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Bundesweite Zahlen der angezeigten Straftaten in Schwimmbädern sind aus der Polizeikriminalstatistik (PKS) nicht zu entnehmen, da sie nicht erfasst werden. Eine Anfrage des ARD-faktenfinders an die Innenministerien der 16 Bundesländer ergab, dass 13 Länder Zahlen zu Straftaten für die Örtlichkeit Schwimmbäder und Badestellen vorliegen haben. Allerdings beziehen sich diese Zahlen nicht auf das laufende Jahr, sondern auf die vergangenen, da die Statistiken meist für ein ganzes Jahr herausgegeben werden.
Da sich die Zahlen für das Jahr 2022 pandemiebedingt nur schwer mit den beiden Vorjahren vergleichen lassen, wird 2019 als Referenz herangezogen. Im Vergleich zu diesem Vorpandemiejahr ist die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Schwimmbädern im Jahr 2022 insgesamt um 14,4 Prozent von 8.304 Fällen auf 7.105 gesunken - zumindest in den Bundesländern, die die Zahl gesondert erfassen. Insgesamt antworteten 13 Bundesländer, dass sie keinen Anstieg an Straftaten feststellen können, in zehn davon ist die Zahl gesunken.
Jedoch sind in einigen Bundesländern mehr Gewalttaten registriert worden - diese Zahlen werden nur von acht Ländern überhaupt ausgewiesen. Zudem gab es im Jahr 2019 auch etwa elf Prozent mehr Badegäste in den deutschen Freibädern als im Jahr 2022, sagt der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB), Christian Mankel. Seinen Angaben zufolge finden Ausschreitungen nur an einigen wenigen der bundesweit insgesamt mehr als 2800 Freibäder statt. "In einem überwiegenden Großteil der Freibäder geht es also die gesamte Saison über friedlich zu."
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