nicht thematisierten Soundtrack zu Southpaw kommt im Dezember 2017 endlich wieder ein Album von MM.
Erwartungen hatte ich damals keine. Die Vorgänger musste ich teilweise als unhörbar abstempeln und es gab keine Anzeichen dafür, dass sich dies bei dieser Scheibe ändern sollte. Ein negativer Vorgeschmack war der 2016 erschienene Anti-Trump-Track "Campaign Speech", der sicher den Höhepunkt der Unmusikalität in MMs Schaffen darstellen sollte. Gedämpft wurden die Erwartungen zusätzlich durch die erneute Verkündigung von Rick Rubin als Executive Producer. Kein Vorwurf an ihn, für die Sachen mit Johnny Cash lege ich meine Hand ins Feuer, aber das mit MM passt halt nicht.
Das Album enthält 19 Tracks, welche von einer Vielzahl an Produzenten eingespielt wurden, die bisher bereits auch schon für MM tätig waren. Diese lassen sich bei Bedarf nachlesen. Das Album enthält keine Rapfeats (Shoutout an VDSZBZ), dafür aber eine Vielzahl gesungener Hooks. Diese kommen unter anderem von Pink, Beyonce, Alicia Keys, Skylar Grey, Khelani und anderen Konsorten.
Ich werde für die Review auf ein paar Songs eingehen:
Kollege @selectedJS hat es bereits richtig gesagt: Es gibt genau drei gute Songs auf dem Album. Das sind die beiden letzten sowie "Framed". Der Rest ist Müll. Dagegen ist Encore Illmatic. Dagegen ist MMLP2 ATLiens.
Framed ist halt wirklich ein Track, der teilweise an den alten MM erinnert. Allerdings behaupte ich das auch nur, da die Messlatte wirklich sehr tief liegt. 2003 hätte man den wohl auch eher nicht durchgewinkt(@Svansen) und eher noch "Stimulate" präferiert.
"Arose" finde ich wirklich gut. Hier passt die Vortragsweise ausnahmsweise mal zum Track. Oft muss man es dennoch nicht hören.
"Castle" ist mit Abstand der beste Track des Albums. Die Hook der Sängerin Liz Rodriguez kommt hier ganz gut (im Gegensatz zu den Hooks ihrer Kolleginnen). MM liefert hier auch ganz cool.
Im Großen und Ganzen sind die Lyrics auch nicht das Problem, obwohl die meisten Themen natürlich irgendwann auserzählt sind. Dennoch attestiere ich MM, dass er einige gute Dinge zum aktuellen Weltgeschehen zu erzählen hat.
Klammert man genannte drei Songs aus, kann man das Problem des Albums beleuchten. Die Hooks der Gäste sind durchweg scheiße. Ich respektiere Ed Sheeran ernsthaft, aber der Track nervt doch schon beim zweiten Mal hören. Dazu kommt MMS Delivery, die kaum auszuhalten ist. Wenn der Song im Radio im Fitnessstudio lief, habe ich stets Aggressionsanfälle bekommen. Der Track mit Beyonce klingt wie eine Betaversion der Demoversion. Das soll ein fertiger Song sein? Das passt doch vorne und hinten nicht. Wie können gestandene Leute wie Rubin und Dre sowas absegnen? Verstehe ich nicht. Die "I love RocknRoll-Sample ist auch der Witz des Jahres. Wie Kacke kann man das bitte umsetzen? Und warum setzt man das überhaupt um?
MM ist so übermotiviert und getriggerd vom aktuellen Sound, dass er nicht merkt, wie unhörbar sein aktueller Sound ist. Nie war er so verkrampft, humorlos und unästhetisch wie auf diesem Album. Das Album ist ein guter Beweis dafür, dass ein gutes Gesamtwerk an Track jeden Technikscheiß um Längen schlägt. Der Wandel innerhalb der letzten 20 Jahre ist hier perfekt zu spüren. Früher durch aufsässige Reime beliebt geworden, versucht er hier durch unerträgliche Popnummern Gehör zu finden. Man möchte meinen, dass gerade er das niemals nötig hätte.
Für mich ganz klar das schlechteste Album. Die restlichen Albentracks sind so irrelevant, dass ich auf das Besprechen jener verzichte. Einzig der spätere Remix mit 2Chainz weiß zu überzeugen.
Ich gebe 2 von 10 Punkten.
Lachkik:
Vier Jahre nach dem letzten Soloalbum, drei Jahre nach dem Sampler und zwei Jahre nach dem hier nicht thematisierten Soundtrack zu Southpaw kommt im Dezember 2017 endlich wieder ein Album von MM.
Erwartungen hatte ich damals keine. Die Vorgänger musste ich teilweise als unhörbar abstempeln und es gab keine Anzeichen dafür, dass sich dies bei dieser Scheibe ändern sollte. Ein negativer Vorgeschmack war der 2016 erschienene Anti-Trump-Track "Campaign Speech", der sicher den Höhepunkt der Unmusikalität in MMs Schaffen darstellen sollte. Gedämpft wurden die Erwartungen zusätzlich durch die erneute Verkündigung von Rick Rubin als Executive Producer. Kein Vorwurf an ihn, für die Sachen mit Johnny Cash lege ich meine Hand ins Feuer, aber das mit MM passt halt nicht.
Das Album enthält 19 Tracks, welche von einer Vielzahl an Produzenten eingespielt wurden, die bisher bereits auch schon für MM tätig waren. Diese lassen sich bei Bedarf nachlesen. Das Album enthält keine Rapfeats (Shoutout an VDSZBZ), dafür aber eine Vielzahl gesungener Hooks. Diese kommen unter anderem von Pink, Beyonce, Alicia Keys, Skylar Grey, Khelani und anderen Konsorten.
Ich werde für die Review auf ein paar Songs eingehen:
Kollege @selectedJS hat es bereits richtig gesagt: Es gibt genau drei gute Songs auf dem Album. Das sind die beiden letzten sowie "Framed". Der Rest ist Müll. Dagegen ist Encore Illmatic. Dagegen ist MMLP2 ATLiens.
Framed ist halt wirklich ein Track, der teilweise an den alten MM erinnert. Allerdings behaupte ich das auch nur, da die Messlatte wirklich sehr tief liegt. 2003 hätte man den wohl auch eher nicht durchgewinkt(@Svansen) und eher noch "Stimulate" präferiert.
"Arose" finde ich wirklich gut. Hier passt die Vortragsweise ausnahmsweise mal zum Track. Oft muss man es dennoch nicht hören.
"Castle" ist mit Abstand der beste Track des Albums. Die Hook der Sängerin Liz Rodriguez kommt hier ganz gut (im Gegensatz zu den Hooks ihrer Kolleginnen). MM liefert hier auch ganz cool.
Im Großen und Ganzen sind die Lyrics auch nicht das Problem, obwohl die meisten Themen natürlich irgendwann auserzählt sind. Dennoch attestiere ich MM, dass er einige gute Dinge zum aktuellen Weltgeschehen zu erzählen hat.
Klammert man genannte drei Songs aus, kann man das Problem des Albums beleuchten. Die Hooks der Gäste sind durchweg scheiße. Ich respektiere Ed Sheeran ernsthaft, aber der Track nervt doch schon beim zweiten Mal hören. Dazu kommt MMS Delivery, die kaum auszuhalten ist. Wenn der Song im Radio im Fitnessstudio lief, habe ich stets Aggressionsanfälle bekommen. Der Track mit Beyonce klingt wie eine Betaversion der Demoversion. Das soll ein fertiger Song sein? Das passt doch vorne und hinten nicht. Wie können gestandene Leute wie Rubin und Dre sowas absegnen? Verstehe ich nicht. Die "I love RocknRoll-Sample ist auch der Witz des Jahres. Wie Kacke kann man das bitte umsetzen? Und warum setzt man das überhaupt um?
MM ist so übermotiviert und getriggerd vom aktuellen Sound, dass er nicht merkt, wie unhörbar sein aktueller Sound ist. Nie war er so verkrampft, humorlos und unästhetisch wie auf diesem Album. Das Album ist ein guter Beweis dafür, dass ein gutes Gesamtwerk an Track jeden Technikscheiß um Längen schlägt. Der Wandel innerhalb der letzten 20 Jahre ist hier perfekt zu spüren. Früher durch aufsässige Reime beliebt geworden, versucht er hier durch unerträgliche Popnummern Gehör zu finden. Man möchte meinen, dass gerade er das niemals nötig hätte.
Für mich ganz klar das schlechteste Album. Die restlichen Albentracks sind so irrelevant, dass ich auf das Besprechen jener verzichte. Einzig der spätere Remix mit 2Chainz weiß zu überzeugen.
Ich gebe 2 von 10 Punkten.
Lachkik:
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